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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0193

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Einleitung.

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andern Angabe aber *) soll Mandouei I. (zuvor = Osymandyas *), nach Spineto s) Haupt der
16ten Dynastie) gar vierter Nachfolger llhainses des Grossen gewesen sein. Die Itegentenfolge
ordnet sich jetzt bei Champollion, gleich als ob sie nie anders bei ihm gestaltet gewesen wäre,
folgendermassen:

Ramses I. = Mandouei.

Menephtha I. == ösirei.

r1 —1--

Ramses II. Ramses III. = Sesostris.

Auf gleiche Weise lässt Herr Champollion-Figeac den Ramses-Sesostris, der ihm früher aus-
drücklich Ramses VI. war, nun Ramses III. sein 4). Allein auch diese Umgestaltung wird von
Champollion wieder umgestossen, denn ein von ilim in denselben Rriefen über Aegypten und Nubien
gegebenes „Verzeiclmiss der auf einander folgenden acht Regierungen vor Rhamses-Meiainun" 5)
lautet also:

1.

Amcnophis II. (Memnon).

2.

Hörus.



3.

Ilhamses I.



4.

Menephtha I. (Usirei



5.

Rhamses der Grosse

(Sesostris).

6.

Menephtha II.



7.

Menephtha III.



8.

Rhamerre.



9.

Rhamses - Meiamun.



Man sieht ohne mein Remerken, dass hier Ramses II. ausgefallen, folglich Ramses der Grosse selbst
zu Ramses II. herauf gerückt, und Ramses = Meiamun, der oben als Ramses IV. dem Ramses VI.
= Sesostris voran gestellt wurde, nun diesem beträchtlich nach gestellt ist. Zugleich vernimmt
man, dass Ramses — Sesostris der 18ten Dynastie angehört und nach Manethon den Zunamen
Aegyptus geführt habe, während Ramses-Sethos das Haupt der 19ten Dynastie und eins mit
Ramses-Meiamun gewesen sei ü).

1) Champollion Briefe üb. Aeg. u. Nub. iOter Br. p. 87. „Als Beweis dafür kann ich noch eine in den Felsen von
Ibsambul ausgehauene Siele anführen, auf der ein gewisser Mai — das Lob des Pharaonen Mauduei I., vierten Nachfolgers
von Rhamses dem Grossen, auf eine etwas schwülstige Weise feiert." — Wenn der Uebersetzer, Herr Baron v. Gntschmid,
diese Verstösse nicht auf sich nimmt, so könnte man Champollion nur dann entschuldigen, wenn bedeutendes Unwohlsein in den
Gebrauch seines Gedächtnisses störend eingegriffen hätte. Wie in aller Welt aber gewann es der Herausgeber der G'ham-
pollionischen Briefe über sich, dergleichen Widersprüche au einander zu reihen?

3) Champollion See. Lettr. ä M. le Duc de Blac. p. 18. — nous deduirons de ces details chronologiques uu fait
unique — I'existence du Pharaon Osymandyas, fixee ä la XXe generatiou avaut Moeris, ciuquieme roi de la XVIII« dynastie.

3) Swn'eto Lectures. L. Xin. p. 479. Hie Pharaoh Mandon-ei or Osymandias I. — was the chief of the sixteenth dynasty.

4) Champoluon-Figeac Abbild, u. Beschreib, des Obel. v. Luxor. p. 31. „Die Einfassung no. 6. bezieht sich auf den
Pharao Rhamses II., aus der 18ten Aegyptischen Dynastie, den Enkel des Rhamses I., den die Griechen auch Armais nannten.
Die Einfassung no. 7. bezeichnet Rhamses III., Bruder Rhamses II., Sohn des Menephtha I. und der Königin Twea, den
Sesostris der Griechen und Römer."

5) Champollion Briefe üb. Aeg. u. Hub. i8ter Br. zu Ende.

6) Champollion Briefe üb. Aeg. u. Nub. ister Br. L I. „Nachdem also Denkmäler verschiedener Gattungen mir
schon gezeigt haben, dass Rhamses der Grosse, der Sesostris des Herorlot, in die 18te Dynastie mit inbegriffen werden müsse
und er ganz dem Rhamses entspreche, der in den Auszügen des Manethon Aegyptus benannt wird, so müssen wir Rhamses
= Meiamun als das Haupt der 19ten Dynastie, als den Rhamses = Sethos auf dem nämlichen Verzeiclmiss des Manethon
anerkennen."

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