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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0243

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von Young.

189

staben N betrachteten, wie allerdings der Account im Streite mit Champollion die Sache auf-
fasste *).

Young's eigentümliche Vorstellung von den Elementen der Aegyptischen Schrift leuchtet um
so klarer ein, wenn man den Inhalt derselben Schriftzeichen, wie er von ihm und später von Cham-
pollion bestimmt worden ist, vergleichend neben einander hält. Wir würden diese Zusammenstellung
erst unter dem Systeme Champollion's gegeben haben, wenn uns nicht die Behauptung Young's,
welche dessen Hieroglyphenalphabet auf eine Linie mit dem Champollionischen stellt und das letz-
tere nur für eine Erweiterung des erstem ausgiebt, schon hier auf die Sache einzugehen nöthigte.
Wir wollen übrigens dadurch nur die zwischen beiden Forschern obwaltende Verschiedenheit bemerk-
lich machen, ohne im Geringsten das eine oder das andere für das Richtigere zu erklären. Die
Entscheidung dieser Frage bleibt natürlich der fernem Untersuchung der Aegyptischen Schrift
selbst vorbehalten.

Young.

Champollion.



Young.

Champollion.

■ ~ Pt.

■ P.



Bir.

^ «•

if^- QJeberflüssiges Zeichen}.
Afc Ole.

~ T.
A 0.

<z>

MAA

Si

E, Zu.
N, Von.
N, A on.

<z>R.

^= Ma, auch M.

\\ ^Ungewisser Bedeutung) E oder I.

P Osch, 6s.

c=z M.
p S.

i—i

(Ueberflüssiges Zeichen) »—i K.
KE, KEN. S.

k (nu)A). M.N

Wenn nun Young nach dieser, keiner weitern Erläuterung

bedürfenden Ver

gleichung von dem

Champollionischen Alphabete folgende Hieroglyphen mit der ihnen beigeschriebenen Buchstabenwäh-

rung * = B? yn. ■= T, \\ = II, I, — L, c=} X,% = M, -, ^, fU^) == N,

(^) = 0, ■, E3 = P, PH, p^ —= S als das ursprünglich von ihm aufgestellte Alphabet für
sich in Anspruch nimmt 3) und die übrigen Buchstaben des Champollionischen Hieroglyphenalpha-
betes nur als eine Fortsetzung seines eignen betrachtet, so müssen wir ihm hierin auf das aller-
entschiedenste widersprechen. Denn zwischen beiden Alphabeten findet die wesentlichste Verschie-
denheit Statt, indem nach dem einen die Aegyptischen Schriftzeichen eigentliche Buchstaben, nach
dem andern aber eigentliche Wortzeichen sind, so dass selbst diejenigen unter ihnen, welche den
eigentlichen Buchstaben am nächsten kommen, diesen Schein nur in den fremden Eigennamen erlan-
gen können, wo sie ohne ihren Sinn, aber auch ohne ihre volle Aussprache auftreten, während sie
in Aegyptischen Texten schlechterdings nicht als Buchstaben, sondern als Zeichen von Vorstel-
lungen, also <z> nicht als E, sondern als E, Zu; ^ nicht als N, sondern als N, Von, Dem;
^ nicht als M, sondern als M (nu)A) oder als Präposition In u. s. w. wirken würden. Allein

1) Young Account, p. 48. Willi respect to the diversity of characters representing <he same letter, it will be
observed that I have marked three fonns of the M, three of the N, with a fourth that was siiggested to me by Mr. Haukes,
fiüo of the P or PH and two of the S.

2) Young Accotint. the Author's OrUjinal Alphabet as extended by Mr. ChampoUion (s. uns. b. p, 1G7. no. 2.).
8) Young Account, p. 131.
 
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