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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0725

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von C h a m p o 11 i o n.

671

Secundarform auf 3 eine untergegangene Primarform auf 3 in N3jN anzunehmen. Denn abgesehen
davon, dass den Secundarformen auf k die Primarformen auf l im Pronomen und Verbo (concret.
Pronom.) so wohl des Semit., als auch des ganzen Indo-German. Sprachstammes zu durchgreifend
gegenüber stehen, so macht sich die voraus gesetzte Form dadurch äusserst verdächtig, dass, da
das k im Semit., wie im Indo-Germanischen unbestreitbar einen wurzelhaften Consonant des Prono-
mens der Ist. Pers. ausmacht, durch die Annahme eines Grundlautes k für das Pronomen der 2t.
Pers. der von der Natur bedingte Gegensatz zwischen der Ist. und 2t. Pers., also dem Ich und
Niehl-Ich aufgehoben und zur Einheit verbunden werden würde. Die Verhärtung des /, 8 zu k
aber wird vornehmlich durch das Armen, erläutert, und wirkt erläuternd auf dasselbe zurück. Hier
nämlich wird die regelmässige Bezeichnung des Nominat. plur. durch ^ k' £kh~) gebildet, welches
sich mit dem Wortstamme entweder ohne Weiteres l), oder in Gesellschaft von [T 'c, /, i und
„L ou 2) verbindet. Der Nominat. und Accusat. sing, sind sich im Armen, völlig gleich, indem beide
bis auf den des Casussuffixes gänzlich entblössten Wortstamm herab gekommen sind. Dieselbe
Gleichheit wird man daher für den Plural voraus setzen. Allein hier tragen beide Casus Suffixe
und zwar der Nominat., wie eben kemerkt, ^ k', der im Uebrigen ihm völlig gleich gestaltete

|3 herstammen (7>" und t sind in früheren Sprachperioden öfter in einander übergegangen s. Lex. hehr. lat. p. 877, «.).
Spuren derselben finden sicli in den Afformativen des Aetlilop. (gabarcha du hast jgethan), auch im Samarit. und Vulgar-
arab. (s. meine Anecdott. Orient, p. 43.) uud man wählte diese Form, um die Suffixe von den Afformativen des Verbi zu
unterscheiden C33^£p er hat euch getödtet (wo C; Accusativ), QF17ÜD ihr habt getödtet (wo CH Nominativ)".—
Ist das im Texte von mir Gesagte richtig, so folgt aus der letztem Bemerkung von Gesenius weiter nichts, als dass die
Secundärform auch in das Verbnm einzudringen begann. Dass diess aber nur ein Anfang war, bethätigt die ohne allen
Vergleich überwiegende Hehrzahl der Verbalfonnen, auf p. Uebrigens zeigt das Malaiische und Armenische, dass sich
eine Nebenform p|3JX wohl habe bilden können. Nur dürfen wir dieselbe wegen *|, C33 etc. nicht nothwendig voraus
setzen. Hüde PCjN jemals existirt, so würde es, da die Sprachen weit leichter in den Suffixen als in der absoluten
Pronoiqinalform, weit eher in den Gas. obliq. als in dem Nomiuativo des in das innersie Leben der Sprache übergegange-
nen Pronomens der 2t. Pers. tu, tu, du von dem Ursprünglichen abfällt, als die äusserste Sprachverirrung aus "], C3
entstanden, nicht aber umgekehrt erst diese aus jenem geflossen sein. Und eben weil uns ~3jN nicht thatsächlich vor-
liegt, so glaube ich, dass das Semit, nie bis zu diesem Grade des Selbstvergessens gekommen ist. Vgl. p. 677. no. 1.

1) llt. Deel, bei Schrokdkb, Nomin. sing, auipni.ß'[}!_% bonitas, Nom. pl. pui/iniL/3^ii-V<.ß.; Vt. Deel. Nom. sg.
lrijL['^0 cornu' Nom'u. plural. lnji_liLp.o_; Vit. Deel. Nom. sing, ijiuilui^ proles, Nom. plur. jul ui^.g.; Vllt. Deel.
Nomin. sing, t ens , Nomin. piHr. ; prüft. Deel. Nom. sing, phmiuh^ domesticus, Nomin. plur. phuiwbfijL; IXt. D.
Nom. sing. ß-ni-i[0- e/jistoia, Xomiu. plur. f3-nL.nP.g_; Xt. Deel. Nom. sing. J-wiThora, Nomin. plur. J-uiJ'g.; Ut- un-
regelmäßige Vecl. '"/"- fw (in jSt je(zt bci deu Armen. = d s. Pf.tkkmaxx Gram. Arm. p. 18.) = dies (Sanskr. ^JT
,l,/d mm divum Himmel, entstanden aus f^c[ ,uv _ einem Wurzelworte von f^qf diu glänzen —, daher f^3T -

rs

die, Neutr. T^J di/u, contrah. aus f^cf = divum, caelum, Vahr, de L. L. IV, 10. Nam olim Diovis et diespiter

dictus (nämlich lu-piter), hoc est: aer et dies pater, a quo diei dicti, qni inde: et dies et ditts et dimis. l'ndc Sub Dio
et Dius Fidius. Uaque inde eins perforatum tectum, ut virieatur divum, id est, caelum. Vgl. BW Vergl. Gram. p. 143.^
Nom. pVüiJiL_ß.;IVt. wir. Deel. Nomin. sing. ?/ro^, und ^lrn_ locus, vicus, castellum, Nom. plur. alro,^,

(aber daneben ^/it-^o^r.g; Vit. unreyelm. Deel. Nom. sing, uijp vir, Nom. plur. "'/'-P ("UPS- sPel»*tcae vom Nom.
sing, typ); Vllt. unreyelm. Deel. Nom. sg. ^nyf, patet.) ;yom> p|m. ^„,p_g,; Vlllt. unreyelm. Deel, Herr, Nom.

plur. mhuip.^; IXt. unreyelm. Deel. Nom. sing, ^„j^ j.'ldr (pers_ jsl^i. kalter) soror, Nom. pl. ^n/i.g. Vgl. zu die-
ser und den fgg. Xrr. die Anordnung der Formen bei Pktkhmax.x.

2) Ist. Deel, bei Scmi. usljh ahn oculus (Sanskr. 3jf%^ aksi, vgl. atsch-k' oculi), Nom. plur. u/^n^/.p,
 
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