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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0798

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744

System der Hierogl yphik

fix. Dass nun dieses Suff. I eben so wenig wie das n in TföZpj wie der Phönikier für F^iPfj ge-
schrieben haben würde, ein bedeutungsloser Zusatz, sondern vielmehr ein ursprünglich die Begriffs-
bestimmung bedingender pronominaler Bestandteil war, dürfte uns nach dem Bisherigen unbedenklich
zugestanden werden. War er aber diess, so mussteer als solcher auch in dem PI. auftreten. <P<t>ÜZi;P:
ma-k'bar-dl, <p$>-i\Iw\?\ ma-k'dbr-dt ist also der nothwendig aus dem Sing, ma-k'bur-l zu bildende
Plural. Das ^ darf uns hier mit nicht mehr Recht für einen paragogischen Buchstaben gelten als das
D in rn^fJ-i Denn während die persönliche Begriffsbestimmung hier wie im Sing, dem f. === n
anheim füllt, beruht die Pluralität auf dem diesem l zunächst voraus gehenden d und ö, dem zu
Gefallen das an sich kurze Stamm-« in <r k'a sich zu $ k'ä gedehnt hat. Demnach also wird
die zweite Pluralform cPQ-flC mä-kdbr ( jLiw) mit vollem Rechte für einen abgekürzten Plural
angesehen werden müssen. Das zweite Beispiel «PAA'P: ma-leli-l theilt einen und denselben
Stamm AAP: A.PAP: separavit mit A>A.;P: nox. Das dem Suffix Angehörige braucht hier nicht
wiederholt zu werden. Im Plur. cPAJ!AJ,lK ma-lujulj-dl hat sich das ursprüngliche Stamm-i durch
gunirend ui aj zu ajd ausgedehnt, um dem pluralischen d vor l das Gegengewicht zu halten.
Das t selbst aber steht natürlich wiederum auf gleicher Stufe mit dein n in Dpi? (i^>iLJ), so dass
Wir den Plural <PA.PA.P: ma-lajälj eben so für eine Verkürzung des erstem zu halten haben, wie
wir wenn es vorhanden wäre, dafür halten müssten. Dem so. verkürzten ma-läjdlj entspricht

genau das'Arab. JLJ, ^LJ (vgl. JoüJj. Dass aber das Fem. wirklich sein Persönlichkeitszeichen
:r im Plur. öfters abzuwerfen pflegte, ersieht man unter anderen aus (PQP^: mar'et, grex, <?3r^."f:
machlet, tariäcum, ö^iVt." mansiä, tentaiio. Das e der beiden ersteren Wörter verdeckt ein radi-
cales i, das ü des dritten ein dergleichen 1, Die Pluralbildung nach ^p-fl^p: hätte nun cp.&.üJP^:
mardcjdl ^—riVV^}, ^i&X^f. mäclieljdl (=n^nb}, cPfjW'p: manäswät (_= für flipx)

sein sollen. Statt dessen aber findet man tf%öJE." (=^(^0), <P^S.'. <J°fi*i(lr: *) Da nun das l
des Plurales an und für sich identisch ist mit dem l des Sing., da ferner im Bezug auf die regel-
mässige Anwendung des l im Plur. beide Geschlechter mit einander überein kommen und nur darin
abweichen, dass das Femin. dieses / seltner aufgiebt als das Mascul., so folgt, dass, wenn ein
Mascul. unter mehren Plural formen auch die auf l besitzt, diese letztere um so mehr für die ur-
sprünglichere gelten muss, je bedeutsamer ehedem der Gehalt des Suffix t war und je häufiger das
/ späterhin von dem Mascul. abgeworfen wurde. Indem Ludolf den Plural auf l als den „pluralem
sanum". bezeichnete und zwar im Gegensatze gegen den „pluralem fr actum seu irregulärem-, so
hätte er sich auch nothwendig für verpflichtet halten müssen, die Natur dieses t einer tiefern Be-
trachtung zu unterwerfen. Denn so bald sich ergab, dass dieses / nicht bloss hin und wieder aus-
nahmweise, sondern massenweis in den meisten Formen der männl. und weibl. Wörter als regel-
mässige Bildung auftrat, so hätte er den Gedanken zurückweisen sollen, welcher dieses / schlecht-
hin als einen bedeutungslosen und eben desshalb auch im Grunde ungehörigen Zusatz auffasste.

1) Vergl. ausserdem im Bezug auf die Abiverfung des im sg. vorhandenen t: ^IlflrP: velamen, pl. tf'T'i'fli:,
(P\Vi^: „nd (p\V}$^; commeatus, pl. (Plili^-, ^Wt*'. refe, .pl. 4?miG3 peccatvm, pl.

{OlOfh: wä 1n\£h\, (PÜ&tä: brachiumpl ^Cö.", CPJI'A^: pondw, pl. <P.VXQr., l'tnces, ILM'-f.
affer, pfi ÜÄ©-U;, (PiPl^-.speculum, pl. CPMili'., via, pl. 4S\Xr\, <DA;P: filia, pl. ATAJ?'^ <P*nVP:

libamentum,v\. ö=><PÄfh.', <P'i{n\ti:i-: velum, pl. ^XIlTAOj:, XIl^Afli^: drachma, pI.XI14.Afli:, i^AÜ'P:
antrttm, pl- ÄTAü:
 
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