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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 27.1909

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Nr. 6
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Beck, Paul A.: Literarisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.22620#0112

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96

deckter Wandgemälde aus dem ,15. Jahrhundert
in dem kunstreichen badischen Oberlande, so in
Überlingen, Meersburg, Zeilen usw. Das
Freskenstück zu Überlingen bildet die Überleitung
zum ikonographischen Teile der Abhandlung,
zur Untersuchung über die Jakobslegende
(S. 18—22) und über die den Hauptwert des
Buches ausmachende Legende von den 3
Toten und den 3 Lebendigen (S. 27—89).
Es ist dies die dem Mittelalter geläufige bild-
liche Gegenüberstellung dreier Lebender und
dreier Toter, durch welche die Mahnung an die
varilas vaiutatum, an die Nichtigkeit und
Eitelkeit alles Irdischen zum Ausdruck gebracht
werden soll. Nach Künstles eingehender und
wohl grundlegender Untersuchung ist die Le-
gende aus Arabien spätestens im 11. Jahr-
hundert ins Abendland gekommen, wo sie dann
reiche Verbreitung durch Handschriften, später
auch durch Druck sand. Monumentale Dar-
stellungen, sowohl Fresken als Skulpturen, lassen
sich nicht blos im südwestlichen Deutschland, son-
dern auch im Ausland, z. B. in Frankreich,
Holland, Italien usw. nachweisen; und ver-
mutlich ruht und schlummert noch da und dort
in Süddeutschland manche derartige Darstellung
unter der Decke. Nach Künstles Darlegung er-
scheint das mächtige Nsmsnto rnori des »Iri-
omlo äel rnorts« im earnpo Santo zu Pisa
als die ausgedehnteste und am reichsten aus-
geschmückte Form der Legende. Diese gibt die
Erklärung zu dem im späten Mittelalter viel-
behandelten Totentanzproblem, denn die Reihe
der menschlichen Würdenträger und der Vertreter
der Stände, die von den Toten zu Tanz und Tod
gesührt werden, ist nur eine Bereicherung des
Motivs der 3 Lebenden, die bald als Bischof,
Graf nnd König, bald als Papst, Kardinal und
päpstlicher Notar individualisiert waren und sich
mit den 3 Toten in denselben Worten ergingen,
wie sie noch in den eigentlichen Totentänzen be-
gegnen. Man darf den Verfasser zu der „Lösung
des Rätsels" beglückwünschen, zu einer Arbeit,
welche für die christliche Kunst von bleibendem
Werte ist. Die Ausstattung, insonderheit die
Abbildungen, stehen durchweg auf der Höhe der
Zeit, wie es von einem Verlage, wie dem
Herder'schen nicht anders zu erwarten ist.
Herzog Karl Eugen von Württem-
berg und seine Zeit rc., 10.—14. Heft
mit 18 bezw. 31 Textabbildungen.
Eßlingen a. N. Paul Neff, Verlag
(Max Schreiber), 1908/09. Preis
pro Heft Mk. 2.— (s. D.-A. XXIV,
1903, Nr. 6, S. 79; XXV, 1907,
Nr. 9, S. 143).
Der 10. und 11. Abschnitt, welche dieses
Werk beschließen, behandeln das Volksschulwesen,
das höhere Schulwesen, Universität, die kath.
Hoftheologie, das Medizinal- und Bibliothek-

wesen; dann die Nachbarschaft: die Reichsstädte
Eßlingen, Reutlingen, Ulm, Hall, Heilbronn,
Rottweil usw., die Ritterorden, Reichsritterschast,
die Herrschaften Hohenberg, Limpurg usw.
Freiburger Münsterblätter, IV. Jhg.
1908, 2. Heft, Herder'sche Verlags-
handlung.
Depinyi, Di-. Adalbert, Alexander
von Württemberg, ein Beitrag zur
schwäbischen Vormärzlyrik. Budweis,
im Verlage des k. k. d. Staatsgym-
nasiums, 1908 (37. Gymn.-Programm
v. 1907/08), 24 S. Preis br. 1 Krone.
Anmutige Gedächtnisschrift an den leider zu
sehr vergessenen schwäbischen Dichter.

Bei diesem Anlaß erklären wir auf ver-
schiedene Zuschriften, betreffend Suevica, wieder-
holt, (s. diese Zeitschrift XX, Nr. 2, 1902,
S.32), daß nur der Redaktion übersandte
Werke und Bücher in dieser Zeitschrift zur An-
zeige bezw. Besprechung gelangen, wovon unter
keinen Umständen abgewichen wird. Die ein-
gesandten Bücher mögen möglichst gebunden,
jedenfalls aber kartoniert und beschnitten über-
reicht werden.

Regenten-TM'llkii
von Oberlehrer M. Wilberg.
—7^ VIII und 336 Seiten groß ---- 4.
Preis steif geh. Mk. 12.—
Zeitlich geordnete Zusammenstellung von
Herrschern aller Zeiten und Länder.
Die Reiche des Altertums, die christlichen
Reiche zur Zeit der Kreuzzüge, die deutschen
Gebiete — einschl. der früher reichsunmittelbaren
weltlichen und geistlichen (Erzbistümer, Bis-
tümer, Abteien, Ritterorden) außerdeutsche und
außereuropäische Staaten.
Praktisches Nachschlagebuch für jeder-
mann. Unentbehrlich für Bibliotheken,
Archive, Münzkabinette, historische und
heraldische Vereine, Historiker, Numis-
matiker und Müuzsammler.
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liengeschichte! Zu beziehen durch jede Buch-
handlung oder von
G. Harnecker L Ls.,
Frankfurt a. <h.

Nachdruck aller Beiträge (ohne ausdrückliche Lrlanbtti» de» Lieransgeberss strengsten» untersagt:
Vam jeweils lausenden Jahrgang soll im gleichen Jahr überhaupt nicht» anderswo abgedruckt werden!

Druck von Hier. Mühlberger, Augsburg.
 
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