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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0182

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Einleitung.

heit erscheint bloss in dem Beiworte ..der wahrheitliebende Sohn", ..der wahrheitliebende Herr-
scher" Wozu also nun, Avenn Hennapion's Original Champollion nicht vorlag, diese Berufung auf
Hermapion?

Nach diesen aus Champollion's philologisch-archäologischen Werken geschöpften Belehrungen
wenden wir uns nun zu dessen Pantheon. Hier treffen wir zuerst eine Göttin2), deren charakteri-
stisches Abzeichen eine Mütze mit Kuhhörnern ist. Sie trägt zwei hieroglyphische Namen 5 der eine

mit A bezeichnet lautet: n <wwT^ ANK-T, und wird durch An(Y)k(T), das ist nach der achten

Linie der Inschrift von Selieleh: Hestia, erklärt. Das T ist der Koptische weibliche Artikel und bezeich-
net so nominibus propriis nachgesetzt, deren Aveibliches Geschlecht. Dieser Göttin ist unter B noch

folgender zweite Name beigegeben: t\\ , welcher, ob schon zu ihr gehörend, doch erst in der

Folge erklärt werden soll 3). Im Fortgange des Werkes treffen wir *) die uns aus der ersten Aus-
gabe des Precis wohlbekannte Juno-Sate, mit ihrer charakteristischen Feder oder dem Blatte. Nach
einer ziemlichen Strecke, die wir in dem Werke vorgeschritten, stösst uns wieder die im Anfange
des Pantheons bezeichnete Anuki mit ihrer Mütze und Hörnern und überhaupt ganz als dieselbe auf5);
sie trägt aber nicht mehr ihren so eben unter A dargestellten hieroglyphischen Namen ANK, son-

dern einen ganz andern T'r , welcher durch Sate, Juno erklärt wird6). Champollion

macht in seiner zuletzt angeführten Note kein Hehl daraus, dass er den Gehalt des ersten Zeichens,
auf das hier alles ankommt, erst zu Gunsten seiner neu zu erschaffenden Juno-Sate durch eine Vermuthung
erschliesst, aus welcher weiter nichts hervor geht, als dass es seinem hieroglyphischen Systeme zu
Folge ein S sein könne. Ob es aber wirklich ein S und nicht ein anderer Buchstabe, ja ob es
überhaupt nur ein Buchstabe und nicht ein bloss s)rmbolisches Zeichen ist, dergleichen nach Cham--
pollion unter den Hieroglyphen genug vorkommen, das bleibt völlig dahin gestellt. Das Vertrauen zu

1) Ammian. Mabcellin. XVII, 4. JVt^o; nquiroq' (pü.ahjOiii vlog cHq<ovo<;. 0X1%. ötvrcqoq' u terra; tri ahfiuas
deanotijt; Siaäi/ßaro<;. TQiroq ori%. <p0.a).i\&il<i öiarcorijq.

2) Champollion Panth. Egypt. Livr. II, 19. A. B.

3) Ciiampolijon 1. I. j'ui recueilli sur iine stele im second nom hierogjyflhique (ß) ,ie \a Vesta egyptienne, mais
celui-ci se räJt»ortei plus specialemeut a un embleme de la deesse, dont il sera question dans la suite.

4) Champollion Panlh. $gyj>t'. Livr. I, 7. VII, 7. (4). Une deesse, caracterisee surtout par une graude feuille qui
s'eleve au-dessus de sa coifTure. le nom hieröglyplünue — Sate.

ö) Champollion Panth. tigypt. Livr. XIII, 1!). (A).

6) Champollion I. 1- Le nom de la Sate de la pl. 19 (A) y est exprime par une fleche croisee sur un javelot ou
trait, arme d'un fer en forme de carreau; or dans la laugue ögyptienne la fleclie, les armes a (rait de tont genre portent le
nom de CA"\~ Sati ou CATE Sate. On pourrait done regarder ce nom comme forme d'abord d'un caractere figuratif;
mais la presence des caracleres phonetiques T et E ä la suite du premier caractere prouve que ce signe ne compte ici
(und dennocli können nach dein Precis in Einem Worte symbolische und phonetische Zeichen stehen) que pour le S seul
d'apres le principe de l'ecriture phouetique egyptienne, qui represente une lettre quelcoiique par l'image d'un objet dont le
nom en langue copte parlee a cette meme lettre pour initiale. — Le nom egyptien de la deesse Sate ou Sali derive de
la racine CCOT sot ou CAT sat, projicere, spargere, jeter, lancer, repandre, et nous ajoutons que le nom Satt ou Sate,
elant prive des earacteres d'espece d'uraeus et femme, qui en font un nom propre de deesse, exprime dans les textes hiero-
glyphiques l'idee rayon, lorsqu'il s'agit du soleil et de la lumiere; les fleches d'Apollon soleil (höj-t! hört!) trouvent donc
aussi leur origine dans les mouumeuls de la vieille Egypte, comme taut d'autres emblemes des divinitej Grecques.
 
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