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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0837

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von Champollion.

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es als Hauptwort oder als Beiwort thätig ist. Im erstem Falle lautet es männlich auf n-ds, also
bauran-ds, feren-s (die Substantive Declin. gilt nur für das Mascul.), im letztern Falle aber m.
—n-da, fem. —n-dei Q=n=diJ, n. —n-dö, buuranda, baurandei, banrundö; gibanda, gibandei, gi-
bandö, für das 3Iasculin. aber zugleich gibands. Zwar ist Grimm (D. Gr. I. p. 1016.) ungewiss,
ob gibands nicht als Substantiv anzusehen sei. Allein dieser Unterschied der Substantiven und
adjectiven Bedeutung, welcher leicht begreiflich auf Ursprünglichkeit keinen Anspruch machen kann,
verhindert uns nicht, die den heiden Formen zum Grunde liegende ältere Einheit —n-das wahrzu-
nehmen. Das Zerfallen des alten, vollen Participial-SulT. n-das, n-dis in n-ds, n-di und selbst
n-d tritt recht augenscheinlich hervor, sobald man der Goth. Bildung die von Grimm mitgetheilte
adject. Participial-Flexion der übrigen Deutschen Sprachen folgen lässt. „2) alth. gilt beides starke
Tind schwache Form, jene aber nach 2t. Declin. d. h. unflectirt endigt der nom. auf — i) kepanli,
kepanli, kepanli; flectirt kep unter, kepantja, kepanlas (st. kepanljer, kepanljai) etc. Schwach
kepanlo, kepanlo, kepanta (st. kepantjo, kepantja, kepantja). — 3) alts. gebandi wie im alth., nur
tritt in der Flexion das j häufiger vor, z. B. stapandjes oder sldpandeas Qdormienlis^), gnornondje
QnoerenlesJ buandjun QhabilanlibnsJ. — angels. stark: gifende, gen. gifendes; fem. gifende,
gen. gifendre, etc. schwach; gifenda, fem. gif ende etc. — 5) altn. nur schwach, wie im goth.,
und gleich dem comparativ (s. 758.): gifandi, gifandi, gifanda; auch der starke nom. masc. un-
zulässig. — 6) mittelh. nach alth. regel, mit den durch die zeit herbeigeführten Veränderungen der
adj. deck: gebende und gebender etc. — 7) neuh. gebend (wie reich für riche etc.) und geben-
der.11 — Es verdient kaum der Bemerkung, dass das althochdeut. ter und das neuhochdeut. der
dieselbe Schwächung des s zu r enthalten, welche uns schon das Pronom. der 3t. Pers. ir, er, er
(in ter, der nur demonstrativ gefasst) für Goth. is dargeboten hat, obschon das Neutr. — des nicht
in diese Schwächung eingegangen ist. — So wie uns nun das Deutsche den zu dem Skr. «-ct^n/s
postulirten Vocal wirklich nachweist, so giebt ihn uns auch das Slav. und zwar das Poln. Partie.
Präs. m. bedqcy, fem. bedqca, n. bedqcc (von byc zu jeslcni) — m. ^^[^b'avan für M^cti b'a-

vanls, ^^\i^b'avanias, f. ;T=F?n b'avanli, n. ^^Jb'aval [=seiend vom Stamm ^b'u, fu, cpv,
jj), ferner die Partie. Präs. der 2t. und 3t. Conj. (bei Bandtke), piekqcg von pieke, dmqcy von
dme, czyniqcy von czgnie. Das l hat wie gewöhnlich im Slav. die Schwächung zu c (z) erlitten.
Denselben Vocal bietet uns endlich auch das Neu-Pers. ajü n-deh: »Jö^j beren-deh = baurands
=ferens dar, nur dass es denselben in e (vgl. das Neuhochd. der, de, Althochd. ter = tjer, tju,
to, ta, Goth. ds, dei) vertrocknet und statt des schliessenden s (aus 0, semitischartig ein h ange-
setzt hat. Welch demüthige Erscheinung aber für die älteren, stolzen Stammgenossen, dass den
.seit undenklicher Zeit geschwächten Formen Skr. SR' an i), Gr. av, ovau noch bis auf den heu-
tigen Tag ein bei weitem reiner erhaltenes Litth. ans, ins, anfi, inti, ein Deut, n-der, n-de, n-des,
ein Pers. n-deh (welches, wie das Neuhochd. in diesem Puncte das Goth. übertrifft, so das Zend.
(baran-s = feren-sj hinter sich zurück lässt, während es mit seinem verkürzten heran dem

Skr. y^^b'aran und Griech cfeocov parallel läuft und mit dem noch mehr verstümmelten t^j, ^ be-

ll Gegen das Skr. stellt in dieser Beziehung auch das Pali im Vortheil, wie wir aus folgender Bemerkung Bopp'a

entnehmen: Vocalism. 141. „Im Part. Präs. begegnet das Allhoclid. dem Pali in so weit als z. B. die Form kepanter ge-

-\

bender ein goth. Thema GIBAXDA voraussetzt, wie im pali der Nom. rjj^|| carantö (neben dem echteren 5[7 carah
 
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