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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0179

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Einleitung.

125

drei Hieroglyphen also geschrieben ^-^„Q- Das erste dieser Zeichen_ sei ein (3j das zweite ^

ein T, das dritte v! ein £ oder i, folglich laute, da die alten Aegypter sehr oft mit Auslassung
der Vocale geschrieben, der ganze Name: &£a)te oder SCaJli, übereinstimmend mit der Inschrift
von Seheleh, deren siebente Linie beeret nj xai 'Ilou enthalte 8) und das Aegyptische Satis durch
den Götternamen Hera-Juno erkläre. Der Name dieser angeblichen Sate oder Sati erscheint sehr
häufig in dem Vornamen eines Königs Rämses, welcher von Champollion in Verbindung mit den
übrigen Zeichen durch „der von Re und der Sate beschützte, von der Sonne gebilligte/"' oder durch
„Re-Sate, gebilligt von der Sonne," übersetzt und auf Ramses den Grossen = Sesostris zurück
geführt wurde 3). Es versteht sich von selbst, dass nun die drei hieroglyphischen Zeichen überall,
wo sie sich trafen, dieselbe Währung als S, 2', E = I erhalten mussten, wie sie denn auch in der
That als diese Buchstaben in dein phonetischen Alphabete Champollion's aufgestellt wurden -1). In dem
ersten Briefe Champollion's an Blacas, welcher in demselben Jahre mit der ersten Ausgabe des Precis
erschien, stossen wir zunächst auf die Sate in dem Vornamen des Königs Amenopb, welcher durch
„Herrscher durch Sonne und Sate" erklärt wird 5). Vergleichen wir das dazu gehörige Kupfer 6),
so gewahrt man eine sitzende weibliche Figur, aber weder auf, noch neben, oder bei derselben, so
wie überhaupt nicht in dem ganzen Ovale die sie hezeichnende Feder oder das Blatt. Was berech-
tigte nun Champollion, diese Figur für eine Sate auszugeben? Weiterhin treffen wir in dem Vor-
namen Ramses des Grossen7) die schon bekannte Erklärung „Re-Sate, gebilligt durch Re". Zu
ihr gehört die von uns pag. 98 unter A gegebene hieroglyphische Gruppe 8). In dem zwei Jahre
darauf heraus gegebenen zweiten Briefe an Blacas aber wird das Bild unserer angeblichen Sate fast

stets durch „die untere Gegend" übersetzt9) und dieselben Zeichen "j^; welche bei Champollion

früher „der von Re und Sate beschützte", oder mit Ueberschlagung von | bloss „Re-Sate"
hiessen 10), gelten ihm nun für „Sonne Wächter der untern Gegend" u). Damit wir aber auch nicht

I/'image d'une deesse que sa lete surmontee d'ime Iongue plume ou feuille nous fait reconnaitre pour la deesse Sate on la
Juuon egj'pttenne. Eben so Plarichei et Explicät. des Tableau ye'ne'ral 110. 79. 386. 387.

I) Champollion Precis du St/st. Hieroglyph. I e'dit. p. 100. Le nom hieroglyphlque de cetle compagne du demiurge ,
egypüen est toujours forme de trois caracteres et tel qu'il est grave daus, nolre Tableau general uo. 51 (Eben so auch
no. 344. 385 dieses Tableau general oder Planches et ExplicatJ. Si nous considerons ce nom comme phoneiique et il
Pest en effet, nous reconnaitrons le premier sigue pour un des homophones habituels du trait reconrbe ^ le second
est un T et le troisieme un H ou un / dans tous les noms propres grecs et romains. Le nom hieroglyphique de la deesse
ecrit en lettres coptes CTH Sate ou Sati est donc incontestablement le meine que le nom fdWty; ou JSbti? de l'inscription
de Sehhele. In ßescript. de l'Egypte, Ant. Vol. d. Planches II. pl. 87, 7. 91. trägt unsere durch die Feder oder das Blatt
auf dem Haupte bezeichnete Göttin zwei verschiedene Namen, die von der Champolliouisciien Hieroglyphengruppe gänzlich
abweichen. Die Figur —- erscheint häufigst vergrössert . Diese Richtung hätte sie übrigens nach Champollion's
eignen Hegeln in der obigen Gruppe anzunehmen. S. hierüber weiter nuten.

- S) Letkoxxb Recherches p. 345.

3) Champollion Precis du Syst. Hieroglyph. I e'dit. p. 217. s. uns. Buch p. 98. unter A.

4) Champollion Precis du Syst. Hie'rogl. I e'dit. Tabl. gener. Alphab. harmon. pl. A. C. H.

5) Champollion Prem. Lettr. ä M. de Blac. p. 45.

C) Champollion Prem. Lettre ä M. de Blac. pl. II. no. 9, a.

7) Champollion Prem. Lettr. ä Itt. de Blac. p. 73. 74.

8) Champollion Prem. Lettr. ä M. de Blac. pl. III. 20, a.

9) Champollion See. Lettr. ä Hl. de Blac. p. 59-63. C7. 68. 71. pl. IX, 9, a. X, 11. X, 12. XI, 13.

10) s. uns. Buch p. 98.

II) Champollion See. Lettr. ä M. de Blac. p. 75. 76.
 
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