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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0737

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von Champollion.

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Futur. 2t. Pers. sing. masc. W-ftC f. plur. masc. M-n^J f. und Subjunct. Präs.

2t. Pers. sing. masc. ^IClC f. 'MHä: pl- masc. ^114.: f. *rli\Li\ das von den Schwesterspra-
clien fest gehaltene l gleichfalls darbietet, und dass es für das aus dem Pronom. der 2t. Pers. In,
ta; la, ii (-p: -t.') hervor gegangene Zahlwort: 2 ?lAft,: kelee spr. kle (vgl. Syr. Chald. rYrp),
verlängert masc. SlAfc,*." keleelu^klelu f. sagtj wo die anderen Sem. Sprachen das demonstr.

P, '■>, V erhalten haben daraus ergiebt sich deutlichst, dass das k einerseits nur eine phoneti-

1) Im Arab. wird häufig das Pron. der 2t. Pr. sg. uud pl. mit und ohne Präposition J zu dem Demonstraliv-Prou.

hinzugefügt als z. B. üjt<j>> pl. SJ^}\; m. dtj, dljljö, J|j>, *^t5 etc. f. J 1? etc. im-, piur. ib^lf LI»,

illuc, um die Demonstrativkraft zu schwächen. Ewald Gram. Arab. §• 4.55. Quo dilucidius singulus
quis loquenti remotior iudigetur, lingua simplici demonstrativo pronomen II. personae tibi v. vobis perpetuo suffixit, quippe
quöd rem haue non loquenti, sed alteri seu alii cuipiam praesentem, remotius igitur a loquente distantem innuat. Ew. ver-
weist hierbei auf die oben p. 618. Note bemerkte Eigentümlichkeit des Arm., wo das im Grunde aus i^nu entsprungene

ij-w das schwächere Demonstrativ bildet. Dieses Arab. ij hat also an sich mit einem aus 13, Li geschwächten ka nichts
zu schaffen. Hei alle dem besitzt das Semitische einen Pronoiiiiualslainm auf ku, ki, ka als Entartung des alten
Demonstrativs tu, ti, ta, der zwar hauptsächlich in einem Interrogativ- und Relativ-Sinne verwendet, aber auch
noch dem Gebiete des Demonstrativs überlassen wurde. Da der Kern des Pronom. der 3t. Pers. gleich wie sein Urquell
das demoustrat. Pronom. der 2t. Pers. den Begriir des Seins in sich schloss, so wird man sich nicht wundern, wenn auch
das im Aulaute aus t, s in k verhärtete Pronomen denselben Begri/f des Seins mit sich nahm uud auf verschiedene Weise

in den Sprachen geltend machte. Mau betrachte in dieser Hinsicht vor allem die Partikel Arab. Ii) ka, qui, Aeth. Hl (in

mehreren Compos. s. Ludolf Lex. Aeth. p. 391. und vornehmlich in Yltf3; = Arab. 1*^ Hebr. Chald. Syr.

qui, quomodo, ita, sie), Hebr. Chald. 2, qvi, Chald. Ü3 Hebr. p3, !"D2 ita, Hebr. ~r\S, ^N, Chald. T]ip

Syr. qui (mit Interrog. W) ferner Arab. <JuS qui, quasi, \öS> ÄidS" ua, LilS^ ^ut eyo, y^, xf

nt U etc. Die Grundbedeutung dieser Partikel liegt in dem qui und Ua, in dem wie und so, bezeichnet also das Vcrhält-
"iss eines gewissen Seins, welches sich bald interrogativisch und relativiscb als qui (Sanskr. öfig(I^Jia-t'am, Zend ku-t'a

s. Boro Vergleich. Gram. p. 563., Litth. kai-po), bald demonstrativisch als ita (Sanskr. TJ^- iti, iryi^Jt-t'am, Zd. it'a,

Litth. tai-po) ankündigt. Die tnterlage des Seins tritt jedoch am Hellsten hervor in dem Gotli. sve = Nenhochd. wie
und Gotli. sva mm Neuhochdeut, so (vgl. Gotli. svasve sicut). Der Stamm vou sva, sve ist nämlich ein und derselbe mit
Goth. sva s=s Neuhochd. sein, Sanskr. £cT sva, Nomin. masc. ^öfff svas=suus (vgl. oben p. 612.). Darum bedeutet auch
im Gotb. wie im Skr. das Neut. svel;, £cf sva das Eigenthum, Aus Seine. Svas und suus bringen uns aber zurück zu^f «tf,
sas,Wrt.««=<«.«0-W*e«i«s und es in es-se, es-um, sum (s. oben p. 610.). Dieser in dem ta, sa, ka liegende In-
halt des Seins oder Zuständlichen erklärt es nun von selbst, wie aus ihm das Verb, subst. Arab.^L^j käna, yjS>,^Ot,
HW.'i'. = PiTI esse hervor gehen konnte. Den Begriff des Seins, stellte die alte Welt wegen des in ihm liegenden Elementes
der Beharrlichkeit in die nächste Beziehung zudem Begriffe des] Stehens. Daher die Ausdrücke entstehen, bestehen, extare,

constare, Zustand, status(Skr. tyfl mlt un(J ^rpj", I^SjtrD (1- *• die allgemeine Modalität des Seins, wie denn bekannt-
lich im Roman, und Neugriech. das Verb, stehen zum Hiilfszeitwort für sein geworden ist. Daher bat sich auch das genannte
Arab. und AetMop. Verb, subst. im Hebr. rtj (Kai ungebräuchlich vgl. Elp) nur noch in der Bedeutung vun stehen erhalten, ob

schon uns das nach Geskmls vou ihm ausgehende p, Arab. ^jf pN (vgl. oben p. 65Ü. Kote das Wechselver-
hältuiss zwischen Sein, Was, War und I|„;„._) wie()er m dem Begriffe des Seienden oder Wahrhaft Bestehenden lün-
feitet, während es jedocli nach Ewald Ili br. Grmn. §. 455. aar nicht aus dem Bereiche des Stammes d, 3 heraus tritt.
Ienen Inhalt des Seins beurkundet ferner die Partikel XS\<P\ welche theils für das Verbum Substantivuni steht,
tlieils in Verbindung mit Pronomen den Sinn von uiem enthält, zugleich aber auch ähnlich dem Griechischen wtavrws ein
ZuständUchkeUsverluUtniss ausdrückt (s. Ludolf i,ex- Aelhiop. p. 392.). Ausserdem bemerke noch Particul. flJT
qiuio, accedentibus affixis, personas cum emphasi quadam repraesentat, ut: Accusatlv. Singular, 'ßjp; me ipsum, am,
IflJP'Q'" te ipsum, ty^X: te ipsam, flJPlK eum ipsum, auch id ipsum, TlJ?Vi eum ipsam, VlJJ.' »os ipsos,

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