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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 27.1909

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Nr. 2 (16)
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Selig, Theodor: Geschichte des ehemaligen Franziskanerinnenklosters zu Unlingen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22620#0033
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Organ für Oescdicdte. Mertumskunae, Literatur, Mnst unü Wltur Scftwavenr.

herausgegeben unä redigiert von Amtsrichter 2. l). 8eclr in 8svenrburg.
keiträge, lsorresponäcnren, Aerensions.kxemplare, Lsuschreitschrilten etc. wollen stets äirekt an
Amtsrichter a. v. Leck in Ravensburg,
Reklamationen unä 6es!eliungen an äen Verlag 5. Alber äaselbst gerichtet weräen.

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* lyoy, *


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sowie gegen Cinsenäung äes Betrages äirekt vom Uerlag ?. Alber r-ie-
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<i « 27, « «
Zabrgang.

8. Geschichte des eheinaligen
^ranziskanerinnenklosters
zu Unlingen. (Andere Folge), i)
6. Die vier letzten Jahrzehnte
(1740-80). 2)
M^ie Zeit der großen Ereignisse war
für das Kloster Unlingen vorüber.
Es kamen, ehe die Schlußkatastrophe ein-
trat, im allgemeinen ziemlich ruhige
Jahre. Der Konvent erfreute sich der
Errungenschaften von Jahrhunderten.
Seit 1740 war Theresia Grasserin
von Kaufbeuren Vorsteherin (geb. 5. Juni
1688). Nach neunjähriger Amtstätigkeit
resignierte sie i. I. 1749 und erhielt
als Nachfolgerin die Schwester M. Co-
leta Blankin von Webern, eine sehr
tüchtige und würdige Mutter, welche
LI Jahre lang an der Spitze des
Klosters stand. Im Jahr 1770 über-
nahm M. Anna Müller von Jengen
die Leitung des Konvents als letzte
Vorsteherin des Klosters.
In diese letzte Periode des Klosters
fallen nur noch wenige Güterer-
werbungen. So kaufte der Konvent
i. I. 1743 von Tiber Schmid, Bürger
und Lammwirt zu Unlingen Jauchert
Äcker um 150 fl., unter der Bedingung,
daß die Schwestern 18 Jahre lang als
Nutznießung die 4. Garbe erhalten;
1752 kauften sie von der Kirchenfabrik
zu Alt heim mit Konsens des Bischofs
von Konstanz 9^ I. Äcker und 2 M.
Wiesen um 1800 fl. bar; es waren dies
Güter, welche gen. Kirchenfabrik i. I.

1563 von Martin Mayer von Unlingen
erworben hatte. Schließlich verkaufte
Hans Jörg Rettich, Bürger zu Alt-
heim, an das Kloster für 620 fl. Äcker
und Wiesen unter der Bedingung der
Wiedereinlösung. Weitere Erwerbungen
wurden nicht gemacht.
Im 19. Jahr ihres „mühsamen Re-
giments" legte M. Coleta Blank eine
neue Güterbeschreibung an (1767).
Damit lernt man den schließlichen Be-
sitzstand des Klosters kennen. Eigene
Güter, welche sie selbst umtrieben, be-
saßen die Schwestern 25^ I. Acker und
83/4 Mannsm. Wiesen. Dazu kamen
eine Reihe von Lehengütern. In Un-
lingens besaß das Kloster vier größere
Lehenhöfe, nämlich
I. den oberen Hof, ehemal. Sal-
mannsweilergut, mit 38^ I. Äcker, 7^/„
M. Wiesen und 2 Jauchert im Busfen-
holzboden, Wohnhaus, Scheuer, Neben-
gebäude, Gras- und Gemüsegarten, eine
ganze Dorfgerechtigkeit. Der Inhaber
mußte jährlich ans Kloster abliefern:
Die 4. Garbe, je 5 fl. Hans- und Heu-
zins, 5 fl. für eine Seefahrt, für 1 Jahr-
tag 1 fl. 50 kr., 1 Fastnachtshenne, 6
Hühner und 120 Eier. Letzter Lehens-
mann des Klosters war Jörg Her-
man uz.
0 SU XXIV., 1906, Nr. 9, S 135—139.
2) Der 5. Abschnitt (1696 — 1740) begann
im „Diözesan-Archiv" 1906, S. 62, wo Z>ff. 5
zu ergänzen ist.
») Daß das Kl. in Unlingen 25 Lehenhöfe
besessen haben soll, wie die Oberamtsbeschreibung
von 1827 S. 237 berichtet, ist nicht richtig.
 
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