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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0782

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728 System der Hieroglyphik

Uebereinstimmung des sing. m. "t: lu, Ii mit dem sing, des Pron. der 2t. Pr. m. cöü \ 'an-ia,
nRSj f. ool 'an-ti, $8 und des pl. m. -i-cP-; fdmÄj f. <d« mit dem pl. desselben Pron.

der 2t. Pers. m. j&jfi 'an-lum, fift$ 'an-lim, voaj'| 'aQiJ-hm, ofix 'at-tem, f. J^jü t'an-lun-

na, MJJg 'an-üdn, 'a(n)-tetii ]nx 'at-len zu gross, die ursprüngliche Einheit des Pronom.

der 2t. und 3t. Pers. irt dem Semit, wie in dem Indo-German. Sprachstamme aiii unbestreitbar und
die Wirksamkeit eines Demonstrativs als Hülfspronomen in den obigen Formen zu naturgemäss, als
dass wir nicht in dem lü, Ii ein uraltes, aus dem ersten Demonstrativ-Pronomen, dem Pron. der 2t.
Pers. hervorgegangenes Demonstrativ erkennen sollten. Zwar ist in dem masc. sg. des Pron. der
2t. Pers, das ursprüngliche tu in la vertrocknet, während unser Demonstrativ die Reinheit seiner
Yocale bei weitem besser bewahrt hat. Diess erklärt sich aber daraus, dass eine Urform bei un-
veränderter Bedeutung sich viel weniger rein zu erhalten pflegt, als wenn sie mit mehr oder min-
der veränderter Bedeutung als Stütze einer andern Form gebraucht wird, indem sie dann hier
gewissermaassen nur als phonetischer Charakter wirkt und eben desshalb ihren ursprünglichen Laut
fester zu halten vermag (vgl. z. B. das i in ovzog-t und das l als Pronom. der 3t. Pers.). Ueber-
diess ist die Vertrocknung des Pron. der 2t. Pers. Kl't'. 'an-ia (fem. Al-fc: 'an-ti) auch in die
ist, Pr. A.T: ll-la, u. in dasRelat.gen.com. JVom. 'cn-la Wirklich eingedrungen. Der mit demNom.

gleichlautende Accus. '}&$''. lässi das a des Nomin. augenscheinlich als eine Entartung des u erken-
nen. Die Wahrnehmung, dass das volle Demonstrativ tu, % la als ein das Verhältniss der Per-
sönlichkeit bezeichnendes Suffix benutzt wurde, ist für die tiefere Einsicht in den ursprünglichen
Bau des Semit. Sprachstammes von der höchsten Wichtigkeit. Bemerkt man nämlich, dass das
Pronomen der 2t. Pers. m. 'an-TU, 'an-TA, f. 'an-Tl seinen wurzelhaften vocalischen Auslaut
in dem masc. des Vulgar-Arab. ou.f 'anT, dem mannt, und weibl. Chald. f)$ '««7', dem Syr. m.
iA 'a(nJT, dem Hebf. fem, RN 'ut-T und trotz der schriftlichen Bezeichnung grossentheils in dem
Hebr. fem. "'PN 'alTJ, dagegen völlig in dem Syr. fem. ^-T| 'afji)TCQ einbüsste, so kann man
sich der Vermuthung nicht erwehren, dass das in der ältesten Zeit als Pronominalsuffix verwen-
dete Denionstr. lu, Ii eine ähnliche Verstümmelung erlitten haben möge. Bemerkt man nun weiter,
dass in dem alterthümlichen Aethiop. eine beträchtliche Anzahl Wörter, trotz dem, dass sie ent-

"t! ti, aber nicht IK hü, V.'. hi (welches letzlere in Verbindung mit dem Interrog. <P\.\ das genieingeschlechtige In-
definit. alÜjüis bildet, s. Ludolf Gram. Aeth. p. 118.), sondern U\ und das jüngere V." hä gegenüber, so dass demnach
das Fem. von AAS., mit diesem Suff. Adi;!"" gelautet haben würde. Da nun nach den Lautgesetzen des Aethiop.
(Ludolf Gram. Aeth. p. 17.) ÄnVfc: offenbar für AAJ?'"l7* steht, so kann man nicht bezweifeln, dass in dem Masc.
ArhXI eine Contraction von AfW?1^; nicht aber von AdlJJ'W liegt. Kommen aber die Cardinalia 1 und 3 hin-
sichtlich der Suff, lü, ti mit einander überein und wissen wir, dass "1?." auch ein gemeingeschlechtiges, gegen Sing, und
Plur. gleichgültiges Suff, war (vgl. in letzterer Beziehung noch httG3". (Sf'h-]?', vos est«), so ist es doch ohne alle
Frage viel wahrscheinlicher, dass die Cardinalia von 3 au der Analogie der von 1 und 3 folgten , als dass sie sich der
Bildung von YP-A"! angeschlossen hätten. Das Anschliessen an die letztere Bildung widerlegt sich endlich dadurch, dass
YP'A! IrtVl."!-; Yl?^! nach Maassgabe der auszudrückenden Personen ihre Suff, verändern wie z. B. YP-A3! -
r,^3 nos 6m»ei?} YPAYlÖ3': = ÜÜäbß vos omnes, YP-A0^: — pfyj fiQ omnes (Ludolf Gram. Aeth. p. 14!.
154.), wä'uend die Cardin, ihr entweder unverändert erhalten oder iii den stat. coustr. (Acc) "P umwandeln (Lu-
dolf Gram. Aeth. P. 141.),
 
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