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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0775

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von Champollion.

Annahme ging jedoch Ewald neuerdings ab i), indem er „die Präposition des Accusatives DM"
für ein eigentliches reflexives Pronomen selbst, ipse ausgiebt. Damit aber ist Ewald der Haupt-
sache nach zu Gesenius übergetreten und unterscheidet sich nur dadurch von ihm, dass er mit
Recht das FW kein Demonstrativ-Pronomen sein lässt, indem ja dasselbe des demonstrativischen
Anlautes n, I entbehrt, wodurch das Pronomen der 3t. Pers. erst zu einem Demonstrativo wird 8).
Da nun ein Reflexiv-Pronomen der 3t. Pers. nichts anders ist als das, was wir oben unter dem
Namen eines subjectiven Pronomens der 3t. Pers. (z. B. se, iidK) dem objectiven Pronom. der
3t. Pers. (z. B. cum, ihn) gegenüber gestellt haben und da dieses Subjectiv-Pronom. der 3t. Pr.
in der Vorstellung der Semiten noch völlig mit dem Objectiv-Pronom. derselben Pers. zusammen
fiel, so besagt Ewalds motivirte Ansicht nur, dass dem das Pronom. der 3t. Pers. zum Grunde
liegt, verkennt jedoch die durch das D bewirkte Substantiv-Bildung, aus welcher nicht bloss die
subjective und objective Haltung des an sich, sondern auch dessen Znsammenhang aufwärts
mit n\S', abwärts mit !£>\X allein vollkommen erklärbar sein dürfte. In dem n\S, rfi*= (das) Es,
(das) Wesen hatte nämlich die Sprache den abstractesten Begriff gebildet, d. i. denjenigen, welcher
an AVeite der Merkmale und an Abgezogenheit des Inhaltes jeden andern übertraf. Wäre jemals
das Semit, zum Bewusstsein eines Neutralen gekommen, so würde es nothwendig diesen Begriff
vor allen anderen in das Gebiet des Neutrums zu versetzen gehabt haben. Es ist oben p. G44.

immer den des Subject verband, z. B. bedeutete immer mich, und daher VN bloss ich, nicbt mich; und so war in
diesen prun. der Unterschied des Subject und Object am frühesten in der Form ausgebildet. Gewöhnlich zwar werden
die pron. ohne Schwierigkeit dem Verbo angehängt, aber es giebt einige Fälle, wo diese Anhänguug unmiiglieh ist. Hier
entstand eine Schwierigkeit. Die vollen Formen konnten nicht gebraucht werden, weil sie bloss das Subject bezeichnen:
aber auch die abgekürzten nicht, weil sie nur dem Verbo angehängt, nicht allein gesetzt werden können. Ks inusste also
ein besonderes Wort zu Hülfe genommen werden, um ihm die pron. anzuhängen; und als solches dient "PN, dem als ur-
Bprüngllchem Nomen die suff. Hominis zukommen". Und hierzu in der Anmerk. no. 7.) „die Sprache gebraucht das Wort
als eine blosse Stütze für die svjf.! die eigentliche Bedeutung wurde nicht festgehalten. Da jedoch die älteste Form PilX

a *

ist CS. 505.), so bedeutet es wahrscheinlich eigentlich Zeichen; z. B. mich (bezeichnend; meinend). Das arab. Ul
Oder LI, welches denselben Begriff hat, hat auch gewiss denselben Ursprung und ist mit jo f * niN verwandt". Vgl.

Ewald crit. gram.' ling. Arab. p. 244. Note l.J. — An diese Meinung schliesst sich Maubeb Pract. Ctirs. der Hehr.
Formenlehre. Leipz. I837. p. 80. „PiX stellt nach der Analogie des Arab. (DIN) überhaupt für etwas Hervorragen-
des, Sichtbares, Daseiendes, Körper, Person, Ding, ursprünglich 1) Träger des Im Accus, stehenden pron. pers.", elc. —

1) Ewald Hein: Gram. §. .523. „Obgleich das frei Untergeordnete in der Regel ohne alle äussere Bezeichnung
ist, so hat doch das Hebr. auch ein Wörtchen, um es äusserlich zu bezeichnen. Diese Präposition des Accusativs ist das
nN (niN, 8- 4680 eigentlich ein reflexives Pronomen selbst, ipse (g. 242. nt und Syr. se ipsum), und daher die-
nend zum Hückweisen, zur Beziehung des frei Untergeordneten rückwärts auf das Herrschende".

2) Fit.bst Chald. Gram. §. 200. „Die einfachste und vielleicht die älteste Demonstrativform ist i nei
welcher sich hier noch kein Geschlecht trennte. Dieses 'JS findet sich nicht mehr selbständig vor, sondern nur in zusam-
mengesetzten pers. Pronominen der 3t. pers.) als ^-1^ er; ipHN «'«"; Nh"1« das; in-'^ "'• pl- TT\\' f. PI.
sie, wo es den Pronom.: in, ip, Np, ^ fl-j^ (= einen demonstrativischen Nachdruck giebt; auch
anderen Demonstrativen wie ; H-'K; ~T\s;; oder in der Gestalt N als Präform. der 3t. Pers. ia aer 2t. Zeitf.
drückt es vielleicht auch einen demonstr. Nachdruck aus," etc. Von'so hohem Alter auch das Objectiv-Pronomon der 3t.
Pers. 'i ist, so war es doch eben so wenig wie t, fr} ^. er ein Demoustrativ-Pronom., als welches sich in den genann-
ten Sprachen 1?, pi, fltf), ^> etc. sa, sd,J,ata; der, diu, äul, (Goth. untergegangen his, hija?, hita), dese'r,
de'sju, d& (dt5i); lue, haec, hoc; öq, 6, oiroq mit seinem, aus ursprünglichem t abgefallenen Aulaute sattsam documeutirt.
 
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