Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0900

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
846

System der Hieroglyphik

die Seite gestellt. Iedoch auch hinsichtlich der Ableitung des ius aus £tT sya kann ich meine Be-
denklichkeiten nicht unterdrücken. Die Genitiv-Endung f«T sya führen nämlich Bopps so genannte
männl. und neutr. «-Stämme wie z. B. Nom. sing. R|ö[Hot-«s, i^m^jw-am, Gen. V<\rAt<T siv-
asya. Alle anderen Wörter des Skr. dagegen endigen ihren Gen. sg. auf und zwar die weibl.
Wörter mit dem Suff. TcT U (Nom. sg. TcTCT ft-s), Gen. ^{J^Jy-ds, z. B. Nom. sing. !JTTfl^7>n-
li-s, Gen. t{WiJ1^jiri-ly-äs, daneben jedoch auch t^lais: tfitf^pri-Qs und so fast alle Masc. auf
Tri Ii u. 5 i: ^YRItf. dschnä-li-s, Gn.^iJ^^dschnä-iais,^^{^ kav-i-s,Geu. ^JcftT kav-ais, die einsyl-
bigen Fem. auf ^ i (Nom. T^{Js) haben im Gen. sg. t{]${y-äs und Epr[j/-«s z. B. Nom. TJl^h'is,
Gen. PFTRT * 2-?/-«s und J^^Ji i-y-as, die mehrsylbigen aber wie FTT^t h«V-i (Nomin. sing.RT^T
nür-i) nur Ml^(j/-«s ; ^fq"n^n«>-?/-«s. Die Wörter auf 3 m (Nom. sg. 3tT ?«) bilden den Gen.
sg. auf ifHJ ös; aus «ms wie masc. ^T^SHn-j«, Gen. tHltt. sün-ös aus tHTtT tsfin-aus,

f. ErJ^« «m-?ts, Gen. '4-iltf d'ain-ös, die Feminin, auf 3 ü haben cfT^ t<-«s wie Nom.
■md'-iis, Genit. cIWRT^ vad'-v-ds, die einsylbigen wie Nominat. ^HT haben cjiy f_«s

und c(y^u-rts Genit. *jc{H^ b'a-v-äs, b'u-v-as, die sogenannten consonantischen Stämme

haben 4HH. «*•• masc. Nominat. H^cij««''»^ Gen. H^cl^»«rt?'m/-as, Nomin. tf^i^tudan, Genif.
cj^ci^'i«^«-/-«s(vgl. lunden-lis). fem. cn=fi väk (vox~voc-sJ, Gen. cf|tj^i?rt7sc/i-«s (jroc-isj, ebenso
gehen die einsylbigen auf 5TT ««: Nom. RTCT ?i««s, Gen. ^W^näv-as, JTRT jraHshat jedoch statt
dessen das contrah. JTR^ gös. Die vocaüsch endenden Neutra (mit Ausnahme derer auf 21 a)
schieben vor 5PE^«s einen Nasal ein, also Nom. cJTT^ vdr-i, cllcrj ^TrT d«7-r Cddlr-i), Gen,

c| ll^mti^w«»'-«-«-««, d I läl-u-n-as, ^1 (1UIk^ddlr-i-n-as, die consonantischen Neutra aber haben
5J?f «s ohne Nasal z. B. Nom. ^pTAri-fj Gen. hri-d-as £cor-disJ. Nur die männl. und weibl.

3T-Stämme haben ihre Genitiv-Endung gänzlich eingebüsst, daher Nom. m. fäcU püd, fem. rfTcIT
wi«7«, Gen. förT^ /9#ur5 M Ici^ mälitr. Da wir nun im Latein, den Genitiv'«« von Wörtern auf
is und us erhalten^ welches bei dem Pron. hic == hu-is-ce, qvi — qvo-is, qv-is, und bei den Prq-
nominal-Adject. auf er nur eingegangen ist, so erscheint in der That nichts natürlicher, als dass wir
vor allem die Gen. der Skr. Wörter auf is und us Behufs einer Vergleichung in das Auge fassen.
Bei diesem Vergleiche bietet sich uns der überraschende Anblick dar, dass die Skr. Wörter auf ü
ihren Gen. zu *A\^y-tis,tft$jj-as, die auf us, üs zu gi^f-ws, cfflv-as gestalten. Beide Halbvoc. ?J
y = j und sind aber nur die eingegangenen Vocale 5 * un£* ^ ui we'l in dem uns vorliegen-
den Zustande des Skr. zwei Vocale nicht rein hinter einander ausgesprochen werden konnten, so
dass der erstere in seinen Halbyocal y, der letztere in seinen Halbvocal v übergehen musste. Dem-
nach bieten uns ja die Skr. Wörter auf is und us gleichfalls Genitive mit zwei Vocalen dar, von
denen wir im Bezug auf das Latein, den erstem den subjectiven, den letztern den objcctioen Vocal
genannt haben. Dass nun aber diese Zweiheit der Vocale ursprünglich wirklich Statt fand, darüber
kann auch nicht der leiseste Zweifel obwalten. Man betrachte z. B. nur die Nom. sg. m. qrfrft^
pa-tis (von CTT pd, regere) =5 Lat. po-lis, Litth. pa-tis, pa-VS} Goth. fa-ß's, Gr. no-aig, vgl. ho-ttjc, in
äeg-no-Tvs, f. Seg-no-Tig, ^M^pri-tis. (n beiden Wörtern ist selbst nach Hr. Bopp TcT U ein Sulf.,
welches sich uns als das starke Demonstr.-Suff. hinlänglich zu erkennen gegeben hat und hier das
Subjectiv- oder Personal-Suffix ausmacht. Das Schluss-^s gehört auch nach Hr. Bopp einem
zweiten Pronominal-Stamme an, nämlich dem verstümmelten B" s« = is, ir, er, er, als dem Nomi-
 
Annotationen