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Kleinere Mitteilungen
DOI Artikel:Merk, Gustav: Die Statuten der Priesterbruderschaft der Liebfrauenpfarrkirche zu Ravensburg, [1]
DOI Artikel:Döser, ...: Eutingen und Ober-Jettingen in den Konstanzer Steuerregistern 1275-1508
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0074
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8. Wenn möglich finde am ersten Tag
nach der Beerdigung das Opfer für ein
Verstorbenes statt, Der Siebente und
Dreißigste solle aber nicht an einem Tage
gehalten werden, auch nicht alle 3 Messen
an einem Tage, noch solle der Pfarrer
erlauben, daß an Sonn- und Feiertagen
das kociuiöiri gelesen werde, sondern die
Nissu pro lomporo mit der Kollekte
pro Zsl'mroto, (Schluß folgt,)
Lutingen und Ober-Iettingen in
den Aonstanzer Steuerregistern
1275—1508.
Von Pfarrer Döser, Felldorf,
den im Freiburger D,-A, Z heraus-
gegebenen alten Konstanzer Steuer-
registern werden die beiden Orte Eutingen
(O.-A, Horb) und Ober-Jettingen
(O.-A, Herrenberg) mehrfach von den
Herausgebern verwechselt, weil die Namen
für beide Orte vielfach gleich lauteten,
Für Eutingen kommt vor: Uotingen,
Uettingen, Utingen u, a,, für Jettingen:
Uetingen, Uottingen, Utingen u, a, 2)
Suchen wir die beiden Orte richtig zu
identifizieren,
1, Jm libor cioeimulionis 1275
werden im Dekanat Herrenberg hinter-
einander 2 Wittingen genannt; das
eine ist Weitingen (O.-Ä, Horb), bei
den anderen vermutet Haid Eutingen,
was richtig sein dürfte, da auch Öber-
und Unterjettingen im selben libsr und
Dekanat ausdrücklich genannt sind,
2, Schon mehr Schwierigkeiten, ja die
meisten, bietet der libsr ciuurturum
1324, Hier wird im Dekanat Herren-
berg als quartpflichtig genannt eiue
»ooolksia VtiirZ6ii,3) cicm äut iu mmo
bisskxtili 30 lib, ÜuU, purs rocckoris
sstimutg. 6st pro 6LL06 multris eom-
mmris frcimouti mvirsure iir Uorvvo.«
Nach diesem stehen als spätere Zusätze:
»It6m mmo cloirrmi 1341 clo M6irs6
86pt6irrbri Volmurcis Uootor clieto
666l6si6 60irv6irit Ü6 I10V0, cicrock cicrurto
mriro vick6Ü66t bissoxtili ckobot ckarv
30 lib. UuII, 6t ck6 Iro6 Ka,b6irtcir Iit6r6
ckvposite iir suoristiu«, d, h, wohl, er hat
die Leistung in irutciru mit Geld abgelöst;
ferner: »iir oackom paroolria Ugtbocis
6ivis iir Uorvvo Iruk6t ckooimam lai-
oulom 6to«.
Dieses Vtingen kaun nur Eutiugen
sein. Schon das Horber Maß und der
Horber Bürger weisen eher auf das be-
nachbarte Eutingen als auf das entfernte
Jettingen, Dann aber löst am 17, Sep-
tember 1361 ein Volamarus, rootor
der Kirche in Uetingen, die bisher in
den Schaltjahren bezahlte Quart mit
30 Pfund Heller ab, wozu er die Ein-
willigung seines Patrons, des Grafen
Rudolf von Hohenberg einholen will^)
Dieses Uetingen 1361 ist nun sicherlich
Eutingen, und nicht Jettingen; die
Hohenberger hatten wohl einmal das
Patronat in Oberjettingen, hatten es aber
1277 an das Kloster Reuthin übergeben,^)
Zudem war diese Pfarrei 1352 dem ge-
nanntenKloster inkorporiert worden.o)
so daß 1361 kaum noch von einem rootor-
6oel6si6 daselbst die Rede sein kann.
Auch ist Ober-Jettingen schwerlich eine
Quartpfarrei gewesen, da solche nur
bessere Pfarreien waren, was Jettingen,
das außer Unter-Jettingen wohl keine
anderen Filialien besaß, kaum war, be-
sonders nicht nach der Einverleibung ans
Kloster Reuthin,
Eutingen dagegen war eine große
Pfarrei mit verschiedenen Filialien und
bildete so wohl auch eine der besseren
Einkommenspfarreien, so daß es fast auf-
fallen müßte, wenn es keine Quartpfarrei
gewesen wäre, Dann aber schenkt Graf
Rudolf von Hohenberg im Jahre
1387 den Kirchensatz in Eutingen
dem von ihm gestifteten Chorherrnstift in
Horb.Z Diesen Kirchensatz besaßen die
Hohenberg sicherlich schon früher, wenn
auch noch nicht ausgemacht ist, wann sie
Herren von Eutingen wurden (jedenfalls
schon 1354,ch Es kann also 1361 mit
Vtingen gar nichts anderes gemeint sein
als Eutingen, Dieses ist aber anch
0 Bd, 1, 4, 5, 26 und N, F, Bd, 8,
-l O,-A, Beschr, Horb S. 174 f, O,°A,
Beschr, Herrenberg S, 230, etr, auch „Königreich
Württemberg" 1905, II, 169,
s) Die Sperrungen von unsl
ksAsstn Lpisa. Loirsl, II, 5682, Der
Herausgeber der Regesten deutet es auf Ober-
Jettingen,
°) Kgr, Wttbg, II, 189
°) OsZ, Lp, Lo, II, 5077 (hier rst ein Pfarr-
vikar, aber kein rsstor genannt),
?) O,°A, B, Horb S, 119,
°) O,°A. B, Horb S, 175,
8. Wenn möglich finde am ersten Tag
nach der Beerdigung das Opfer für ein
Verstorbenes statt, Der Siebente und
Dreißigste solle aber nicht an einem Tage
gehalten werden, auch nicht alle 3 Messen
an einem Tage, noch solle der Pfarrer
erlauben, daß an Sonn- und Feiertagen
das kociuiöiri gelesen werde, sondern die
Nissu pro lomporo mit der Kollekte
pro Zsl'mroto, (Schluß folgt,)
Lutingen und Ober-Iettingen in
den Aonstanzer Steuerregistern
1275—1508.
Von Pfarrer Döser, Felldorf,
den im Freiburger D,-A, Z heraus-
gegebenen alten Konstanzer Steuer-
registern werden die beiden Orte Eutingen
(O.-A, Horb) und Ober-Jettingen
(O.-A, Herrenberg) mehrfach von den
Herausgebern verwechselt, weil die Namen
für beide Orte vielfach gleich lauteten,
Für Eutingen kommt vor: Uotingen,
Uettingen, Utingen u, a,, für Jettingen:
Uetingen, Uottingen, Utingen u, a, 2)
Suchen wir die beiden Orte richtig zu
identifizieren,
1, Jm libor cioeimulionis 1275
werden im Dekanat Herrenberg hinter-
einander 2 Wittingen genannt; das
eine ist Weitingen (O.-Ä, Horb), bei
den anderen vermutet Haid Eutingen,
was richtig sein dürfte, da auch Öber-
und Unterjettingen im selben libsr und
Dekanat ausdrücklich genannt sind,
2, Schon mehr Schwierigkeiten, ja die
meisten, bietet der libsr ciuurturum
1324, Hier wird im Dekanat Herren-
berg als quartpflichtig genannt eiue
»ooolksia VtiirZ6ii,3) cicm äut iu mmo
bisskxtili 30 lib, ÜuU, purs rocckoris
sstimutg. 6st pro 6LL06 multris eom-
mmris frcimouti mvirsure iir Uorvvo.«
Nach diesem stehen als spätere Zusätze:
»It6m mmo cloirrmi 1341 clo M6irs6
86pt6irrbri Volmurcis Uootor clieto
666l6si6 60irv6irit Ü6 I10V0, cicrock cicrurto
mriro vick6Ü66t bissoxtili ckobot ckarv
30 lib. UuII, 6t ck6 Iro6 Ka,b6irtcir Iit6r6
ckvposite iir suoristiu«, d, h, wohl, er hat
die Leistung in irutciru mit Geld abgelöst;
ferner: »iir oackom paroolria Ugtbocis
6ivis iir Uorvvo Iruk6t ckooimam lai-
oulom 6to«.
Dieses Vtingen kaun nur Eutiugen
sein. Schon das Horber Maß und der
Horber Bürger weisen eher auf das be-
nachbarte Eutingen als auf das entfernte
Jettingen, Dann aber löst am 17, Sep-
tember 1361 ein Volamarus, rootor
der Kirche in Uetingen, die bisher in
den Schaltjahren bezahlte Quart mit
30 Pfund Heller ab, wozu er die Ein-
willigung seines Patrons, des Grafen
Rudolf von Hohenberg einholen will^)
Dieses Uetingen 1361 ist nun sicherlich
Eutingen, und nicht Jettingen; die
Hohenberger hatten wohl einmal das
Patronat in Oberjettingen, hatten es aber
1277 an das Kloster Reuthin übergeben,^)
Zudem war diese Pfarrei 1352 dem ge-
nanntenKloster inkorporiert worden.o)
so daß 1361 kaum noch von einem rootor-
6oel6si6 daselbst die Rede sein kann.
Auch ist Ober-Jettingen schwerlich eine
Quartpfarrei gewesen, da solche nur
bessere Pfarreien waren, was Jettingen,
das außer Unter-Jettingen wohl keine
anderen Filialien besaß, kaum war, be-
sonders nicht nach der Einverleibung ans
Kloster Reuthin,
Eutingen dagegen war eine große
Pfarrei mit verschiedenen Filialien und
bildete so wohl auch eine der besseren
Einkommenspfarreien, so daß es fast auf-
fallen müßte, wenn es keine Quartpfarrei
gewesen wäre, Dann aber schenkt Graf
Rudolf von Hohenberg im Jahre
1387 den Kirchensatz in Eutingen
dem von ihm gestifteten Chorherrnstift in
Horb.Z Diesen Kirchensatz besaßen die
Hohenberg sicherlich schon früher, wenn
auch noch nicht ausgemacht ist, wann sie
Herren von Eutingen wurden (jedenfalls
schon 1354,ch Es kann also 1361 mit
Vtingen gar nichts anderes gemeint sein
als Eutingen, Dieses ist aber anch
0 Bd, 1, 4, 5, 26 und N, F, Bd, 8,
-l O,-A, Beschr, Horb S. 174 f, O,°A,
Beschr, Herrenberg S, 230, etr, auch „Königreich
Württemberg" 1905, II, 169,
s) Die Sperrungen von unsl
ksAsstn Lpisa. Loirsl, II, 5682, Der
Herausgeber der Regesten deutet es auf Ober-
Jettingen,
°) Kgr, Wttbg, II, 189
°) OsZ, Lp, Lo, II, 5077 (hier rst ein Pfarr-
vikar, aber kein rsstor genannt),
?) O,°A, B, Horb S, 119,
°) O,°A. B, Horb S, 175,