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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0238

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184 System der Ilieroglyphik

J\ (illustrioüs) der erlauchte, (munificent) der freigebige. Der Griechische Text dagegen lau-
tet 0: der Köllig, der ewig lebende, geliebt von Phtha, der sichtbare 2) Gott, der gnadenreiche. Wir las-
sen den Sinn dieser Wortzeichen hier gänzlich unangefochten, wir heben die Betrachtung der an-
geblich zwischen dem enchorischen und hieroglyphischen Namen des Ptolemäos Statt findenden
Analogie für einen andern Ort auf und richten jetzt lediglich unsere Blicke auf die Art und Weise,
wie Young diesen Namen in seine Elemente zerlegte.

Das Quadrat H. sagte er 3), und der Halbzirkel — entsprechen'in allen Manuscripten unver-
änderlich den Zeichen des 1» und T Akerblad's, welche man am Anfange des enchorischen Namens findet.

Das zweite Zeichen eine Art Knoten, ist nicht durchaus nothwendig, es ist oft in der

heiligen (hieroglyphischen) und stets in der enchorischen Schrift ausgelassen.

Der Löwe entspricht dem LO Akerblad's. Er wird in den Manuscripten immer durch

das nämliche Zeichen wieder gegeben. Eine schräge, quer gelegte Linie stellt den Körper, eine
senkrechte Linie den Schwanz dar. Man las wahrscheinlich OLE und nicht LO, ob schon in dem
Neukoptischen OILE einen Widder bedeutet. EIUL bedeutet auch einen Hirsch und die Figur
eines Hirsches nähert sich in der laufenden (enchorischen) Schrift der eines Löwen.

Das folgende Zeichen /=z scheint Bezug zu haben auf das Wort Raum, Ort, im Koptischen
MA, MA; man las es auch einfach M. In der laufenden Schrift ist es stets durch das M des Aker-
bladischen Alphabetes ausgedrückt.

Die zwei Federn \\, welches auch ihre Bedeutung gewesen sein mag, entsprechen den drei
Parallellinien des enchorischen Textes, und nach mehreren Beispielen scheint es, dass man sie I
oder E las.

Die gebogene Linie P will wahrscheinlich den Begriff Gross ausdrücken und man las OSCH
oder OS (d. i. OKA), multus, magnus), denn das Koptische Schei (ü)) scheint gleichlautend mit dem
Griechischen Sigma gewesen zu sein.

Diese Elemente, an einander gerückt, geben uns den Griechischen Namen Ptolemaios oder
Ptolkmeos, wie man vielleicht im Koptischen schrieb.

from tlie Articlc Eggpt aus dem Account p. 153. no. 6. berichtet haben, so ist -f" uud dessen Stellvertreter 3c das

Zeichen für Phtha. D!IS einfache \ \ aber bedeutet nach Young (s. eben daselbst p. 156. no. 122.) Hönow. Man vergl.
Young's Bemerkung über die zwei federn iu Ptolemäos.

1) In&cript Jloset. 1. 9. ßaoikevq ÜTolcfiaioi; umvoßioq iiya,7iT]i*Evo<; vno rov <I>&a #£0? tniqiavi]q ev/aqiotoq x. r. X.

2) Vergl. Dhumann Hist.-antiq. Umersuch. p. 82.

3) Brown Apercu- p- 30. (Worte Young's aus dem Suppl. of the Encycl. britan. IV. p. 62.) „Le carre et le demi-
cercle nipondent invariablement dans tous Ies manuscrits aux caracteres du p et du T d'Akerblad, que I'on trouve au
coiiimencement du nom encliorial. Le second caractere, une espece de noeud, n'est pas absolument necessairef. il est sou-
vent oinis dans l'Ecriture sacree, et toujours dans l'enchoriale. Le lion correspoud au LO d'Akerblad: le Iion est loujours
rendu par le meine sigue dans les manuscrits: une ligne oblique et croisee represente le corps, une ligne verticale la queue.
On lisoit probablement OLE et non pas LO; quoique dans le copte moderne 01LI signifie un belier. E1ÜL aussi signifie im
cerf, et la figure du cerf dans l'ccritnre courante approche de celle du lion. Le caractere suivant semble avoir rapport ä
place en copte MA; on le lisoit aussi simplement M, et le caractere est toujours exprime ä main courante par l'M de
I'alphabet d'Akerblad. Les deux plumes, quelle que füt leur signification, repondent aux trois lignes paralleles du texte
encliorial, et il semble par plusieurs exemples qu'on les lisoit I ou E; la ligne penchee vouloit dire probablement grand,
et on lisoit OCH ou OS; cur le copte Shei semble avoir ete l'equivalent du sigma grec. Ces elemens rapproches nous
donnent Plolemaios, nom Grec, ou l'tolemeos, comme peut-elre on l'ecrivoit en copte.
 
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