Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0948

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
894

System der Hieroglyphik

faba, hacer = fucerc, etc. s. Diez Gr. der roman. Sprachen I. p, 184.), so kann fe = Ju mit
he = ho auf das Füglichste eine und dieselbe Wurzel enthalten, so dass he-mon, ho-min und fe-
min den Begriff der vornehmsten irdischen concreten Persönlichkeit ausdrückten. Auf gleiche Weise
entsprang das Semit, fem. MW«, 3CAA, ^AAA, 1^1, hMifo'. £f, n&'N, T\Uf$ (vgl. den
Plur. D'tW/ ptM, |^J, s^-wj, (j'^vJij ^j"j-y«j, öö! aus gleicher Wurzel mit dem Masc. W§
>-*$k ä?i\: etc., nur dass es die stärkere Form behauptet hat. Das Latein, ertheilte sein nun ana-
log dem altern Bildungsprincipe vornehmlich den real-schwächsten Begriffen oder den Neutris wie
z. B. no-men, mi-mcn, flu-men, lu-men, se-men, ug-men, ger-men, cur-men, etc. (s. für diese
und die fgg. Wörter Pott E. F. II. p. 594.). Das in diesen Wörtern dem Nom. und Acc. sg.
entzogene Objectiv-Suff. ist jedoch und zwar bald in der mit dem Demonstrativ-/gestütztem Form:
ar-men-ium, fru-men-lum, la-men-lum, pig-men-lum, fev-men-lum, tor-men-ium, al-i-me)i-tum,
ves-ii-men-lum, nulr-i-men-tum, etc., bald in der geschwächtem Form: ler-min-us, al-u-nm-us,
damnum, columna, aerumna, u. a. erhalten worden. Eine Stufe unter den Neutr. nomen, etc. ste-
hen die seltneren Masc. pul-mo' für pul-mon, ser-tno', le-mo', während die entsprechenden Griech.
Substant. nvev-ficov, ■yva-f.mv, etc. nebst den Adjectiv. ifa]~yLmv, ov, id-fic&v, ov, e$e).7i-fia>v, ov (aber
auch schon herab gesunken zu sde'ly-fiog, ov) sich auf einer Linie mit jenen Neutris halten, und
die Participia auf fievog, i], ov, die Fem. ithja-fiov-t], TtEiG-fiov-r], xuq-iiov-t], ao-fiov-m sich wieder
über dieselben erheben. Mit alumnus, damnum (s. jedoch Schneid. El. p. 315.) vgl. /itd/^vog, xo-ijdsfivov
u. a. Im Skr. treffen wir das Suff, man, mit seinem Obj.-S. versehen, für die geschlechtigen Wör-
ter in der Participial-Endung m^^mänas, ^TPTT manu. Häufiger aber erscheint das Suff, man,
seines Objectiv-Suffixes beraubt, sowohl an Substant. (meist Neutris 1) wie z. B. *ilH*{^nä-man
(nach Pott 1. 1. I. p. 182. von 5jT dschnd, scire), Lat. no-men, V(m^d'ä-man, Haus, von £fT d'd,
ti-&)]-/ii, ^FT*T varl-man, Weg, von cjd vril, gehen, s\"T dschan-man, Geburt von s[\dxc7um,

erzeugen, cJTFT var-man, Harnisch, von c[ vri, bedecken, cfcH*1 kar-man, Tbat, von ^ kri, thun

r, i-

(Bopp Skr. Gr. §. 557.) und an weniger gebräuchlichen Adjectiven wie SrqFJ' sar-man, glücklich.
Hierher gehört auch das Suff. *^^mal (Bopp 1. 1. p. 321.), indem dasselbe für J7-rT man-l, 'H~HH^
man-ias mit starkem Objectiv-Suff. steht, wie z. B. Nom. sg. m. sfHT^ sri-män, glücklich von
5TT sri, Acc. ^TR^^sri-num-lam, Nom. pl. STlHTltt sri-man-las, n. N. Ac. sg. ^m^sri-ma'-l.
Alle jene Wörter verlieren bekanntlich ihr n im Nom. sg. und werden in dieser Hinsicht gleich
den Latein. Wörtern ho~md>, ser-mo', pul-mo', etc., vgl. leg-i-o', ar-ünd-o' £sc. ad undam en-sj,
etc. So viel ich weiss, ist flamm das einzige hierher gehörende Masc., welches zwar sein Sub-
jectiv-Suff. men gerettet hat, nichts desto weniger aber durch das Aufgeben seines Objectiv-Suff.
unter das formell stärkere weibl. fe-min-a herab gesunken ist. Im Litth. imogiis, homo, zmonä,
femina, darf sich das weibl. Geschlecht wenigstens der bessern Erhaltung des Suff, mon rühmen.
Möglich, dass das i den entarteten Anlaut des Stammes bu enthält. Leichter aber lässt sich das
s auf den verkümmerten Stamm geh = rFT^ (vgl. gentu ~ ytvofmi, gimdau = ysvvaa), genlis =-
yevog und hinsichtlich des Lautüberganges zandelei = 7u,urfdai, Unnau == yivoaxco, kenne, zinne,
yvaaig, KenntnissJ zurück führen. Dass das Latein, das starke Suff, men vornehmlich den Neu-
tris zukommen und an ihnen im Nom. sg. nicht zu mo' entarten liess, giebt einen neuen Beleg zu

1) Muse, dagegen sind die Taddhita-Würter ivie U|^H*T prat'-i-man, Breite u. a. s. Bow i. I. p. 322.
 
Annotationen