Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0239

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
von Young.

185

Folgen wir nun der Wejsung Young's und schieben die hieroglyphischen Zeichen mit dem in
ihnen liegenden Inhalte zusammen:
B - TTTj Pt,
j£V (Ueberllüssig)

jJfatH Ao *)> wahrscheinlicher oAe, Ole, vielleicht Löwe oder ein ahnliches Thier,
e=z Mi, Ma, auch M, Ort,
\ \ (Ungewissen Inhaltes) E oder I,
P 0^2), Osch, Ös, Gross,
so erhalten wir die oben bezeichnete syllabische Wortschrift der Chinesen, welche vollständige
Wörter mit einander verbindet, 'deren Sinn fallen lässt und nur deren Laute zum Ausdrucke eines
fremden Wortes anwendet. Man begreift daher leicht, warum Young ■ Pt, nicht als zwei Zei-
chen, sondern nur als ein einziges betrachtete, indem er in dasselbe ein gleichlautendes Aegyptisches
Wort, z. B. das so häufig vorkommende Koptische TTFT, hie, qui,2) legen mochte.

Bevor wir auf das in diesem Namen liegende alphabetische Element aufmerksam machen, geben
wir die Zergliederung des von Young entzifferten zweiten hieroglyphischen Namens.

An der Decke des so genannten Südthores von Theben befindet sich, dem in einem länglichen
Ringe eingeschlossenen Namen Ptolemäos gegenüber, eine Anzahl durch eine gleiche Einfassung aus-
gezeichneter Hieroglyphen, und zwar, nach der Zeichnung des grossen Französischen Werkes3),
von folgender Gestalt:

II

Die Zeichnung ist jedoch nicht ganz richtig, denn statt der Gans enthält das Original das Bild
eines Adlers oder Falken 4).

Young, dem die Französische Zeichnung vorlag, entdeckte5) in diesen Hieroglyphen den Namen
Berenike, dessen Bestandteile er folgendermassen erklärte0):

1) Man würde sehr irren, wollte man glauben, dass Akorblad die Sylbe LO an ein einziges Aegyptisches Schrift-
zeichen gebunden habe. Sie besteht vielmehr ausdrücklich nach ihm aus zwei Buchstaben, einem L und einem 0 oder V,
welches bisweilen in der Schrift mit dem L zusammen hängt; s. Akerbi.ad Lettre, p. 8. De L est snivi d'uiie ligne perpen-
diculaire rompue vers son sommet: il est quelquefois uui avec Ia lettre precedeute; souvent il en est separe. Noiis vorrous
par la suite que cette lettre est uu O ounnOu; quant ä preseut, il faut le supposer. S. die beiden Buchstaben weiter unten.

2) Vergl. die Namen Petammon TTET-AMMÜON l>ic, qui Ammoni — Amnionitis; Pelosiris TTFT-OCiptC iuC> 1ui
Osiridi=Osiriacus; Petesis TTBT-HC1C liic, qui lsidi=Isiacus.

3) De'script. de l'Egypte. Ant. Vol. d. Planch. III. pl. 50. Das Ei ist nach Salt und Rosfxlini also: • zu stellen.
- 4) Salt Essai/, p. 62. no. 23. Name of Berenice. Mein. The bird in (bis name, in twenty iustaiices I liave copied

always a hawk or eayle and never a yoose. s. p. 5. Vergl. Champollion Precis du Syst. Hierogl. U- P- 32- no. 1.
Die erste Ausgv p. 31. folgte noch der unrichtigen Zeichnung.

5) Young Account, p. 47. (s. uns. b. p. 17S. no. 1.) Now, if Mr. Champolliou had altended to my expressions, he
must have pereeived that it was not by any resemblance of au iniaginary nature that I was „led (<> recognise (he name of
Berenice"; bot by exlernal evidence only. „The appellaliou Soteres, I have observed, Art. 57. |"j" |~t ' HTHT' as a
dual, is well marked in the inscription of Rosetta, and the character, Ilms determined, explains a long name in tbe temple
at Edfou .. 5S. The wife of Ptolemy Soter, and motlier of Philadelphus, was Bekbnick, whose name is found on a ceiling
at Karxak, in the phrase „Ptolemy and .. Bereuice, the saviour yods." Die Vilser- <le VBg. 1. 1. giebt hinter den beiden
Namen Berenice das eine Mal ^f^T' das audere mai hihi- 1 isl m,r das verstümmelte ^; vergleiche daselbst "VIhI
in einem dritten Ovale. .

C) Brown Apercu, p. 31. (Worte Young's aus d. Suppl. of the Encycl. brlt. IV. p. G2. 63.) Le premler caractere

84
 
Annotationen