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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0778

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System der Hieroglyphik

tigkeit. Denn hinsichtlich des Baues erhalten wir den Beweis, dass das dem D in rvx, nx genau
entsprechende «b der Primärbildung, das s dagegen der Secundärbildung angehörte, hinsichtlich
des syntaktischen Gebrauches aber ersehen wir, dass es wirklich in der Vorstellungsweise der
Semiten lag das abstracte Substantiv Bassheil == Wesen mit einem folgenden Nomen oder Piro*
nominal-Suffixe zur Einheit des Begriffes zu verbinden und dass mithin unsre Erklärung des Accu-
sativverhältnisses vermittelst eines mit Constructivkraft voraus gehenden, abstracten Substantives,
oder richtiger des das abstracte Sein darstellenden Substantives dem Semit. Sprachgebrauche kei-
nesweges zu nahe trat. Wenn nun das Substantiv PN, gleichwie seine Erläuterung ^16, in Ver-
bindung mit dem Suffixe des Pron. der 3t. Pers. i-Px, *-i'tjJo die Bedeutung ihn selbst, durch ihn
selbst empfängt, also überhaupt ein verstärktes Pronomen der 3t. Pers. darstellt und wenn es bei
der im Semit. Statt findenden Einheit des subjectiven und objectiveu Pronom. der 3t. Pers. eben
so gut den Sinn von sich selbst und durch sich selbst ausdrückt^ so kann es nicht im Geringsten
befremden, dass jenes PN unter der bald mehr bald minder rein erhaltenen Gestalt PN. z) • P~, PP,

&(S) f, Xjm t, Xwt, Kiii". *), s, "f im Sinne von sich, oder sich selbst mit dem Verbum zur Bildung der
Ilellexiv- und Passivformen (s. p. 677.) ^pN, bßpßfö H^tty ^°4, ^p.PP, blSjSnS, JüuiT,

SSss, jos&T, JoELt, Ti-nz,:, -tiaz,: -tanz.: Mi-rmz,: MiTiäi: Afi-Mtiz.:a) verbindet.

1) üeber das s in X^\, ^t, htl't'. sagt Ewald crit. gr. Ung. Arab. §. 183. Verissimnm hoc tantum mihi

constilit, it ut alias reflexiviim uolare, ä vero esse fortius quam a st. IV. Nam pro JüLs t potuisse dici (JjüLu nutione
band diversa satis constat (v. Gram. hebr. crit. p. 185.), * autem in tali junetura melius et fortius sentitur quam | . Da
die Kr it. Gram. d. Hebr. Spr, l. I. uns auf das s von Schafel verweist, so trage ich Bedenken, den charakteristischen

Buchstaben dieser Conjug. zur Erklärung des jLw I anzuwenden. Denn Schafel {PiissivEschtafalO, so wie dessen ältere Form

Tafel (Passiv Ettafat) kamen ihrer Grundbedeutung nach überein mit dem causätiveii und transitiven Afel (Passiv Ettafal)
(Hoffmann Gram. Syr. §. 00. — (52.). Gesetzt nun auch, das t und von Tafel und Schafel sei dem Demonstrativ ent-
nommen worden, um die Beziehung des Verbums nach aussen hin zu clmrakterisiren, so wäre doch dieses Zeichen der
Aeussei'lichkeit ganz verschieden von dem zum Substantiv erhobeneu Pronom. der 3t. Pers. {VN,, PN, HP als Bezeich-
nung des Heflexivums, oder der nach innen gerichteten Verbalthäligkeit. Eine Vereinigung des Charakters von Schafel
und Etpeel würde daher schwerlich die notwendige Bedingung der Naturgemässheit erfüllen. Einfacher lässt sich wohl
das st als eine Verdoppelung des pronominalen t ansehen, hervor gegangen aus der verstärkten Reflexivkraft, welche
man in die Conjug. JjLiLuvl legte, eine Verdoppelung, welche iudess mit der Hebr. Assimilation des reflexiven t durch

Dagesch forte nichts gemein hat. Wegen der Schwäche des I konnte aber kein Anlaut auf tt, sondern nur mit Erwei-
chung des erstern t zu s auf st erfolgen. Eben dieses sf bildete aber eine dem Semit. Ohre auch anderweit belieble
Lautverbindung (s. Ewald crit. gr. Ung. Arab. §. 125, vgl. "ICPtiTI für "ICÜTli"], etc.), welche wohl auch den Grund
zu der Versetzung des t in Jjji't legte (s. Ewald l. I. §. 180.).

2) Ewald Hebr. Gram. §. 242. p. 121. „Das allein wesentliche im Laut ist das t; aber woher dieses stamme,
ist schwerer zu sagen. Wahrscheinlich jedoch ist diess t ursprünglich durch den Wechsel mit s zu vergleichen mit dem
Prouominalstamme su (sva), se, welcher im Indo-German. den Begriff der Reflexion trägt. Im Semit, ist zwar sonst keine
Spur von diesem Beflexivum: aber dass es einstmal da gewesen, lässt sich wohl nicht läugneu; denn derselben Wurzel ist
"PN aus PIX als Partikel, s. unten", (vgl. oben p. 721. no. 1.). Ich hoffe, dass die von mir gegebenen Zusammenstel-
lungen eia u':illeres Licht über diesen dunkeln Gegenstand verbreiten werden. So viel ich weiss, ist der einzige, welcher
die ursprüngliche Einheit des reflexiven PH und L^1 , jedoch, weuu meine Annahme begründet ist, nicht das Wesen
des n = $ iu ilim erl<aunte, Flkbst Chald. Gram. §. 107. „Die Stammformen haben nur zwei äussere Bildungen:
 
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