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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0018
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XIV

Vorrede.

Es muss befremden, dass ich der Description de l'Egypte, während ich sie für die
Zeichnung einzelner Hieroglyphen im Allgemeinen zum Führer wählte, oft hinsichtlich der
Zeichnung hieroglyphischer Texte und ganz besonders hinsichtlich der Zeichnung der hie-
roglyphischen Inschrift von Rosette sehr wenig Vertrauen bewiesen habe. Der Grund da-
von ist folgender. So scharf und treu das Gepräge einer deutlich wahrnehmbaren Figur
von den Zeichnern dieses Werkes wiedergegeben worden ist, so wenig zuverlässig ge-
schah diess doch bei den auf den Monumenten undeutlich gewordenen hieroglyphischen
Figuren. Hier besassen die Zeichner gewöhnlich nicht den paläographischen Tact, wel-
cher eben nur das aufzunehmen gebietet, was das Auge wirklich zu erfassen vermag, son-
dern das Streben der nachhelfenden Verbesserung, welche das Verdunkelte möglichst auf-
zuhellen trachtete. Da nun die Zeichner von dem Inhalte der Hieroglyphen nichts ver-
standen, so liessen sie sich lediglich von ihrer Einbildungskraft leiten und schoben häufigst
eine Figur unter, welche wohl im Betreff des räumlichen Umfanges und des ganzen Zu-
Standes der Hieroglyphen-Trümmer dort gestanden haben konnte, aber vermöge des ander-
weit ermittelten und sicher gestellten hieroglyphischen Zusammenhanges schlechterdings
nicht dort gestanden hat. Ich habe von diesem Fehlgreifen der Descr. de l'Eg. in meinem
Buche zahlreiche Beweise gegeben. Ganz besonders misstrauisch aber war ich gegen die
Darstellung des hieroglyphischen Textes der Inschrift von Rosette (Vol. des PI. V. pl. 52.,
nicht 59., wie irrthümlich bei mir p. 183. Anm. 3. steht) s. vornehmlich p. 183. 206. 271.
285. Von diesem Texte lagen mir beim Beginne meines Buches ausser der Französischen
Darstellung und den zerstreuten Angaben Young's zwei Zeichnungen vor: die nach der
Zeichnung der Societ. Anlü/uariorum Londhi. zu München 1817 herausgegebene Lithographie

Da «ler Ausspruch in eigner Sache ungültig ist, so muss ich mich hierbei auf folgendes Zeugniss des Hr.

Friedrich Nies in Leipzig selbst berufen:

Es icird hierdurch der Wahrheit gemäss bescheinigt, dass der Unterzeichnete einige Jahre
vor dem Beginne des Schwartze'sehen Werkes Herrn Professor Seyffabtb in Leipzig zu
der Einführung der Hieroglyphenschrift in die Typographie aufforderte, jedoch von ihm wegen
angeblicher Unthunlichkeit der Sache eine abschlägliche Antwort erhielt) dass ferner der Un-
terzeichnete kurz vor dem Beginne des genannten Werkes Herrn Professor ISeyffarth, wie-
wohl vergebens, einlud, in Gemeinschaft mit dem Herrn Dr. Scrwartze jene Einführung
zu besorgen und dass endlich fast sämmtliche, in dem Werke des Herrn Dr. Schwaktze ent-
haltenen Hieroglyphen nach dessen alleiniger Angabe und Leitung angefertigt und vier Jahre
lang als Typen in meiner Officin gebraucht worden sind, bevor es Herr Prof. Seyffarth
unternahm, zu dem von ihm zur Feier des Jubiläums der Buchdruckerkunsl herausgegebenen
Werke: Alphabeta genuina Aegyptioruni numeris ipsorum hieroglyphicis, hie-
raticis demoticisque conservata nec non Asianorum literis Persarum, Medo-
rum Assyriorumque cuneoformibus, zendicis, pehlvicis et sanscriticis sub-
jecta, etc. Lips. 184 0. Sumtibiis J. A. Barth — nach seiner Angabe Hieroglyphen
in meiner Officin schneiden zu lassen. _—- f^y
 
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