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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0800

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746

System der Hieroglyphik

men. Dass sicli aber in dem des d*£ beraubten Plur. die nun zur SchlussSylbe herab gedrückte
penultima regelmässig verdickte, brachte die Verkürzung selbst mit sich, weil dieselbe das verlorne
Pluralitäts-Verhältniss wieder herzustellen suchen musste. Bedenkt man jedoch, dass bei der Plu-
ralbiidung die penultima meist in eine offene Sylbe zu stellen kam, welche sich der Regel nach
verlängert (vgl. D|^, ni^c; O'Äöj fiWti}, Q^K), so wird man bei der Annahme

nicht irren, dass Formen wie i^vF, nafäsälursprünglicher waren als die von i^Vt"." nafsät u.
dass demnach ein eP^flL,^'. mak'bdrdl oder mit Lautverschiebung eP^-HL^'. ?nak'dbrdl schon be-
stand, ehe es zu der Verstümmelung von tf^p-flC mak'äbr kam. Wie man aber auch über den
Yocalwechsel in <P<f>-(\Z„:i-', urtheilen mag, so ist doch gewiss, dass der Sing. tf°<l>flC;i": = n~cpc
bei der Bedeutsamkeit des ^=1"! dasselbe auch im PI. ursprünglich beibehalten musste und dass es mit-
hin schon ein tf^CLZ^l-: cPif-flÄ^: cP^fiZn^'. ^"f-flÄrt: oder wie man auch das Wort ausspre-
chen wolle, vor dem gegeben haben muss, selbst wenn das uns jetzt vorliegende fPiP'flÄi'l*:
sein k\l erst von dieser verkürzten Form entlehnt haben sollte. — Wenden wir uns zu dem
zweiten Puncte. In Pluralen wie JlWrf^: negeslät, reginae vom sg. "ilW^: liegest (Masc. TbiPl

rex) und jh-nA'.!1^: 'hublaldl, funiculi, vom sg. A-ftA^: 'hablut (vgl. xIvflA: funis = JuLa-;
tan) sind offenbar zwei Suffixe / vorhanden. Lassen sich nun etwa dergleichen Plurale als ein
Regulativ für die ursprüngliche Bildung der Mehrzahl und insbesondere für die an sich plur. Na-
tur des t aufstellen? Nach meinem Urtheile durchaus nicht. Denn hat das, was wir oben über
das genetische Verhältniss der im Plur. wirksamen Consonanten /, m, n ermittelten, seine Richtig-
keit, so folgt, dass die Plur. der Form JljPjHM negeüdl verglichen mit der Form d°ä?-fl.Zr"l": nia-
k'dbrät ein t zu viel haben. Da nämlich das / das Personalsuffix war, welches im Plur. ein m, n
als Abzeichen der Mehrheit hinter sich führte, so würden, wären im Plur. auch noch so viele l
auf einander gehäuft worden, diese t doch nur immer eine Persönlichkeit haben bezeichnen können,
indem es innerhalb der Sphäre unsers Denkvermögens absolut unmöglich ist, dass einem Objecte
als solchem mehre Persönlichkeiten zukommen. Mit dieser aus der Natur der Sache gezogenen
Bemerkung stimmt der regelmässige, dem Aeth. dt analoge Plur. der anderen Semit. Sprachen

vollkommen überein, dessen ■ZM, \°2, vSn_, ni (Btfl) über das rationell geheischte einfache f em-
pirisch nicht hinaus geht. Man würde sich indess sehr irren, wollte man glauben, dass es nur die
drei von Ludolf angegebenen Wörter wären, welche das einfache t ihres Sing, im Plur. nicht zu
Idi ausgedehnt hätten. Im Gegentheile giebt es solcher Wörter auf l mit regelmässigem einfachen
l im Plur. eine bedeutende Anzahl welche zum Theil den verkürzten, zum Theil aber auch den

1) <?32i;t: centum, pl. hifK^'. fvgl. Hb. sg. PNC, pl.hiNö «ud rrPNC, Pliöuik. aber sg. £")ND Gesex.
Man. lg. Phiin. p. 352., Syr. sg. l|io, dl. ,^-4^, f A^>, f^o]^, ch- SS- n^dL!Jl'n«p> JPK12, 1>I- (JINC), Ar.

ä«Uj dl. ^LLLo, pl. i^)Loo (~)yuo),h(F>:£\ serva, pl- h'h^'i''. (vgl. Hb. HON, niHCN, Syr.' j Äi*T,.' M01^,
Ar. h>\, «ud Xa\), AU^l-: vetula , pl- täLS'-f. contr. A^^\ (vgl. A^$f^: coutr. A.$f^:)?

vjoc^: cafMius, pi. avöci-:, <PQti-ü:t-: rete, pi- ^Äi-n-n*:, amx^: tesucuius, Piur.
üs/tfa'K, r*a.;t-:ui.d n^Ai-: paima, Pi. n^w, nio^: 0Vis, Pi. aqiö^:, A'pa/k j«»«ic«, Pi. ki-\^\

uud tSYtä'; ÄQC"fc: ramus palmae, pl. ÄJtlÄ.'t:, Ä^ö-^: Intestinum (vgl. <P{J<3)'. h$?, Q^Cj ^u>, buc),
 
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