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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0931

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von Champollion.

877

t'-yat, %Ri^ain-ai, W<4^a7i-yat = al-iud, und der Particlp. lud-al für d^-d^lud-ant -
iund-ens aus innd-ent, Litth. laupsinn-ahs (während Infinit. Imperf. I. und Gerund, laupsinn-ant
und Particip. VtSa. fem. lanpsinn-unli) für V^ffi iud-anta't oder i'af = Deut, quäl-endes und
diess für == ßata Cp> 857.) treten. Diese Schwächung ist aber auch in das Skr. Pronomen
selbst eingedrungen, denn das Neutr. ST^T adas steht nach Bopp Skr. Gram. §. 248. als „a-da-s
für W^Jllas 1,11(1 das schliessende ist wahrscheinlich eine Verwechselung (nach mir Schwäch-
ung) mit CR^ adcis für WQQääat, JffitfalaQ wie im umgekehrten Falle in §. 203. ^eJcT^
rurudvat für ^^{i-urudvas" (wo ich das f£f gleichfalls für die ältere Bildung ansehe). Das
^s, war aber, wie wir sahen, ursprünglich durchaus nicht ein ausschliessliches Eigenthum der
Neutra, sondern es gehörte dem früherhin gemeingeschlechtigen starken Demonstrativ-Suff, an, wel-
ches in der ältesten Zeit den real-schwächsten Begriffen nur vorzugsweise als Stütze gelassen
ward und sich bei einer Anzahl Wörter als Erbtheil einer altern Sprachbildung selbst noch in der
Zeit erhielt, in welcher man die Schwäche des Begriffes durch die Schwäche der Form andeutete.
Ia in dem Plur. der Neutra cj ^ 11^ valsch-äns-i, SHTl^f man-dns-i, rT^RT tud-an-li gegenüber
dem Nora. pl. des abgeleiteten m. f. ^♦i'itl tfjlur-man-as-as = Svg-fievs(<r)-es und des Partie, m.
t\<fft\i^tud-an-las oder t'as, f. ^^t^Jud-an-ii/as (sg. cT^clT lud-anli für ^^^Jud-an-ti-'s
oder cj$£c1 ^Jud-an-t'-is, li-'s) zeigt sogar die Vereinigung des stärkern Subj.-S. mit |dem schwäch-
sten (i) und schwächern {Ii fürsg. ias, U, iaV) Obj.-S., welche nicht in die Urzeit der Sprachbildung hinauf
reicht. Der nur erwähnte N. pl. in. f. $\*\^ ^duv-man-as-as bildet den Nora. sg. m. f. ^H-IW^ dur-
mun-ds, schlecld-geislig-er, -e, und steht für dur-man-a-as, indem nämlich die geschlechtige Form
nach Analogie von ^^vrik-a-'s, m^pa-ti-'s die Verbindung des Subjectiv- und Objectiv-

Suff. für nothwendig erachtete, während das Neutr. dur-man-as trotz seiner abgeleiteten

s f_

concreten Bedeutung sich in dem Bereiche des Abstracten festhielt. Der Acc. sg. m. f. IH^t!1^
dur-man-as-um beurkundet gleich wie der Nora. Voc. Acc. pl. ^MH^^duv-man-as-as und der N.
Voc. Acc. dl. iq^T%T dur-man-as-du, dass auch die geschlechtigen Wörter das stärkere Subjectiv-
Suff. as führten und zeugt so mittelbar für unsre Theorie, nach welcher die geschlechtigen Wörter
überhaupt von dem stärkern Subjectiv-Suff. auf das schwächere herab gesetzt wurden. Wenn aber
auch das stärkere Subjectiv-Suff. ?T^as in l^FKt^dur-jnan-as-am, etc. der Art von geschlech-
tigen Wörtern gewissermaassen unwillkührlich oder bewusstlos zuertheilt ward, weil ohne Zweifel
nach dem Gefühle der späteren Sprachgenossen in dergleichen Wörtern das as seine Bedeutung
als Suff, verlor und das Ansehn einer Wurzelsylbe gewann, so erhalten wir doch für unsre Behaupt-
ung, dass ursprünglich das stärkere Subjectiv-Suff. as auch den geschlechtigen Wörtern zukam, die
schönste Bestätigung in dem veralteten Vedischen Plural-Nominative H\{\{[jis-as. „In dem Veda's,
sagt Bopp Skr. Gr. §. 142. Anm., „findet man Plural-Nominative auf OTfl"^, von männl. Stäm-
men auf z- B. Ujil^i^Cd'amdsasj fumi von Cd'umaJ fumus, *^J^jCyadschnäsas^ sa-
crificia von QyadschnaJ saevißeium. Der Ursprung dieser Formen erklärt sich, meines Erach-
tens, dadurch, dass an den schon gebildeten Plural-Nominativ, dessen Endung in seiner Verschmelz-
ung mit dem 3T des Stammes weniger fühlbar ist, noch einmal die Endung ?T^(W) hinzutrat, also
W^lfiMXd'wnäsasJ aus ^TT^d'ümäsj fumi + D iese Erklärung besagt mit ande-

ren Worten, dass die Form d'ümds+as, und dergl., eine zweite überflüssige Endung des Nora. pl.
 
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