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Schumacher, Karl
Beschreibung der Sammlung antiker Bronzen: Großherzogliche Vereinigte Sammlungen zu Karlsruhe — Karlsruhe, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.1794#0055

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- 46 -

Wulst verziert (nur an ausgeflickten Stellen Stabornament zu beobachten) mit
übergreifendem Deckel (ohne Verzierung).

259. (401). H. 3,7. D. 10. S. Maler.

Kleine runde Büchse, T. IV, 18; mit schmalem auswärts gebogenem Rande,
ziemlich stark ausladendem Bauche ; am Boden schmaler Absatz, die Bodenfläche
fehlt. Dazu ein ganz flacher, runder Deckel, dessen Griff eine sich überschlagende
männliche nackte Figur gebildet haben soll, stark durch Oxydation zerstört,
(Unterschenkel und der grössere Teil beider Arme abgebrochen). Nicht wahr-
scheinlich, dass zusammengehörig.

Eine ähnliche Figur z. B. im Mus. Etr. in Florenz aus Chiusi (Not. 1882, S. 51,
aus dem Ende des V. Jahrh.) und sonst häufig als Cistengriff vom V. Jahrh. ab,
vgl. auch Friederichs, B. K. n. 545.

260. (422). H. 7,5. Br. 4,2. Etrurien. S. Maler.

Vierkralliger Fuss einer Cista mit capitälartiger, eierstabgeschmückter Ver-
stärkung, auf der zwei männliche, einen runden Gegenstand
schleppende Personen in kurzem Chiton (?) dargestellt sind (nach
v.t nur der Oberkörper des r. en face). Der vordere schaut zurück,
der hintere trägt in seiner r. Hand eine Keule. Ziemlich rohe
gegossene Arbeit, ohne Ciselierung. Nach hinten ein kleiner
ovaler, horizontaler Fortsatz und eine grossköpfige Niete mit
Rest der Wandung.

Wie Mus. Greg. I. T. LXI, 2, wo der vordere in der 1. (vor den
Leib gehaltenen Hand) einen Bogen trägt, und Friederichs B. K.
n. 546,47 (wo der Bogen nur durch Gravierung angegeben. Herakles
und Jolaos), vgl. Schöne, ann. 1866, S. 193 n. 30. Wohl mit Recht
von Furtwängler bei Röscher, Lex. d. Myth. S. 2213 f. auf den Streit des Apollo mit
Herakles um den Dreifuss gedeutet. Etruskisch des V.—IV. Jahrh.

261. (1264. 1268). H. 5. 3,5. S. Clarke. 1268 in Livorno gekauft.

Zwei Füsse einer ähnlichen Büchse wie 258. Ersterer bestehend aus einem
zweispaltigen Huf auf einem viereckigen Plättchen, in einiger Höhe mit horizon-
talem, rückwärtigem Ansatz und vertikalem Akanthuskelch. Der zweite unten
ohne Plättchen, sonst ähnlich, oben mit Kelchblüten-Ornament.

Vgl. Mus. Greg. LXI, 10 d.

262. (205. 623). H. 6,5. Br. 6,6. S. Maler.

Zwei Füsschen, T. IV, 22, vierteilige Kralle mit halbovalem Beschlag, das
oben in eine schmale langgestreckte Palmette übergeht. Das Beschlag, auf dem
zwei Flügel und Voluten eingraviert sind, ist nach rückwärts durch zwei lange
bronzene Stifte und eine kurze Niete befestigt. Noch Reste der Wandung.

Nach der geringen Rundung der letzteren scheinen sie weniger einer cista als
einem viereckigen Kästchen angehört zu haben; ganz ähnliche sind an einem aus
Chiusi stammenden in Florenz (Ende des V. Jahrh., Not. 1882, S. 51, 6), vgl. Mus.
Greg. T. LXI, 10 a.
 
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