Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0893

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
von Chainpollion. 839

'n Nu'män-i, Hira (regia) Numanis, ^o^M dUi malik-u'l 'ard%-i (pN.'^ö) rex terrae,

'Z fo7i-i (vgl. ^"^DJ? 'Abd-i all mit Flipi? nsy 'e&ed lehövuh, V%"0 Öbad-Idhü, ,—inay
Öbud-Iuli) servus dei, zanam-u dsahab-in (ailt p$S, K3iT» D^|» aQ^Pl Na1?!?) ido-

liun auri, & kull-u jaum-in (01srr^2) quivis dies, das constructive <m, m parallel dem Aeth.
ta, ö, (von Wörtern auf f), dem Althebr. 16, ö, i. Sobald aber das zweite Wort eine eigen-
tümliche Genitiv-Endung a, in, i annahm, so ist es wahrscheinlich, dass das constructive tu, u
wieder seine alte, nach innen zu wirkende Stellung erhielt, indem die Relation, die Zurückbezieh-
ung des abhängigen Wortes zu dem beherrschenden durch den Laut des Genitives ausgeführt ward.
Der Accusativ blieb im Bezug auf seine Form innerhalb dieser Bildung stehen, indem er im Aeth.
formell mit dem Constructiv, im altern Arab. mit dem Genitiv a zusammenfällt, folglich auch formell
den absoluten Gegensatz gegen den Nominat. bildet. Da der Constructiv und Accusativ ihrem We-
sen nach von einander verschieden sind, so lässt sich die formelle Einheit des Aethiop. Construc-
tivs und Accusat. nur daraus erklären, dass der Aethiop. stat. absol. und Nominat. einstmals allge-
mein vocalisch auslautete, d. h. ein die Persönlichkeit des Wortes bedingendes Pronominal-Sufüx
besass und die an und für sich verschiedenen Verhältnisse des Constr. und Accus, nur in so fern
als verbündete Gegensätze sich gegenüber stellte, als beide für eine Schwächung des stat. absol.
und des Nominativs betrachtet werden müssen. Bei dieser Schwächung ist indess der Construct.,
wie aus dem nur besprochenen Possessiv-Verhältnisse W^Z/fc: semralü, voluplas ejus, für
W^Z/tt IK semralü hü, nicht W^-K semratö für W^Z,!*: IM semrala hü und aus dem Arab.
Constr. auf u, nicht a, erhellt, erst in jüngerer Zeit auf die gleiche Linie mit dem Accus, herab
gesunken. Dass aber die beiden an sich verschiedenen Verhältnisse des Constr. und Accus, die
Schwächung gegen den Absol. und Nominat. als ihren Vereinigungspunct anerkennen, dafür spricht
auch die formelle Gleichheit des Arab. Genit. und Accus, auf a, mag man nun annehmen, dass ein
älterer Genitiv auf i bis zu dem Accus, auf a herabliel, oder, dass ein älterer Genit. und Accus,
auf a als allgemeiner Abhängigkeits-Casus bestand und späterhin einen Genitiv auf i (gewissermaas-
sen den halben Gegensatz gegen das nominative und absolute u, während a der ganze) neben sich
entstehen sah. — Es fragt sich, sind nun diese Beziehungen nach aussen Casus oder nicht ? — Sie
sind es und sind es auch nicht. Zuvörderst nämlich dürfen wir den Constructiv keinen Casus
nennen, da der hier anscheinend den Casus bildende Vocal im Grunde keine Beziehung nach aussen,
sondern nur nach innen besass. Allerdings erhielt er auch die Beziehung nach aussen, allein nicht
auf dem organischen Wege der regelmässig gegliederten Sprach-Entwickelung, sondern bloss gele-
gentlich dadurch, dass dieser die Persönlichkeit ausdrückende Vocal für einen grossen Theil der
Wörter im stat. absol. unterging. Nun trug in der That zur Erhaltung des Vocales im Constructiv
wesentlich das Verhältniss des Constructiv bei, indem bei der engen Verbindung und Aufeinander-
beziehung, in welche zwei Wörter gebracht wurden, die Stimme eben so ein Mittel der Vereinigung,
gleichsam einen Kitt zwischen beiden, wie das logische Bedürfniss einen Ausdruck der Relation
suchte und in dem für seinen.eigentlichen, ursprünglichen Zweck entbehrlich gewordenen (Persön-
lichkeits-) Vocale fand. War ja doch das alte demonstrative D t in dem Construct. nicht erst ein-
getreten, sondern nur stehen geblieben, weil es der Stimme einen ungleich bequemern Uebergang
zu dem folgenden Worte darbot, als das im stat. abs. aufgekommene, das folgende Wort aber
mehr von sich abstossende h und weil das t im Mitten der beiden Worte seine Kraft wahrscheinlich
 
Annotationen