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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0166

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112

Einleitung.

dieses Verfahren bei weitem häufiger gegen das Bild des unbekannten Gottes in dem Namen, als
gegen den ganzen Namen selbst gerichtet gewesen zu sein scheint, so beweisst es wohl auch offenbar,

Sperberkopf"). In der That erscheint in den ausgebildetem! Sculptnren des Tempels von Calabscheh, welcher dem Gotte
Mandulis gewidmet gewesen sein soll, das Bild eines aufrecht stehenden Gottes mit einem Adlerkopfe und zwei Huppen,
der durch diese und seinen längern Schnabel wohl zu jenem Missgriffe verleiten konnte. Ihm gegenüber steht mit seinem
viel kürzern Schnabel der sperbcrköpfige Gott, beide im Begriffe, dem zwischen ihnen befindlichen Könige die Weihe zu
geben (s. Gau Null. Denktn. III. XIII, /'.). Allein gegen die Auffassung jenes Gottes als Mandu spricht ersllich, dass das
Bild des 'angeblichen Mandu in dem kleinen, in Felsen gehauenen Tempel von Calabscheh vorkommt (vergl. Gau I. I. mit
VI. XII und Erklärung), hingegen die Inschriften zu Ehren des Gottes Mandulis sich an dem grossen, auf dem linken
Nilufer frei siehenden Monumente von Calabscheh befinden (s. Gau 1. 1. Iii. XVII—XXII. Niebuhii Inschriften von Ca-
labscheh p. 8.), mithin nicht ohne weiteres auf das ältere, kleine Monument ausgedehnt werden darf, zweitens entsteht,
selbst wenn wir das Vorhandensein von Bild und Inschrift in beiden Monumenten zugleich voraus setzen, immer noch die
Frage, ob nicht der in den Griechischen Inschriften zu Calabscheh belobte MavSnvXiq, Aioq rey.og eine erst in späterer Zei6
der Gottheit aufgetragene Bezeichnung ist, so wie Griechische Inschriften in demselben Tempel auch den Sarapis feiern
(s. Nikhuhb I. I. p. 9.), drittens geben die über dem Gotte befindlichen Hieroglyphen (sub A), so wie die des Königsnaweus
(sub B), welcher dem Gölte zugekehrt ist,

A B

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keineswegs den Namen Mandulis oder Maluli, wie nach Ciiampolmon Briefe üb. Aeg. ü. JVuft. H. Br. V- 103 die Aegypter
diesen Namen ausgesprochen haben sol'en (?). Auf seiner Heise nach Nubien fand jedoch Champolliou für gut, seine Mei-
nung über unsere bisher dem Mandu beigelegte Figur völlig zu ändern. Man höre darüber Herrn Rosei.uxi Monum.
Stor. 1, 1. p. 247. I geroglinci figurati in graudi e accurattssime forme stigli edifizi di Egitto, hanno fatto conoscere fa vera

simbolica immagine del dio Mandu, che 'e in tutto diversa da qnesta immaginetta 0^)' hl 1a^° s> trova talora nel nome
proprio di questo Faraone. La lesta della quäle dir non saprei clie specie di animale rappresenti. Ben so che una divi-
nila cosi figurata e assai frequente specialmeiite sui monumenti della Nubia. Ma e dessa tra le pochissime e forse la sola
che, non porlando scrillo altro nome che il suo simbolo, non ci lascia sapere, come si chiamasse e qual preciso grado

avesse nell' egiziana niifologia. (Nun folgt die Erwähnung der absichtlichen Beschädigung unserer Figur.)---In Egino poi

rilrovanuno insieme rinnovato dappertutto questo caso (sc. mai-lellainento) ed ei (sc.Champolliou) pensava che per tal simbolo
si esprimesse la maleßca divinila di Tifone. Diceva quel felicissinio Ingcgno, che al solo Tifone potevasi, tra tutli gli Dei,
far l'oltraggio di cancellarne l'immagine. Also das Bild des guten Gottes Mandu ward nun seinem absoluten Gegensätze
dem Teufel Typhon zuerkannt. Herr Kosellini findet diese Erklärung vortrefflich. Wir können jedoch in dieses Lob nicht
einstimmen. Der Name des Pharao nämlich, in welchem die unbekannte Figur vorkommt (nach Ciiami-olliox See. Lettr.
p. 14 ein Eigenname: Manduei I, wohl zu unterscheiden von einem Manduei II, 13ten König der 18ten Dyn., in den Briefen
üb. Aeg. u. Nub. U. Hr. p. 113. 114. vergl. mit 13. Br. p. 167 ein Vor- oder Zuname Ramses I, Vaters des Usirei, Gross-
vater des Rainses III (Grossen); nach Ro.set.mxi Monum. Stor. 1. 1. ein Zusatz in dem Namen des Königs Menephlah I),
soll nach seinen hauptsächlichsten Variauten (bei Roseu.ixi I. 1. I, 1. P- 248. Tcw. IX. 110. 110, a. 110, c. 110, rf.) fol-
gender sein:

A b Cd

" u 1> - n rr A k IM., A DM M

ill' A\t»% Ä]^l

M

Vsir V I 1 EJ JMZ m

Mandu $ \ \ EJ ^ ^ ZIsir | ^ EJ Mandu <$\\ EJ

X /WWV MAM N WW\ jV

Die sitzende Figur ^ ist nach Champollion und Rosellini (1.1. p. 24G) Osicis (Champollion lässt jedoch den Osir-Usirei den
Sohn des Manduei sein). Ohne uns bei den Verschiedenheiten und Versetzungen in diesen hieroglyphischen Namen aufzu-
hallen, auf die wir unten zurück kommen werden, bemerken wir bloss, wie überaus unwahrscheinlich es ist, sowohl dass
 
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