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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0738

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681

System der Hieroglyphik

sehe Entartung des demonstrativen l ist und dass es anderseits auch nicht den geringsten Anspruch
auf den Charakter der Pluralität macht. In Uebereinstimmung mit dem gesammten Indo-German.
Sprachstamme erklärt nun auch das Armen, das "i, n für das Pluralzeichen seiner Conjugation. Ia
es unterschied sich im Betreff dieses Buchstabens von den meisten Schwestersprachen eben da-
durch, dass es denselben mit grösserer Beharrlichkeit durch die 3t. Pers. aller Tempora hindurch
führte. Da die Bezeichnung der 3t Pers. im Verbo dem Grunde nach mit dem Nominativ des
Declinationsstammes, welchen das Objectiv-Pronomen der 3t. Pers. bildete, zusammen fällt, so lässt
sich mit der höchsten Wahrscheinlichkeit erwarten, dass das % n einstmals auch in der Armen.
Declination den Charakter der Mehrzahl ausgemacht habe. Und in der That besitzt die Armen.
Declination eine Pluralbildung auf /,„,'// iean'~~]jan, bu,p 'ear^jur, (Aussprache des b nach Sehr.)
bp 'er, ui% an. Diese Formen entsprangen, wie Petermann lehrt *), aus einem altern PJürale Up
ii'er, wer, von welchem aber auch der heutige Armen. Volksdialekt noch auf das Häufigste Gebrauch
macht. Bei dem im Armen, so sehr gewöhnlichen Umlaute des S in ?• erhalten wir in diesem Up
ner auf das Ungezwungenste den Plural: nes, welcher im Accusativ zum Vorschein kommt, daher
im Grunde mit dem Goth. Plur. ns und in seiner Entartung mit den plur. Cas. obliq. j nr des
dem Armen, nahe befreundeten Neu-Persischen zusammenfällt. Allein auch ausser diesem Up und
den von ihm abgeleiteten Formen ist höchst wahrscheinlich das plur. n noch vorhanden in den Sub-
stantiven und Adjectiven auf p r, welche ihren Plural mit Abwerfung dieses p auf nt!b^_ ounli bilden
wie z. B. Nom. sing, -pn^p puler = paer, parvus,~Nom. plur. ipn^nüi.p_ puKowiti 2). Zwar glaubt

as, etc. (s. Ludolf Gr. Aeth. p. 116.) vgl. Pers. (>li> ^yo ego ipse, tu ipse, ^y^- ^ is 'Pse} <^j-=>- L°

nos ipsi etc. (s. Wilken Inst. p. 28.). Das Arm. giebt ims für diesen Stamm das Wort j>wli k'an i- e; (Petkum. Gr. Arm. p.

185.) quantitas (vgl- Ar. quantitas), quod absolute positiim nonnisi sensu adverbiali seu Praepositionis occurrit, additd
lermiuatione adjectivä ji et iuterrogative sumtum denotat quot. Idem j>vlh cum Prouom. compositum Adverbia format et
Pronom. adjectiva, wju^w'b, uijij^piuh, iujbj>wb f. e. hujus quantitatis, tot, unJhApwh, q.njl'£."il'> 'bnjh^pjuli, i. e. ejus-
äem quantitatis, totidem, npj^uih i. e. cujus quantitatis, quot. Schb. I. p. 175. Petkum.?. l-V- 25. 84. übersetzen ^ui'lt
auch durch quam. Merkwürdig ist es, dass im Arm. das Verb. Ipuj_ ka-l=stehen ebenfalls an der Verhärtung der Linguale in
den Palatal Theil genommen hat, wie die Vergleichung dieses Verb, mit den stammverwandten Sprachen nicht bezweifeln lässt.
Ia selbst das Verb, subst. qjif^ <jWR-Z ist, wie der Vergleich der gegenüber siehenden Wurzeln su, schu, b'ü, bü, bu, yv, fit,
fi, pi (P- 611.) lehrt, schon in die Verhärtung eingegangen. — Das bisher besprochene Lautverhältniss erklärt auch voll-
kommen den Wechsel des Grieth, t und x, welchen wir in dem Dor. iroxa, roxa, ixa, a).).oxa wahrnehmen, wofür der
Helleuism Ttore, tote, ore, a?.?.ore, der Acolism aber 7toxa, Tora, ora, a).).ota sp

räch (s. Greg. Cor. d. D. 1). ed. Schakf.
p. 186. — 18S.) Vgl. unten p. 690. no. die Bemerkungen über das Zd. kha==hva und das Pers. (je:*-

1) Pktehmann Grain. Armen, p. 91. Tenniuaiioues (Pluralis numeri) liuh,, bwp, bp, uA, uuius ejusdemque
videntur esse origiuis, et tataricam iudolem prae se ferre. Primitivam earum formam puto esse U-p (notari debet, haue
formam, quam pro anlifjuissima habeo, recenti tempore in vulgari dialecioesse usitatissimam), ut in lingua turcica, sed litera
ti raox abjiciebalur, uude forma bp enata est, quae in voeibus puiUp, opbp, ß-qp-bp, Upq.bp a forma singulari
pwli, op, ß-nuqP-, Umpif- alitsque hic illic obviis legilur; deinde syllaba Irp (oni causa trausiit in Iruip in voeibus p^.
bwp, i[uipJ-lruip ab ^2_i '[jfP'f') tum Hiera p in % mutata est, atque pro bwp scriptum bwh, cf. q.pbuih, [uni^bw'L,
ß-yß-btub a g-pp, [unq_, ß-nuqP-) denique secuuduiu regulain supra p. 75. g 10, 4. traditam pro bwp legitur tuh \Q
voce fun^J-uih a [uni-J-, — Termiuatioues Ipub et whp adjectivae proprie sunt, atque sensu abstracto sumtae numeri plu-
ralis notionem iuduunt. cf. pmqJui/^wO, qopwlpuh, ipwhiuwwl^wh, tui^iuinwU, wi-uiq.tulipt l^iühmüp. — Omnes hae termi-
uationes numeri pluralis occürrunt quideui hic illic in libris optimis omuium temporum, sed rarius tarnen, atque pro obsoletis
habendae sunt.

2) Schrokder Thes. ling. Armen, p. 65. uiup laua, Jbqj, rael, &uiq_p derisio. .p.'u'UP dulcis, Jhtbp minu-
tus, ijin^p parvus, S-w'hp gr;U is, "boup rarus et pmpS.p altus, vgl. p. 80. 81.
 
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