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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0699

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von Champollion.

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geben die Grammatiker bei der Behandlung dieses Casus zur Genüge. So z.B. sind in den Worten
Homers: II. ü. 114. «z« ov idsv ean /sosiow ov Se/iag, ovSs cpvijv, ovv an cpoevag, ovts vi
enyu, — noSug coxug Ayßlsvg die Accusative nichts als Bezeichnungen gewisser Zustände und
man würde, wollte man bloss den Begriff, nicht den Sprachgebrauch berücksichtigen, fcfiag, eoycc, noSctg
füglich durch gesUilllich, Ihiillich, füsslich übersetzen können, wie wir in der That das vsov,
noa/jv in neulich, lomov in übrigem und ro lomov in künftig übertragen. Dasselbe ist der Fall
mit den Latein. Accusativverbindungen hominem sonure, longum indulae vettern, nudue bruchia et
lacerlos, oblilus faciem cruore, liumeros oleo perfusus etc. vgl. nuoou'/.ecg ts v.ui Xeovr&ug evapifisvoi,
y.wi,v, ead-rßu negiy.EifxEvog, eTciTSTncifi/usvoc tijv rpvlaxt^v *). Vorzüglich lehrreich für dieses in dem
Accusative liegende Zuständlichkeits\ erhältniss ist das Arabische 2). Denn nicht nur heisst es hier
in diesem Sinne: Läj jwliie. JäJ conludil ossa ejus contusionem=prorsus, Iduais s<Xo| petiit cum

industriam (de induslria), Lcys- morluus est famem (famej, l^?-; pulcher faciem,

ä^(3ö pfh£ xL't deus (eslj magnus polentiam (potenliaj, sondern selbst ll-Ui Jji^- factus est

regem, tcXi-s^« vocatus est Miihammedum, wie im Activ. IsUJö fecil eum regem, kiycj

S&lkCts vocavi eum Miihammedum und bei dem Verb, substant. {jld=> ■ ij^ ' deus est sa-

plentern (sapiensJ, liujuö ,jl£= joj Zaidus est debilem (dcbilisj, |JotXl> HjLsxs» eslela-

pides vel ferrum (ohne ^-d=, steht das Prädieat im Nominativ «JÜf llll permagnus (csQ deus,

&JUI deus (estj sapiens, aber mit den Negationen ü>, Co tritt es aus dem Nominativ wieder

in den Accusativ), ItU^i ^j-f^^- ^l^moi-luus est Ilhusainus leslem (rnartgrem als Märtyrer,
wozu Ewald: vocem rnartgrem vides praedicato apponi, ul qua ralione, quo in statu morluus sit,
proxime describatur. Filque hinc, ul accusutivus hujus generis verbo apposilus stalum plerumque
notet, quo res geraiur. Alia hujus generis sunt innumera, ul CJCS\ \ylLü>\inlrale porlam

adoranies (Accus, als Anbetende), iSUv^ij fjjlil impetum fecerunl (ulj vehentes camelis et

willenlos. Es zeugt also von Feinheit, wenn Sprachen die in Rede stehenden Personen, um sie als Anlheil nehmende und
empfindende Wesen gelten zu lassen, und nicht zum unterworfenen Ding zu machen, welches die Thätigkeit bloss leidend
über sich ergehen lassen uiuss, nilr a]s an-icirt lm(i betheiligt, nicht als behandelt, darstellt. Dagegen ist das Neutrum
der Dingname, ein geborner Accusativ und kann nur in so fern, als man momentan vergisst, was es sei, als Subject
gebraucht werden. Darum entbehrt es in diesem Falle auch das Personen/eichen". (— Das Neutrum ist allerdings ein
Persönliches, nur kein geschlechtlich-Persönliches. Wäre es das erstere nicht, so wäre es ein Indecliuabiles. Da es nun
diess nicht ist, so muss es auch als Subject gebraucht werden können und es muss ihm eigentlich im Nominativ und Accu-
sativ eben so gut wie in den übrigen Casus ein Personeu/.eichen zukommen). „Als Accusativ aber ist es eben in seinem
Berufe, und es geschieht ihm sein Recht: um so weniger ist es daher einer Auszeichnung fähig"- —

1) Vgl. Ramshoiix Lat. Gram. §. §. 12g. — 138. Zumpt Lat. Gram. Cap. 71- §• §• 2ß6- 458. Matthiae
Gr. Gram. §. §. 407. - 427. Haisting Ueb. ,i. Cos. p. 37. fgg. Pott Etymol. Forsch. II. p. 483. (lieber den adver-
bialischeu Gebrauch der Accusat. bei Zusammensetzungen.)

2) Ewald Gram. crit. Hut/. Arab. II. p. 29. sqq. Silv. de Sacv Gram. Arab. II. §• §. 86. — 96. Vgl. für da«
Syrische Hoifmann Gram. Syr. §. 115.
 
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