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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0732

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678

System der Hieroglyphik

des bei den Schwestersprachen ursprünglich auslautenden s ein ^ Je. Das aus t erweichte « * der
2t. Pers. sing, hat sich fast in den sämmtlichen verwandten Sprachen erhalten. In den getrübteren
Formen der Präterita sehen wir den bekannten, bei den Nordisch-Germanischen Sprachen bereits
in dem Präsens eingetretenen Umlaut des u s in c r. Die 2t. Pers. plur. ist ihrem ursprünglichen
/, d auf einer weiten Strecke treu geblieben, jedoch in dem Goth. p, dem Angels. und Altnord, dh
schon in der Erweichung begriffen, in den jüngeren Slavischen, Germanischen und Romanischen
Sprachen in c, », s, r zerflossen und in dem Schwed. en, dem Dan. e bis zur Unkenntlichkeit ent-
stellt. Das Armen, liefert für dieses /, s wiederum ein ^ U. Die 3t. Pers. sing, und plur. des
Armen, steht durch den Verlust des pronominalen /, d •) und durch die Beibehaltung des Pluralitäts-
zeichen "h n auf einer Linie mit den entarteten Formen der mehrsten Schwestersprachen, behauptet
aber hinsichtlich dieses durch alle Tempora hindurch geführten % einen entschiedenen Vorrang vor
dem Litthauischen und einigen Zweigen des Germanischen. Bei diesem unzweideutigen Verhält-
nisse des Armen, zu dem mit dem Sanskr. in naher Berührung stehenden Sprachstamme halte ich
nun das ti der Armen. Ist. und 2t. Pers. Plur. für nichts weiter als eine phonetische Verhärtung
der Linguale l, s, so dass hier das Armen, in der Behandlung dieser Laute eine dem Gange der
übrigen Stammgenossen entgegen gesetzte Richtung eingeschlagen habe, eine Richtung, welche bei
dem den Gebirgsländern eigenthümlichen rauhem Sprachcharakter a) nicht befremden wird. Knü-
pfen wir den Beweis dieser Behauptung an die von meiner Ansicht zunächst abweichende Ansicht
Petermanns. Dieser sieht nämlich zuvörderst 3) in unserm ^ ein aus indefinitiven Elemente gebil-

Goth. da etc. das Object-Prononien, vor welchem das Siibject-Proiionien unterging? — Uebrigens bemerkt Kopp Vocalism.
p. St., dass man sich im Bezug auf die Uebertraguug der anderen Personen auf die Ist., auch auf 'die Semit. Sprachen
berufen könne, ,.die sämmtlich im Sing, des Präter. das'Pronom. der 2t. Pers. als Suff'* auch auf die Ist. übertragen,
denn es giebt in keinem der sentit. Dialekte ein Pronomen der Ist. Pers., woraus man das Hehr, katal-ti, Arab. katal-tu
erklären könne. Was aber vorzüglich meine Vermuthuug bestätigt, dass ta von der 2t. Pers. in wenig veränderter Gestalt
auch auf die Ist. übergegangen sei, ist der Umstand, dass das Aethiop. in der 2t. Im, zugleich aber auch in der Ist. ku
dem Arab. ta und tu von katal-ta, katal-tu entgegenstellt, z. B. yaburka du machtest, yabarku ich machte." — Im
Gegentheil kann aber auch das Aethiop. Suffix der Ist. Pr. HV. ku ein ganz eigentliches Suffix der Ist. Pers. sein, wel-
ches seine AVurzel findet in 'DJ« 'anOKi, Sanskr. Tf^pfjih-am, Goth. i'/c, Griech. ey-i», Lat. ey-o, Malai. aku, Suf-
fix (i) ku (ich) s. oben p. 665. 66. Das Aeth. Suffix der 2t. Pers. in. Kl ka, f. H. hi in lüCH: yabar-ka,IflCfU
yabar-ki würde daher eine Uebertraguug der Ist. Pers. in die 2t. sein, während umgekehrt das Hebr. vfeSDg katal+ti,

Arab. oJ-o katal-tu, Chald. lfy*B hitlai-t, Syr. ketle-t, eine Uebertraguug der 2t. Pers. in die Ist. wäre für

das ursprüngliche ^Cj5, dUH,

1) Seine Spur ist noch vorhanden in dem aus u s entstandenen p des Imperfectums.

2) Schbokdkr Thes. ling. Arm. p. 50. Porro ob frequentes Denlales et Gutturales litteras, easque saepe sine in-
tercedente vocali coneurreutes gravis quidem Huicana lingua sed uou horrida dicenda.

3) PktkrmAXN Gram. liny. Armen, p. 95. Pluralis a singulari fonnatur addita litera .£, qua indefinitum ali-
quid significari videtur, qtuim eadem litera ex Prontfmlne interrogat. Pronomen indefinitum efficiat. cf. n et ^g, nj>_.

--Kadern in quibusdam voeibus, in Pronom. üeinonstr. etc. non in fiue pouitur, sed ante literas finales iriseritur • atque

igitur in Iiis quoque formis nou sjllabae .giu, jjiuih, Jlfoi sed sola litera .g. numerum pluralein indicat; cf. ^«.gui, "hn^

«Ä et jin^nplr^l^i, h^lin^hmb et ^/i^n.p/>^ etc. Hinc fac-
tum est, ut formae ejusmodi pro pluralibus non haberentur, atque deuuo in fine terminalione .£ augerentur, cf. wJlrb/r-

£iu-Ji'.£, "l'n^lijpjy et'i/B.g/M.iV^. cf. sqq.--IIa apparet, literam .g. apud Arnienios, ut in Unguis hungarica et lappo-

nica Cef- Auw.uxg et Vater MUhrid. II. P- 773. 743.) proprium atque regulärem nunieri pluralis termiuatiouem esse. Legitur
eadem non lauium in casu DominaUvo. verum eHnm in instrumental!, ac saepius quoque in accusativo; unde elucet, eam
 
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