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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0670

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616 System der Hieroglyphik

theils zu dem schwächsten Gutturale |, A im Arab. (et, Aethiop. (vgl- die Hebr. Inter-

rogativpartikel \S)j wo also ein Umlaut des ursprünglichen I in J und D, theils, gleich dem Bar-
manischen mi, selbst bis zu dem Lippenlaute M im Hebr. mi, Syr. ^ Chald. jp, Arab.
Aethiop. <Pi:' abfiel. Auf den ersten Anblick konnte man geneigt sein als eine Reduplication dieses
Pron. zu betrachten das Skr. ^\<^i\ kidrisa, Lat. qvalis, Goth. hveleiks, hmleiks, Althochd. huelihhir
(bei N. wes,es), Altsächs. hnilik, Angelsächs. hvilc, hvylc, Altnord, huüikr, Schwed. und Dan.
hrilken, Mittelhochd. welcher, Neuhochd. welcher, Mittelniederl. welke, (Neuengl. ichicK), Hebr. In-
terrogat. HT \N, Chald. NTN, tnv\ und säehl. üd, Syr. (sächl.) oJio, i^ ; Relativ Syr. W, o<nj
Hebr. "W$> Arab. (tfjJf m. f., wie denn auch das Semitische in der That eine solche Redu-

plication darstellt. Das Arab. i^$öJ\ giebt Aufschluss über das Hebr. indem es das N als das

eingegangene ^—PD in dem Demonstrativ HPi") erkennen lässt 1). Der Stamm "Ittf aber führt uns
zurück zu dem alten Pronom. der 3t. P. s-us, s-us, s-is (tJ»), und wiederholt durch den Uebergang des
S in R den schon bei der Bildung des Althochd. ir, er aus frühem is, es, wahrgenommenen Sprach-
gang, so dass "itf—*?X (="i£'N) 'al-scher auf das Genaueste dem 3Iittel- und Neuhochd xcel-chcr, wel-
cher entspricht, indem das Semit, den aus dem Demonstr. entstandenen Artikel mit dem sanften Gut-
tural Nj I, das genannte Deutsche aber mit dem sanften Lippenhauche w bekleidet, währencl das
Deutsche vormals die stärkere Aspiration hv und das Semit, fortwährend in Min,!~iT1?!"!, ttX» den
starken Guttural D brauchte, indem ferner das Semitische gleich wie-das Deutsche und Lateinische
den alten Stamm es, is zu il, el, el, al (vgl. das Deutsche Relat. all-da, all-ico) veränderte '-)
und indem endlich das Semitsche den aus is in er verwandelten Pronominalstamm mit sch und dem
weichern d, das Deutsche dagegen mit ch anlauten lässt. Das im Hebräischen pIC ganz verklungene I
(vgl. jedoch das Interrogativ >N) hat sich im Arab. \S\ noch geborgen. Allein wir erhalten hier
eine gute Gelegenheit wahrzunehmen, wie vorsichtig man in der etymologischen Entwickelung selbst
formell und materiell mit sicli übereinstimmender Begriffe zu verfahren habe, indem uns Bopp's
Scharfsinn belehrt 3), dass in ^r£ÜT kidrisa wohl das Interrogativpron. ö^j ki.j^ki, jedoch keineswegs

1) Im Bezug auf die Pronominalredupticationen uud namentlich auf die mit N und i i anlautenden vgl. man die ver-
wandten Verhältnisse im Barmanischen bei Schleiermacher Gram. Barm, p. l69- Les adjectifs pronominuux i et si ce,
celui-Ia, baej', abae'j ou abae qui? que? quoi? quel? akraen quelque, tont ce que, qui, que, lequel, preccdent les noms oit
Je prouom sü, qui preuneut les signes de uonibre et de cas, comme baej-su-sl, ou baej-sü-käh qui? quelle personne?
quelqü'un, baej-mi-tß-sl ou bae"-su-td-käh qui? quelles personnes? quelques uns. Dans lous ces composes on peut aussi
mettre la particule conjouclive sau avant sü ou Ie nom avec les signes de cas, comme baej'-sau-sü quelle persoune? —
On joint nux adjectifs pronomiuaux precedens l'adjectiv pronominal sö tel pour former les composes i-sö et sl-sö tel, cette
sorte, lo-sö tel, cette sorte lä, baej-sö ou abae'j-so quelle sorte? akraen-so tonte sorte que. Ceux-ci precedeut egalement
les noms ou le prouom sä, qui preuneut les signes de uombre et de cas, mais la particule conjouclive sau se. met ordi-
nairement eulre ces adjectifs pronominaux et les noms, comme su-sau-su-sl ou- käh tel, une teile persoune, sö-sau-sü-tu-
si ou-käh tels, bae) -sö-sau-sü-tö-si oa-kah, quelle sorte, quelle sorte de persoune baej-sö-sau-sü-tö-si oa-kdh quelles
sortes etc. — — Ibid. p- 176. On met aussi a la place de abaej pour former des particules interrogatives, comme asil

qui? aso comment? ou? ä quelle place? (vlg. m;t saU) Usu, aso Sauskr. 5T%T «sau ('He, illa); — Le prouom mi quel-
que, quelcouqüe et daus im sens interrogativ qui? quoi? entre daus plusieurs composes; ml-sl quelque, se met devaut ou
apres un autre mot; mi-sö de quelle sorte? ml-mä et mi-wä quelque, mots qu'on redouble et coustruit differemmenti
t-M tel, un (indefiiii). _ - - Les pronoms antecedens et relatifs iudiques ci-dessus sont etrangers au Dannau et ne se
trouvent guere que dans des ouvrages traduits du pali. Le barman les remplace par ses participes , qui servent ä furnier
des noms d'agent simples ou composes. V. §. 228, etc.

2) Ewald Hebr. Gram. p. 286. §. 453 „Die Ableitung [dieses echt liebr. Wortes ("lUW) ist zwar sehr zwei-
felhaft: doch scheint am besten es, als verschiedene Aussprache für ?« verstehen, von Bferij ~ §. 447., 7 §•
448. und hervortretenden a, also eigentlich der da, und im Grunde nicht verschieden von [gAJt."

8) Bot* l eb. d. Einßuss d. Pronom. auf d Wortbildung im Skr. u. (/. mit Htm verwandten Sprach. Uerl. 1832. p.8.fg-
 
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