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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0240

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186

System der Hieroglyphik

Das erste Zeiclien ^ ist eine Art Henkelkorb und im Koptischen heisst ein Korb Bin (ßtp).
Das Oval oder das Auge ohne Pupille <z> bedeutet anderwärts: Zu, was im Koptischen 6 ist.
Die Zickzacklinie heisst Von und kann durch N ausgedrückt werden.
Die Federn \ \ sin,d ein I.

Das Fussbänkchen t—i scheint überflüssig zu sein.

Die Gans ist Ke oder Ken; Kircher giebt uns Kenesou (La Croze nach Kircher KENECü)OC)
für eine Gans, aber esou bezeichnet das, was in Heerden lebt, welches wahrscheinlich hinzu gefügt
wurde, um die Gans von der Aegyptischen Ente zu unterscheiden:-
Die Vereinigung dieser Bestandteile

± mp, Bir, Korb #
<z> E, e, zu
a/wn N, n, von

\\ l, i, (ungewisser Bedeutung)

r-, (überflüssiges Zeichen)

7gp KE, KEN, ke, ken, Gans
giebt buchstäblich den Namen Bebenike oder Bereniken, welche Endung die Aegypter vielleicht mit
dem Nominativ verwechselt haben.

Die beiden letzten Zeichen endlich -*« % sind nur die Endbezeichnung des weiblichen Ge-
schlechtes. —

Auch in diesem Namen tritt uns zunächst die Chinesische Sylbenschrift, welche selbständige
Wörter als blosse Lautzeichen anwendet, wieder vor Augen. Allein theils das Wort „buchstäblich",
theils eine Anzahl hieroglyphischer Zeichen lassen uns hier noch deutlicher als in dem vorigen
Namen eine schon oben von uns angedeutete Erscheinung bemerken, nämlich die bequeme Gelegen-
heit, mit welcher sich aus der Wortschrift eine eigentliche Buchstabenschrift entwickeln konnte.

In dem Namen Ptolemäos giebt Young das Zeichen /- für M, oder das Koptische M mit dem

ausgelassenen Vocale A in MA. In Berenike aber erhalten wir <r> »ls e> e, mm als N, n, und
in beiden Namen \ \ als e oder i. Hätten nun die Aegypter eine für den Umfang der von ihnen
zu verbrauchenden Selbst- und Mitlauter hinreichende Zahl solcher theils wirklich, theils scheinbar
einlautigen Wortcharaktere aus ihrer Schrift ausgewählt und zu einem in sich abgeschlossenen Laut-
systeme vereinigt, so würden sie dadurch ein eigentliches Buchstabenalphabet erhalten haben,
welches sie so wohl in Verbindung mit jenen Wortcharakteren, als auch für sich allein anwenden
konnten. Ob Young aber in diesem M, N, E, I wirkliche oder scheinbare Buchstaben sah, diess
sollen seine bei dieser Gelegenheit ausgesprochenen Urtheile jetzt so viel als möglich an den Tag
bringen. In diesem Namen (Berenike), sagt er1)? haben wir ein anderes Beispiel von einer ver-

de ce nom bieroglyphiqne est exacteinent de la meme forme qne celni qu'on voit ä Bihan-el-Molouk; c'est une espece de
panlet & anses, et en copte im panier s'appelle bir. L'ovale ou oeil sans pupille, signifie atUenrs ä, qnl en copte est E;
Ic zigzag de et peut elre rendu par N; les plumes par I; le petit marchepied paroit superflu; l'oie est kk oh kex; Kirclier
nons domie kknksou ponr une oie; mais esou signifie qui vit en troupe, probablement poiir dlstlögner l'oie du canard
egyplien: au resie, cetle assonnance approche du nom que porte l'oie dans beaueoup d'autres langues. Noüs avons donc
litteralement Birknick, oh, s'il faut y joindre VS, Bihknicen, que les Egyptiens auront facilement confondu avec le nomiuatif.
Les demiers caracteres ne sont qu'une terniinaison feminine.

1) Young Account, p. 47. In (Iiis name (Berenice) we appear to liave an other speeimen of sißlabic and alphabe-
tical writing combined, in a manner not extremely unlike the ludicrous inixtures of words and things with which chlldren
 
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