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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0946

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893

System der Hieroglyphik

und uxura-nctluiGTos). Das Suff, men, men, mon fällt ursprünglich zusammen mit dem Particip.
fisv-og, [xtv-ri, Skr. m^^jman-as, män-u, welches wir schon früher für die Vereinigung der Pro-
nominal-Stämrae der 3t. Pers. ma und na erklärt haben. Daher kann denn für den Begriff ne-
min-is (welclies man nicht von ne-homo abzuleiten braucht) = Deut. JSie-man-d auch ein ande-
rer Pronominalstamm der 3t. Person als min mit der Negation sich verbinden, wie diess in
mi^{jii(l-kis} ^[zfrtfjia-kis !), Pers. ^^=1: nä-kes, non homo, homo nequam=Lt. ne-qüis gesche-
hen ist. Mit diesem "RJ^ljndnas, (izvog stelle ich das alte Skr. man-US, wovon m. *TT^cTt^
mdn-u-s'as,-fem. 'TFflT män-u-s'i, D. Mensch, Lat. mos, Vo\n.mai, vir, abgeleitet ist, so wieGoth.
manna abgekürzt mann, Altnord, madhr für ma(ji)d-s} man-as, Dan. mand, Neulid. Mann als
von einer Wurzel entsprungen zusammen. Der in nianus, mannas, mdnas, [itvog gelegte Prono-
ininal-Inhalt darf durchaus nicht als unzureichend für den an die genannten Wörter geknüpften Be-
griff angesehen werden. Im Gegentheile pflegte die älteste Zeit die Pronominal-Stämrae als die
stärksten Träger des concretcn Seins zu handhaben und man wird dem Geiste jener Zeit viel
näher kommen, wenn man auf der einen Seite ein ^FT man, ^FltT man-as, Gr. [xev-og, Wurzel in
fivcloftai, (Lipvr)G7uo (vgl. ixsfiau'), im Lat. memini, Litth. mennü, Poln. mniemac (meinen), Gth. man,
Nhd. meinen, Egl. mean und auf der andern ein /jsv-eiv, man-ere, Pr. ,jJuLc munden, Armen. «ffi«f£
mn-al, manere(=Kopt. MHN, MOyN, vgl. MAEtN, MHtN, sigriificare. Signum und das Pron. MMIN,
(Peyron: notat intimamsubstantiam rei) MtNB, genus, species=H. pö min, forma, species, U-^-niin-ö,\iro-
genies von manus, mannas, ma(n)ds ausgehen lässt, als wenn man die letzteren Worte von der Wurzel
SpT man als deren Urstamme abhängig macht. Daher leitet uns auch Skr. ^l^jtiuras, nvi, ^[
ml, Zd.nä, Pr. ^Li nur, ^ ner (quod ad masculinum genus designandum adduut, Wilken Inst. p.
9.s) vgl. Egl. man z. B. in man servanf, servant man, u. a.), vir, Gr. ccvrrjo, Hb. "j&j na'ar, Samar.
£¥7% puer, adolescens, puella, vgl. Syr. Chald. B/JK, Sam. *°^A, Hebr. Mensch, und

tg, wog, JTT^t näri, femina, Hbr. rnjo na'ardh, puella, serva eben so auf den Pronominal-Stamm
na, an, wie vir, vis, Litth. wyras, Goth. vair, vir, S. ^[J^viras, ijQag, Iterus, Herr (y.uz e£oyj/v
Er vgl. p. 611.), Arm. uUp air, Türk. Tartar. ^1 er so wie das Sem. mfilA im Zusam-

menhange mit n\\', AfilA, M, F)N uns das Pronora, i, il, is in das Gedächtniss rufen. Möglich,
dass die Pronominal-Verbindung men, min auch dem Latein, omnis, Arm. wjfo am'en zum Grunde

liegt. Das Semit. )o, ^ °J man; man, Aeth. cpj.; man-ü, quis? men-t, qu;d?

1) Borp Venß. Gram. p. 566. „Dass es im Skr. auch einen männl. Nominativ J%^7«s, als Vorbild (?) zum Lat.
quis gegeben habe, vielleicht mit vollständiger Declinat., diess beweisen die zusammengesetzten 'i{ |mälcis und
•TT^T welche vielleicht nur in den Veda's vorkommen, und wahrscheinlich ist ersteres gleich bedeutend. mit dem

ihm entsprechenden neqiäs, (aus mequis S. 536.) und Zendischen mäc'S, letzteres aber mit dem Zeud. naecis nicht irgend
einer, keiner. Die Grammatiker rechnen aber beide Ausdrücke unter die Indecliuabilien und schreiben w&kir u.

•il*^ nakir, was Colkbbookk neben 5f[F%FT mäkim und ^T^I^naÄjw durch ,,no, except" übersetzt, ohne zu
verstehen zu geben, dass es männliche Nominative sind, was man sehr leicht ohne Hülfe des Zend hätte erkennen können."

2) So auch im Arm. s. Petkum. Gr. Arm. p. 90. z. B. "yp Jtujti^. air mard' vir liomo, mas, Jui["t hin mard, yvvt\.
Im Gr. av-dq-oq für äeg-og tritt das starke Subj.-S. ein, vgl. Geu. av-eQ-oq und a^v, afavot; mit Subj.-S. auf v. Dagegen
aries, arietis. !"]]HN/ VN$, £/] leo leitet Gksbn. von PHN* ab.
 
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