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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0513

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von Young und Wall.

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wir, wie zu erwarten, nächst dem Anfangsvocale das I bezeichnet. In LUKI und AUReLI oder
OlfyRRI (A. Ii. 2. vgl. 3.4.) halten sich die dunkeln Vocale, wo das E und vielleicht das H=r,
ausfällt. Eben so verliert sich in MaRKOS (C.) das A, ob gleich hier selbst das Schluss-0 ge-
schont wird. ""KoMinoToS (7.) steht das eine Mal vocallos, die beiden anderen Male mit ausgedrück-
tem 0 als KOJlmoToS oder KoMmOToS (5. 6.). Ueber die Vocalsetzung in jSebwiQGs, Severus
(8. 9.) lässt sich keine bestimmte Entscheidung geben, da man nicht genau weiss, wie die Aegyp-
ter die hier vorkommenden Griechischen Laute an die einzelnen Hieroglyphen knüpften (vgl. p. 345.
444. no. 1.). In Geta (10.) endlich sind E und A gewichen.

Für das Uebergehen des A und E zeugen besonders die Beinamen der Römischen Kaiser:

I. III. V. VII IX. XI. XIII. XV.

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IV*Ä _JL vin 1 xvi.

XIV.

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r«o««j'/%og=KeRMaNIKoS, von dessen sämmtlichen, schon oben p. 340. vereinigten Varianten wir
nur no. I. als den Repräsentant der gewöhnlichen Schreibart, so wie das seltnere KeRMaNIKOS
(II.) mit dem Schluss-0 wiederholt haben, so dann //eoKxos=TaKIKoS (III.), TaKIKU (IV.), 2s-
/Wog=SeBaSToS (V. - XL), SeBaSTos (XIV.), SeBaSTH (XV.), EUSeBHS (XVI.). Das A
Von SeBASToS scheint jedoch in den Varianten (XII. XIII.) enthalten zu sein.

Wenden wir jetzt unsern Blick von den einzelnen Ovalen der Griechischen und Römischen
Königslegenden auf deren Gesammtheit und bauen wir über die eben gewonnene Unterlage die das All-
gemeine umfassenden Sätze. Zuerst ergiebt sich hier der überaus Avichtige Umstand, dass hinsicht-
lich der Vocalsetzung zwischen den Königslegenden der Griechischen und Römischen Periode oder
zwischen den von Alexander und Philipp bis auf Caracalla geschriebenen Namen durchaus kein Ave-
sentlicher Unterschied Statt findet. Die Arocalsetzung bestand in beiden Perioden darin, dass in
den bei weitem zahlreichsten .dieser Ovale für die einzelnen Vocale der Griechen und Römer ge-
wisse Hieroglyphen auftreten, Avelche vielleicht mit Ausnahme des auch bei jenen Völkern in den Lippen-
hauchlaut V übergehenden OY, U, in keinem einzigen, mit Sicherheit nachzuweisenden Falle die Stelle
eines Griechischen und Lateinischen Consonanten übernahmen. In der Anwendung der hierogly-
phischen Vocalzeichen lässt sich jedoch eben so wohl eine gewisse Gleichförmigkeit als Ungleich-
förmigkeit Avahrnehmen. Die Ungleichförmigkeit zeigt sich zuvörderst darin, dass ein und dieselben
Namen bald mit mehr, bald mit weniger Vocalzeichen versehen und dass wiederum bei verschiede-
nen Namen die einen vorherrschend reicher, die anderen vorherrschend ärmer mit Vocalen ausge-
stattet worden sind. Im Allgemeinen stellt sich hierbei heraus, dass die vollständige Vocalsetzung
nicht die gewöhnlichste Schreibart war. Wir trafen sie jedoch in PHFILFIPOS, (PHIULIUPOS,
I'HEILEIPOS), in KLEOPATRA, NERO, SABINA, LUKI Zu bemerken ist, dass, avo einmal

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