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gegen jene vmi Neenstetteiv 1481 war
auch in Rottweil eine Ulrichskapelle. 1497
erscheint Ulrich mit Matthias und Erhard
als Mitpatron zweier Altäre in Ulm.
Das Wasserpatronat St. Ulrichs erklärt
sich wohl aus^dem Umstande, daß er oft
mit einem Fisch abgebildet wird, ferner
darans, daß die Legende erzählt, es seien
an seinen Aufenthaltsorten wunderbare
Quellen entsprungen, z. B. bei den
bayerischen'Orten Eresing, Forst, Habach,
Neuenburg, Kirchheim oder er habe durch
ein Wnnder das Wasfer schlechter Quellen
trinkbar gemacht, wie z. B. den Ulrichs-
brunnen in Dehlingen-Ohmenheim. Des-
gleichen berichtet die Legende, daß er
reißende Ströme ohne Gesahr durch-
schritten habe und daß er wunderbar vor
Schifsbruch bewahrt worden sei.
An Ulrichs Aufenthalt in Obersulme-
tingen bei seinem Neffen Mangold im
Jahre 973 kurz vor seinem Tode er-
innert das Patronat der dortigen Pfarr-
kirche. Nicht weit entfernt davon sind
die Ulrichskirchen von Jngerkingen und
Baustetten. Auch im Stift Wiesensteig
scheint er geweilt zu haben, woran wohl
die Ulrichskirche in Steinenkirch nnter
helfensteinischem Einfluß erinnern dürfle
und vielleicht anch die von Großsüsfen,
wenn hier nicht mehr nvch die Abhängig-
keit von Adelberg ausschlaggebend war.
Selbstverstündlich ließen sich die Grafen
von Dillingen die Verehrung ihres hl.
Familiengliedes angelegen sein. Jhre
Burg Neresheim verwandelten sie 1095 in
ein Kloster, das St. Ulrich und St. Afra
geweiht war. Von hier aus kam er dann
als Patron noch vor 1332 uach Kleinkuchen
und weit später mit Afra nach Dehlingen.
Jm' Besitze der Grafen von Dillingen
war auch der Rosenstein und Heubach,
desfen katholische Gotteshäuser immer
unter seinem Schutze standen. Dillin-
gisches Hausgut war auch Niederstotzingen,
in dessen Pfarreibereich St. Ulrich-Lontal
liegt. Daraus könnte sich auch das
Kirchenpatronat von Neenstetten und
Dornstadt erklären lasfeu. Außerdem
darf man nicht vergesfen, daß uns ein
Aufenthalt Ulrichs in Gerlenhofen bei
Ulm bezeugt ist. Auch in der Umgebung
von Lauterburg O.-A. Aalen, das eben-
falls den Dillingern gehörte, dürfte die
Ulrichsverehrung noch nachzuweisen sein.
Wenigstens zeigen gotische Bildwerke in
der Pfarrkirche zu Lautern, in deren
Sprengel die Lauterburg lag, St. Ulrich
und St. Afra auf.
Auch die Freunde Zwiefaltens, in
desfen Annalen Ulrich öfters erwähnt
wird, die Grafen von Berg, verehrten
den hl. Ulrich. Jhre Burgkapelle in
Berg war ihm geweiht. Ebenso das
Kloster Urspring, dessen Schutzvögte sie
waren. Jn der Nähe der Ulrichskirche
von Alberweiler besaßen sie den Grafen-
oder Bergerwald. Bis 1302 waren ste
auch in Pfraunstetten begütert. Zwiefalten
selbst erhielt bereits 1120 Reliquien des
hl. Ulrich, desfen Verehrung schon vor
1091 in Hirsau nachweisbar ist.
Die Staufer brachten schon im XI.
Jahrhundert Ulrichsreliquien nach Lorch.
Jm Gebiet der großen, uralten Marien-
pfarrei dieser Stadt entstanden zwei
Ulrichskirchen Hundsholz und Schadberg.
Ein Dienstmann der Stifter von Lorch
stiftete 1181 auch das Ulrichskloster
Adelberg.
Hiezu kommt noch, daß Adelberg,
Schadberg, Heubach, Brainkofen, Neres-
heim, Dehlingen, Kleinkuchen, Lontal,
Neenstetten zum Bistum Augsburg ge-
hörten, dessen Patron St. Ulrich war
bezw. wurde.
Manche unserer Ulrichskirchen ge-
hören zum altwürttembergischen Besitz,
weshalb vielleicht auch der Einfluß un-
seres Fürstenhauses, dem manche Ulriche
angehörten, bei der Kirchenpatronswahl
mitspielte, wie z. B. sicher bei der 1471
bis 1493 erbauten Hospitalkirche in Stutt-
gart, wobei St. Ulrich als Mitpatron
neben die bisherige Kapellenpatronin
Maria trat.
Rietenau, Stockheim, Ellrichshausen,
Blaufelden, Wiesenbach Sulzbach, Stan-
dorf beweisen, daß der hl. Ulrich auch in
der Diözese Speyer, Worms und Würz-
burg Verehrer fand.
Daß Ulrich auch in der Konstanzer
Diözese verehrt wurde, ist leicht begreiflich.
Ulrich war der Freund des hl. Konrad,
den er an Einfluß und Ansehen weit
überragte. Seine feierliche Heiligsprechung
durch die Lateransynode von 993 lieh
seineni Namen nene Bedeutung und ge-
gegen jene vmi Neenstetteiv 1481 war
auch in Rottweil eine Ulrichskapelle. 1497
erscheint Ulrich mit Matthias und Erhard
als Mitpatron zweier Altäre in Ulm.
Das Wasserpatronat St. Ulrichs erklärt
sich wohl aus^dem Umstande, daß er oft
mit einem Fisch abgebildet wird, ferner
darans, daß die Legende erzählt, es seien
an seinen Aufenthaltsorten wunderbare
Quellen entsprungen, z. B. bei den
bayerischen'Orten Eresing, Forst, Habach,
Neuenburg, Kirchheim oder er habe durch
ein Wnnder das Wasfer schlechter Quellen
trinkbar gemacht, wie z. B. den Ulrichs-
brunnen in Dehlingen-Ohmenheim. Des-
gleichen berichtet die Legende, daß er
reißende Ströme ohne Gesahr durch-
schritten habe und daß er wunderbar vor
Schifsbruch bewahrt worden sei.
An Ulrichs Aufenthalt in Obersulme-
tingen bei seinem Neffen Mangold im
Jahre 973 kurz vor seinem Tode er-
innert das Patronat der dortigen Pfarr-
kirche. Nicht weit entfernt davon sind
die Ulrichskirchen von Jngerkingen und
Baustetten. Auch im Stift Wiesensteig
scheint er geweilt zu haben, woran wohl
die Ulrichskirche in Steinenkirch nnter
helfensteinischem Einfluß erinnern dürfle
und vielleicht anch die von Großsüsfen,
wenn hier nicht mehr nvch die Abhängig-
keit von Adelberg ausschlaggebend war.
Selbstverstündlich ließen sich die Grafen
von Dillingen die Verehrung ihres hl.
Familiengliedes angelegen sein. Jhre
Burg Neresheim verwandelten sie 1095 in
ein Kloster, das St. Ulrich und St. Afra
geweiht war. Von hier aus kam er dann
als Patron noch vor 1332 uach Kleinkuchen
und weit später mit Afra nach Dehlingen.
Jm' Besitze der Grafen von Dillingen
war auch der Rosenstein und Heubach,
desfen katholische Gotteshäuser immer
unter seinem Schutze standen. Dillin-
gisches Hausgut war auch Niederstotzingen,
in dessen Pfarreibereich St. Ulrich-Lontal
liegt. Daraus könnte sich auch das
Kirchenpatronat von Neenstetten und
Dornstadt erklären lasfeu. Außerdem
darf man nicht vergesfen, daß uns ein
Aufenthalt Ulrichs in Gerlenhofen bei
Ulm bezeugt ist. Auch in der Umgebung
von Lauterburg O.-A. Aalen, das eben-
falls den Dillingern gehörte, dürfte die
Ulrichsverehrung noch nachzuweisen sein.
Wenigstens zeigen gotische Bildwerke in
der Pfarrkirche zu Lautern, in deren
Sprengel die Lauterburg lag, St. Ulrich
und St. Afra auf.
Auch die Freunde Zwiefaltens, in
desfen Annalen Ulrich öfters erwähnt
wird, die Grafen von Berg, verehrten
den hl. Ulrich. Jhre Burgkapelle in
Berg war ihm geweiht. Ebenso das
Kloster Urspring, dessen Schutzvögte sie
waren. Jn der Nähe der Ulrichskirche
von Alberweiler besaßen sie den Grafen-
oder Bergerwald. Bis 1302 waren ste
auch in Pfraunstetten begütert. Zwiefalten
selbst erhielt bereits 1120 Reliquien des
hl. Ulrich, desfen Verehrung schon vor
1091 in Hirsau nachweisbar ist.
Die Staufer brachten schon im XI.
Jahrhundert Ulrichsreliquien nach Lorch.
Jm Gebiet der großen, uralten Marien-
pfarrei dieser Stadt entstanden zwei
Ulrichskirchen Hundsholz und Schadberg.
Ein Dienstmann der Stifter von Lorch
stiftete 1181 auch das Ulrichskloster
Adelberg.
Hiezu kommt noch, daß Adelberg,
Schadberg, Heubach, Brainkofen, Neres-
heim, Dehlingen, Kleinkuchen, Lontal,
Neenstetten zum Bistum Augsburg ge-
hörten, dessen Patron St. Ulrich war
bezw. wurde.
Manche unserer Ulrichskirchen ge-
hören zum altwürttembergischen Besitz,
weshalb vielleicht auch der Einfluß un-
seres Fürstenhauses, dem manche Ulriche
angehörten, bei der Kirchenpatronswahl
mitspielte, wie z. B. sicher bei der 1471
bis 1493 erbauten Hospitalkirche in Stutt-
gart, wobei St. Ulrich als Mitpatron
neben die bisherige Kapellenpatronin
Maria trat.
Rietenau, Stockheim, Ellrichshausen,
Blaufelden, Wiesenbach Sulzbach, Stan-
dorf beweisen, daß der hl. Ulrich auch in
der Diözese Speyer, Worms und Würz-
burg Verehrer fand.
Daß Ulrich auch in der Konstanzer
Diözese verehrt wurde, ist leicht begreiflich.
Ulrich war der Freund des hl. Konrad,
den er an Einfluß und Ansehen weit
überragte. Seine feierliche Heiligsprechung
durch die Lateransynode von 993 lieh
seineni Namen nene Bedeutung und ge-