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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0855
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von Champollion.

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Wenn wir nun bei einer eben so grossen Anzahl Wörter wie z. B. bei den Masculin. ?T?r adschu,
cuper, ^\7[ Isch'dga, capra? (Arm. &">i_ Uag), arka, sol, Wi art'a, res, ^ ib'a, JT5T ga-
dscha, elephuntus, 3TsT rikscha, ursus, JJWt uika, unus (Pers. <iL jek, Arm. I"L %* in Comp. vgl.
Poln. jeden), kdlscha, vilrum, kulscha, mamma, ^ kida, Vertex, q^qf küpa, foveu,

ft«is«j capillus, %TST /cos«;, aurum, I^tTs Kanda, pars, k'ara, asinus (Pers. ^ fcer, asinus,
onager) so dass ovayooq = ovoz kar, gur, und nicht=oj/og aygioq), fc'Mra, cwZfer, JTHT

fttr&«. Tffigala, collum, guna, (Arm. fy^giän^qualitas,^guda,globus, IT^T #«l/t«, dorn?««;, sr£^

tschadaku, passer, 5TT^ dschära, adtitter,Wv{ Ulla, palma manw,K$R Irina, pharetra, döii;«, dras,
sj^J sm&öj psillacus, druma, arbor, d'vadscha, vexillum, RT^- (m. n.) unguis,

^"mT "«fa, arundo, ^73i naft«j aer, na^ra,, serpens, Orf pakscha, latus, qi^ ma£a, sacriji-
cium, qöT ma/a, sordes, un'Äa, %ws, ^SJ mfa, currus *), etc., bei den Neutris ^Sf

peccalum, =hcd AmZ«^ familia, HcrT dschala, ^ft^ kschira (Arm. dschourj, RT^" nfr«, ai/wa,
sllcrl dschala, rele, s^FT IscHala, fr aus, UTT^ ««da, ovrnn, (JUT /raa, gramen, <[crT dafa, foliutn,

cFrT //afa, fruclus, tJv5! dsch'ascha, piscis, qt^T maiisa, coro (Arm. 4" »ws 5 Litth. imesa, P0]n.

1) Auch hier zeigt der Vergleich mit den verwandten Sprachen, dass der Schluss-Vocal nicht dem Stamme, son-
dern einem Suffixe angehöre wie z. B. in skr. EftCf küp-a, Pers. ^ l ^ <^ fcuft (vgl. jj»Jü> M'«4' -

Arm. yni_p #ou&, Gr. xiot-?/, Lat. kup-a, Deutsch Kuf-e, Hebr. Chld. 23 </di, Ch. N2i #kM-« (vgl. Hehr. 2J

<7«iö, puteus, X23 vas aquarium), Syr. i-S^güb-d, Ar. dschubb-un, Aeth. l'fl! (vgl. Verb. N23

L*^-). Allen diesen Wörtern scheint die Vorstellung des Höhlens, Aushühlens und des darin Aufbewahrens, Aufkäufern

zum Grunde zu liegen, so dass vielleicht auch Poln. kupa, Slavon. Dalmat. kup, Böhm, häuf , Litth. kaupas, Deutsch
Haufe; Polu. kobiel, Deutsch Kober, Poln. kubek, Becher, kapas, Grab, auf dieser Wurzel fussen. Ferner Skr. ^HJ^f

rat'-as (currus), Kelt. rhed-a, Lat. rot-a, Litth. rat-as, rat's, Lett. rat-s, Althd. hrad, Neubdi ifarf; hier so wie in dem

Femin. ^TTtTT »äs-ä (in Compos. »«*> mit Sll|r- ^jT H 0(Jer T^JJ iAvt: Jf||^jc|,| näsika), Lat. nas-us, nar-is,

Altfr. no4-e, And. nils, Schw. na;«-«, Nhd. Ltth. nos-is, P|n. «os spielt doch das«, d, auch ohne dass es von Bopp

als ein SufT. bezeichnet wird, offenbar dieselbe Bolle, wie z. B-in <JIT C^) //«</-«, par, von Ef^f yudsch, QArm.joqJr^jod'eO

jüngere, Gr. £17-0?, ti/y-o» von Zevyvv^i,U.jug-um\oa jüngere, Ltth. jung-as (Lett. JKfFS, Gth.juA-, Ahd.jo/i, Nhd. ioc/i, Pers.
£jj J'va ^> Arm. aM^( Wo ihm auch von Bopp der Hang eines Suffixes, zugestanden wird. — In dem

Worte JTäTO" (jala-s, Lat. coll-um, Goth. Althd. Neuhd. /i«Js, Altnord, ä^ü (m. n.) hat, wie aus dem German. Genitiv
s-is, s-es, s-r erhellt, entweder das skr, lmd Latein, ein radicales s eingebüsst. oder das Germanische ein dem Suff,
gehöriges « zum Stamme gezogen. —- vvie verhält sich aber das Wurzel-Verhältniss bei dem Deut. Worte Sieg? Im Ahd.
folgt sik-u (victoria) nach Ghimm Deut. Gr. I. p. 614. der 3t. Declin. des starken Mascul. und enthält demnach wie
sun-u das Schluss-« als Suffix. Allein im Altnord. heisst nach Grimm 1. p< 039. 651. Victoria: siyur, Gen. sigur-s,
im Angels. sigor, Gen. sigor-es, zieht also das u sammt dem r zum Stamme, wie denn auch Gbimm l. I. siyur, sigor
als Stämme auffasst. Da nuu, die gleiche Bedeutung von Victoria vorausgesetzt, die ursprüngliche Einheit von siku,
sigur, sigor nicht zu bezweifeln wäre, so miisste entweder das Althochd. ein wurzelhaftes r abgeworfen, oder das Alm.
und Angels. ein dem Suffix zugehöriges ur, or fehlerhaft zum Stamme gezogen haben. Da jedoch im Angels. victoria auch
sig-e heisst, welches eine Schwächung ist vom Althochd. siku (gleich wie sel-e für salu, hyg-e für huk-u vgl. p. 7940,
da ferner victoria im Goth. sig-s, Genit. sig-is, und im Mittelhochd. sig~e, aber hier auch schon wie im Neuhochd. sig
(Sieg) lautet, so vermuthe ich, dass Altn. sigur, Angels. sigor von Grimm aus Versehen dem Begriffe victoria statt dem

von Victor = Sieger zugetlieilt worden sind. — Dem Deut. Wort siegen entspricht die Skr. Wurzel fj]" dschi, vincere.
Sollte der Deut. Gaumiaut g, k (vgl. aber den Gaumiaut k, c in dem Gr. vi*-n, Lat. vic-i von vincere, vic-toria (Annen.

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