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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0393

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von Champollion. 339

KAis(a)r(o)s 1)
3. 4. 5.

wird man bei der Variante II die zu beiden Seiten der $ = n, ($=o stehenden \\ am scheinbarsten
durch A, und I oder A auffassen, so dass der Name TrAI(aJnos oder TrAßjAnos zum Vor-
schein kommt. Hiernach würden die Varianten I am wahrscheinlichsten entweder TrAIQalnQo)s,
wie wir oben übersetzt haben, oder auch TrA(_QAn£o^s lauten. Iedenfalls würde man dem ersten \
den Gehalt eines A zuerkennen. Vergleichen wir aber nun die Varianten III, so erhalten wir für
das so wahrscheinlich angenommene A das Zeichen W um' die beiden M rücken aus den Vocalen
AI oder AA in die Vocale IA herab, wenn sie nicht — ein blosses I bedeuten. Denn wer will
irgend mit Sicherheit behaupten, dass die Aegypter den Namen unter III nicht auch Trains ge-
schrieben und TraI(a)ii(ols ausgesprochen haben könnten? Ist dem aber so, wer will ferner
mit Sicherheit sagen, dass in den Varianten unter I und II nicht hinter dem <Z>, ^ das W em~
zuschalten und demnach die oben für AI in lieschlag genommenen Zeichen für IA oder I festzu-
halten sind? Wer will dann ferner ausmachen, ob nichts weiter als eine graphische Verse-
tzung sei für indem wir ja ohnedem in diesem Namen eine solche Versetzung annehmen
müssen, da das hinter ($ stehende \ ohne alle Frage vor dem § zu lesen ist? — Auf gleiche
AVeise würde man nach dem oben ausgesprochenen Grundsätze die Variante IV A(vIAn(o^s lesen.
Allein in den Varianten V und VI sinken die beiden wenn das zwischen ihnen stehende ^al-
ler Wahrscheinlichkeit nach für ein A zu halten ist, zu einem blossen I herab. Dass aber die Hie-
roglyphe v nl diesem Falle für ein A zu halten sei, macht sein anderweites Arorkommen in den
Ovalen V und VI überaus wahrscheinlich. Denn es bildet das A in "^idokrQallofj-J und ist wohl
auch das A in Aüri^n(o)s und k^isQu~)rQols. Ist es aber das A in kAis£aJr£oJs, so würde
es wieder einen Beleg dafür geben, dass die beiden \\ selbst in Ä^srs, wo wir ihnen gewöhnlich
den Inhalt von AI beilegen zu müssen glaubten, nur ein I bilden, indem dann die Aegypter bei die-
sem Namen von dem AI bloss das I=M gesetzt, das A hingegen meistentheils im Gedanken er-
gänzt, bisweilen aber auch durch ein eignes Schriftzeichen, wie in unserm Falle durch \, ausgedrückt
hätten. Für diese Annahme spricht besonders die hinter No. VI angefügte Schreibart des Wortes
kAIsrs, in welchem das A durch \, das I hingegen ohne allen Zweifel durch \\ darge-
stellt wird.

1) Für 1. s. oben p. 327. no. 2.; für 2. p. 333. no. 3.; für 3. s. Sah Essnii.pl. H- wo. 14, «. (zu Traian gehörig,
s. unten); fijr 4. ,luc| 5. s. Be'scr. de l'Eg. Ant. Vol. d. PI. IV. pl. 33. no. 4. u. 2. (zu Antouin gehörig); zu 6. s. Salt
Essay, pl. u. no. 17. (zl, Antonia gehörig).

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