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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0387

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von Chainpollion.

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AI und nicht auch in Tr\\ns AI lauten. Beinahe aus den letzten Worten der Kupfererklärung
erfährt man dass die Vocalzeichen A, H, E, I häufig gleichgültig einer für den andern stehen,
mit anderen Worten, dass das Zeichen des A auch Zeichen des H, E, I sei, u. s. w. Warum aber

wird nun der oben nach der Descr. de VEg. mitgetheilte Name <5> nicht zu Folge dieser Regel

Ä=T,^R|> = b,<Z>=T, |=I, 1^=0,0=8 = TCObCeJrlOs, sondern *=T,*fo = \>, <=>=r,
\~E. fk=?, P=s — T(T)b(e)rEs ausgesprochen? 2) — Der Precis stellt unsere Hieroglyphe \
zuerst im Allgemeinen als einen kurzen Vocal dar. In ihrer Verdoppelung \\ drücke sie eben so
wohl die Griechischen Diphthongen AI, EI, als auch die Doppelvocale IA, 10 aus. In ersterer
Hinsicht entsprächen die Zeichen ^ hauptsächlich den EE der ältesten Griechischen Inschriften,
und weil sie auch bisweilen mit dem I einiger Griechischen und Römischen Namen überein kämen,
so scheine man sie am geeignetsten durch das Griechische H wieder zu geben, dessen Aussprache
der unsers I verwandt gewesen sei 3). An einem andern Orte des Precis *) wird die „Feder oder
das Blatt" \ mit dem Hebräischen N' zusammengestellt und ihm die Währung von A, E, I, 0 bei-
gelegt; die zwei Blätter \\ aber sollen dem Hebräischen 5 entsprechen, nebenbei jedoch auch die
Bedeutung des A und E haben. Vergleicht man mit diesen Bestimmungen die Erklärung der Grie-
chischen und Römischen Namen, so zeigt der Tabl. gen. der ./, ed. des Precis die \\ fortwährend
als H in PlolmHs, als H=AI in Ä^srs, indem es abwechselnd bald KHsrs, bald KAlsrs über-
setzt wird 5), und, ob schon ihnen die Laute 10, IA zukommen sollen, doch nur als I in T&r^s

=TbrIs} Kloi^s=KlolIs 6). Der Name r|<pSJw%n, fF§ aber heisst daselbst in zwei auf einander

folgenden Varianten ') das eine Mal TrAIns, das andere Mal Trlns, während der ganz analoge
Name k\\s nicht KIs, sondern KAIs ausgesprochen wird 8). Der Tabl. gen. der II. ed. hingegen
wandelt das PlolmHs mit Ausnahme eines einzigen Falles n) wieder um in PtolmAIs, das Kllsrs

1) Champollion Lettre ä M. Dac. Explic. d. Planches. p. 89. Les sigues des Voyelles A, H, E, I s'emploient
asscz indifferemment l'uu ponr l'aulre.

2) Champollion Lettre d M. Dac. Explic. d. Planches. p. 87. no. 72, c. TBPES KPOTI2 KAI2P2. Deu Namen

TmlMns (s. oben p. 323. uo. 5. A.) übersetzt die Lettre ä M. Dac. p. 68. TmHtEns, die Explic. d. PI. no. 70. TmltEns,
der Tabl. ye'n. I. et II. ed. no. 147. TmltAns.

3) S. uns. B. p. 200. no. 4. Die letzten der dort angeführten Worte Messen: „Les deux feuilles repondent aussi
quelquefois ä I'iota de quelques noms grecs öu romains," denen Champollion hinzu fügt: „nouvean motif pour Iranscrire ce
groupe, vague de sa nature, par l'qra des Grecs, dont la prononciation antique apnroche aussi cerlainement de Celle de
uotre I."

4) S. uns. B. p. 273. no. 3.

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5) Champollion Tabl. gen. 1. ed. p. 16. 17. no. 139—149.

6) Champollion Tabl. gen. I. ed. p. iß. 17. no. 141. 143. In der Lettre ä M. Lelronne (angehängt den Observatt.
critt. et arche'ol. sur l'objet des Representations Zodiac. etc. par Letronne. Par. 1824.) liest Champollion p. 114.
PtoromAIs =PtolomAIs, Tibrls, Klotls, Atrlns.

7) Champollion Tabl. gen. I. ed. p. 17. no. 148. 148, a.

8) Champollion Tabl. gen. II. ed. p. 16. no. 142.

9) Champollion Tabl. gen. II. ed. p. 20. no. 139.; vergl. p. 18. 19- no. 128-137. p. 20. 21. no. 140 sqq.
 
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