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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0309

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von Chainpollion.

255

Champollion erst den kleinern Theil der phonetisclien Hieroglyphen entziffert zu haben bekannte, so
wird man sich nicht wundern, dass er für den einen Buchstaben mehr, für den andern weniger
Gleichlauter aufzuzeigen vermochte. Die verhältnissmässig geringe Anzahl der von Champollion
vermeintlich entdeckten Hieroglyphen legt natürlich Verwahrung ein, dass man die Zahl der bis
dahin einem jeden Buchstaben gewonnenen Gleiehlauter nicht als ein schon abgeschlossenes Ver-
hältniss der einzelnen Buchstaben zu ihren Gleichlautern ansehe. Die Summe der in dem Tablcau
generäl der zweiten Ausgabe des Precis aufgestellten hieroglyphischen Gleichlauter beläuft sich auf
134. Da sich jedoch hierunter eine Zahl Hieroglyphen befindet, von denen die einen offenbar nur
die mehr oder minder graphisch ausgeführten ») Zeichen derselben Gleichlauter sind, die anderen
aber eine Vereinigung von zwei Figuren darstellen, welche abgesondert von einander früher schon
als zwei verschiedene Gleichlauter gezählt Avurden, so ist jene Summe nothwendig zu verringern.
Richtiger sprach daher Champollion, dass er die phonetische Natur von mehr als hundert hierogly-
phischen Zeichen erkannt habe2), vorausgesetzt, dass sich gegen die Triftigkeit des Erkennens
selbst kein gegründeter Zweifel erheben lassen wird. Um den Fortgang von Champollion's hiero-
glyphischem Studium zu veranschaulichen, werden wir die drei, in dem Briefe an Dacier und in
den beiden Ausgaben des Precis enthaltenen hieroglyphischen Alphabete genau nach der Champol-
lionischen Anordnung und mit der von ihm gegebenen Zusammenstellung der Hebräischen, Koptischen
und Griechischen Buchstaben vorlegen, denen wir, wo es nothig; die Lateinischen im Einschlüsse
beifügen.

Lettre ä M. Dacier. 3) Precis du Syst. Hier. I. ed. 4) Precis du Syst. Hier. II. ed.5)

A. N. A-E-O. A-E-O. K. A-P-O. A-EO.

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1) S. uns. B. p. 198.

2) ChampOluon Precis du Syst. Hier. 1. e'd. p- 315. II. ed. p. 3G4. Quoique j'aie dejü recomw la nature phoue-
tique de plus de cent caract'eres hie'roijlyphiques, je regiirde toiitefois comme certain qne le nombre des signes ntfectes a
Chaque voyelle ou consonne n'etait poiht aussi etendu ni aussi variable qu'on pourrait d'abord le supposer. 0» verra des
preuves directes de cette assertion, si l'on compare les noms et mols exprimes phonetiquemeiit siir les plus anciens edifices
de l'Egyple, avec ceux que nous trouvous sur les plus recens. Des images seinblables y sout habltuellement employees
comme signes des meines consonnes et des meines voyelles, quoique l'epoque oü l'on grava les uns soit souvent separee
par plus de viugt Steeles de celle oü l'on grava les autres. Nous avons egaloment fait remarquer daus nolre chap. III.
p. 50, que la plupart des caracteres reconnus pour etre pbonetiques, dans la transcription hieroglyphique des noms propres
grecs et latins, se trouvent reproduits sans cesse daus les textes hieroglyphiques de tous les ages, oü üs couserveut aussi
leur valeur pbonetique, comme le prouve leur frequente permUtation avec des caracteres homoplioues.

3) Ciiami'oi.tjon Lettre ä M. Dacier. pl. VI. Tableau des Signes Pbonetiques Egyptiens pour la lecture des noms
propres Grecs et Romains.

4) Champollion Precis du Syst. Hier. I. e'd. Tabl. gen. pl. A—K. Hieroglyphes Phoueliques. Alpbabet Harnionique:
Hebreu, Copte, Grec et Egyptien (cf. Prec. p. 65). Das Aegyptiscbe bestellt aus vier Abtbeiluugeu, von denen die erste die Hieroglyphes
purs, die zweite die Hie'roglyphes Uneaires, die dritte die hieratischen, die vierte die demotischen Buchstaben darstellt.
Wir geben die Hie'roglyphes purs, und zwar, mit geringen Ausnahmen, als Hieroglyphes profile's (s. uns. B. p. 19C. no. 1.).
Von den Hie'roglyphes Uneaires haben wir nur diejenigen aufgenommen, welche in der vorliegenden Gestalt auch als
Hie'roglyphes proßles vorkommen. Die neben einigen Hieroglyphen befindlichen ? sind von Champollion beigefügt worden.

5) CnAMror.r,ioN Precis du Syst. Hier. II. ed. Tabl. gen. pl. A-IC. Hieroglyphes Phouutiques. Etc. Vgl. IVA. p. HC
 
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