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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0667

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von Champollion. 613

se—or, o/, das Zend. hva—sva und höi, he für /n-öi, hve — ov, ol, das Pers. y u i's und Poss. A,
ü (z. B. ^| Ji> (/t'/t u = cor suiati), das Griech. ovg—ov; 6g, % 6; ö, % ro und ög, ?/, 6j/ (älter £os,
«/, 60?»). das Lat. ms—ix und «mms (contrahirt s?<s, nach Analogie der uns erhaltenen Formen sis-
suis und sos = suos^, das Goth. su='is und sei(n~)s das Neuengi. fte und /«'s; das Poln. sobie-
sibi und swöy=suus, das Semit. Pron. 3t. Pers. NID, in, coi,^ unj das Suffix der 3t. Pers. 1,

x, so wie den Pronominal-Acc. i, se und dasselbe Suffix der 3t. Pers. im Syr. <*_, im Chald. FL, N%
Ie älter ein Wortstamm ist. je wichtiger er in den ganzen Sprachbau eingreift, desto mehr ist er
der Gefahr ausgesetzt, in dem Laufe der Zeiten seine ursprüngliche Gestalt verändert zu sehen.
Diese Veränderung (dunklere und hellere Vocalfärbung, Ansetzung, Vertauschimg und Abwerfung
der Consonantenbekleidung) bildete so wohl einen für den unterliegenden Sinn gleichgültigen For-
menreichthum, als auch ein für die sich entwickelnde schärfere Begriffsbestimmung sehr vortheil-
haftes Sprachmaterial. So nahm nun das jetzt mit Bestimmtheit aus einander gehaltene subjeclire
und objeclke Pron. der 3t. Pers., von denen das erstere den Namen des persönl. Pron. erhielt,
einen Theil der verschiedenen Formation in Anspruch, wie denn z. B. im Latein, die geschärfte
Form s-us, s-is dem subjectiven, die abgestumpfte Form is hingegen dem objectiven Pron. überwie-
sen ward. Das Demonstrativ erhielt vornehmlich die mit Lingualen anlautenden Formen, so dass
wir fast auf dem ganzen, mit dem Skr. in Verbindung stehenden Sprachgebiete in dem Demonstra-
tiv-Pronomen statt des Gutturales die Linguale s und /, d wahrnehmen. So schlägt das Skr. tltf
sas, £T su bei der Wandelung um in ta wie Nomin. n. cTcT (cT£ ) iul,~id=d-as, A(x.\\\.W\lam, f.cTFJ
ldm,n.7rzr tat, Goth. thuna, tho, Umki—den, die, dus, Nom. pl. ff tai=te, Goth. Ihui, diese, das Zd.
hö, hu in den Acc. m. lern, f. (ahm, das Gr. aus 6g,'ig abgekürzte 6 in r-ov, r-i/g etc. Dor. r-oi,
r-ui, t-o, Litth. l-us, sz-is, das Goth. sa = is, in den Gen. ih-is etc., das Althochd. d-er, Gen.
d-es etc., das Altsächs. ih-ie, G. Ih-is, das Angels. s-e, Ih-äs, das Altfr. Ih-i, Gen. ih-is, das Alt-
nord, s-u, Gen. th-ess, das Mittelhochd. d-er, Gen. d-es, das Mittelnied, d-ie, Gen. d-es, das Neu-
nied, d-e, Gen. d-er, und d-ie, Gen. d-iens (de späterhin Artikel, die strenges Demonstr.), das
Neuengi. the (späterhin Artikel). Ih-at (späterhin Demonstr.), das Schwed. und Dän. d-en, Gen.
d-ens, das Neuhochd. d-er, Gen, d-es, das Poln. t-en, Gen. l-eijo, das Hehr. IT sn, (dsuj, so, Hl seh,
das Ch. p d-ain, F.pm d-nuh,N*l da', Ar.m. lö ds-a', F. & t-ah, U l-u, d*-i, s l-i, Aeth. "H:
und um uns dem Ausgangspuncte wieder zu nähern, das Barman. Pron. der 3t. Pers. su, zu «1 ein
Demonstr. so, si, i, ce, celui-ci,ilo ce, celui-lu, das Malai. Pron. der 3t. Pr. ^| zu dem Dem. o^' ce
Welchem dieser Demonstrativ-Buchstaben aber der Vorzug der Ursprünglichkeit zukomme, wird uns
erst die Betrachtung des zwischen dem Pron. der 2t. und 3t. Pers. Statt lindenden Verhältnisses
mit Bestimmtheit erkennen lassen. — In der weitern Sprachbildung sank indess das ursprüngliche
Demonstrativ zu einem Artikel herab und erzeugte durch Beduplication seiner selbst, oder, was dem
gleich ist, des Pron. der 3t. Pers. das Demonstr.-Pron. engern Sinnes. Dieses reduplicirte Pron.
ist im Skr. in. f. 5JtfT usuu, n. mjas^ m, ^ Slj(l} f. pjj ^ n. fqTf tyat, m. WF^ayam, f.
^F[iyam, n. J^Mam, m. täsa, f. jjqj aisä, n. Igfäjiitat, im Barm, si-so, i-so, io-so, jedoch
mehr mit der Bedeutung iel, cetle sorle ld, also das Griech. zoaog, im Malai. oo| ^1,^1 ^\ iju

1) Ueberaus bezeichnend ist es, dass Im Deutschen das Verbum sein (esse) und das Pron. Possessiv, sei« (suus),
beide entsprungen aus dem persönl. Prononi der 3t. Pers. sis mit einander zusammen lallen. Das zeitliche und räumliche
Verhältnis» aller Wesenheit und Snbatantialität (seinmmesse) ist natürlich auch im höchsten Sinne der All-Possess, das
grosse Possessivuni seiner seihst (sein—suus) oder die Unentwickelte Identität des Subjectiven und Objectiven.

2) Im Armen, bilden die 3 charakteristischen Consouanten des nächsten, fernem uud fernsten Pron. der 3t. Pers.
"6, q- d, % n (s. p. ölt. no. 4.) die Possessiv-Suffixe der Ist. 2t. und 3t. Pers. mein, dein, sein, s.SchrOKDkb Thesaur.
tiiiy. Armen, p. 'j'j. 818, Pictkhmanx /. 1. p 1*3.
 
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