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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0940

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886

System der Hieroglyphik

oz-og eine Verstümmelung von rsrvcp-ovg, -ov-rog i) ist, wie vielleicht selbst ytl-ag und yao-ig
trotz der Verb, ytl-av und xaiQ-Elv m Vergleiche mit «^T^ hlad (gaud-ere, Kopps Gl. erinnert an
Fr. faux aus falsusj vgl. yn&sco, ytj&-og~) Alts, und Neuengl; glud, Althd. klal (laetus) und mit
krisch, gaudere, ^fäjiarsch~as, gaudium, ^^{^praharsch-as (etwa im Zusammenhange mit
^ hrid, cov-d, HerzfJ nicht ganz sicher steht. Bei alle dem werden uns wohl eine beträchtliche
Anzahl anderer Substantiva, so wie die gleich gebauten Adjectiva m. f. cpvy-ug, vo^-ag, loy-ocg,
onoo-ctg, etc., das Fem. 'El?.-äg, aS-og, wofür das Mascul., aber auch Femin., EXk-tjv, ijv-og (also
wiederum eine Abwechselung des Pronominal-Suff. ?jV und ag) vgl. die Adjective auf ig, idog; tjg,
ijtog; vg, vSog; ag, corog für das stärkere Suff, einstehen. Freilich ist auch hier dieselbe Vorsicht
nöthig, wie denn z. B. c/.oy-ijg, ijx-og, verglichen mit Lat. arg-en-lum (Skr. ^sV^radsck-al-ani, Sil-
ber, von JJs^rädsch, splendere, Arm. uip&wß- urds-ul', argentum) entweder die Abwechselung derSuff.
7/r und en oder auch den Abfall eines n (vgl. ctQyyeig, uQyug~) enthält und wie uyvag von der Wur-
zel tTT dschnä uns auf die Participialform leiten kann (vgl. anrag, Gen. cnrarog von der Wurzel
CJrTjw< = iti-nx-a, Partie. CTTcvdtJ^). Im Lat. bieten sich allerdings nicht wenig, anscheinend hierher
gehörende Wörter dar, die wie sospes, hospes, comes. deses, prueses entschieden und wie haeres, iner-
ces, cuespes wahrscheinlich von der Hand zu weisen sind (vgl. Pott E. F.). Die oben angeführten
?.£ß-yg, leb-es von ?.etß-co, lib-o, vgl. erfftj' Up, oblinere, seg-es von der Wurzel £T su, ^sü, ge-
nerare, producere, severe (redupl.) vgl. se-men, D. Sa-me von säen, Goth. saian, qui-es von der
Wurzel 5TT si, jacere, xei-fiai, xe-o/iai, xsi-co, y.s^a, slip-es = arvit-og von avvcp-co vgl. arsiß-m,
slip-o, slopf-en mit der Vorstellung der durch das Zusammen- und Vollpressen geschehenen Kräf-
tigung, GTiß-uo-og, so wie die Adjective heb-es von heb-ere, ier-es von ter-ere ■-= reig-mv (Skr.
(T tri vgl. rto-ßg, -m-og und Pott E. F. L p. 228.) al-es von al-a, vgl. Pers. JL? bdl lassen uns über
das Suff., welches sich bald als et und et, bald als i7 und id darstellt, keinen Zweifel liegen. Das
Subj.-S. auf d hat sich öfters durch das gleich bedeutende Suff, auf n wie in lorp-ed-in-is, cup-id-
in-is, dulc-ed-in-is und ausserdem durch die Verdoppelung seiner selbst wie in \turp-it-udHn-is,
lard-ü-nd-in-is, len-ü-ud-in-is, grav-il-ud-in-is verstärkt. Diese&Suff. in konnte aber auch weg-
bleiben, ohne dass die Bedeutung des Wortes wesentlich verändert wurde wie in lurd-il-id-is (ne-
ben iard-ü-iesj len-il-ul-is, grav-il-al-is. Das Suff, ud, dessen u eben so wenig eine fundamen-
tale Verschiedenheit mit id, il, el bedingt, als das u von us gegen or und er und das ö von ön
gegen % von in wie in homönis, hemönis = hominis (vgl. Goth. gumu, Althd. komo, vir, Litthau.
imogüs, Mensch, pl. zmones, vgl. S. ^UJ^ku-mdras', puer, ^TT{T ku-märi, puella), erkenne ich auch
in pec-ud-es und pec-ud-u an, wofür späterhin das verstümmelte pec-u-a gebräuchlich ward. Wenn
nun Hr. Bopp Vgl. Gram. p. 148. lehrt: „Im Latein, zeigt sich d als jüngerer Beisatz in dem
Stamme PECUD, den das Skr., Zend und Goth. mit u schliessen: Skr. Zd. CfSJ pusu, Goth. faihu",
so kann ich ihm hierin durchaus nicht beistimmen. Das d in peend ist uralt und der Genit. pec-,
ud-is ist dem Genit. q^T^pasös eben so um ein Suff, überlegen als der Nom. pl. '^^dkij/adschn-

1) Die reduplicirten Wurzeln haben im Partie, nur die schwachen Cas., folglich dadat = ätSmv, dans,

^^X^dudatavi, SiSovra, fem. ^fft äadati = diSoven, dans. Dieser Bildung schloss sich das reduplc. Part, t£tv«pm?,
otoj an. Am Reinsten hat sich hier das Litth. gehalten, welches in dem rednplic. m. dudas = dudans, f. dudanü noch
das n des Pronominal-Klammes bewahrt.
 
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