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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0950

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SOG

System der Hieroglyphik

derseits aber häufig das Subj.-S. ijq, vi, V* mit dem Subj.-S. auf v vertauschen wie '-^-^-m, qm

. OT TT ü /.t7lT-OG-VV-1],

.bitr-oT-riT-oq, ^_oa_vv_7, axeoai-oa-vv-ij. Durch die zuletzterwähnte Form toirr-OT-vg, G.or-m-og

/.€7tT-oa-vv-yg, . - - .

sind wir wie durch einen Kreislauf nicht nur wieder zu den dem ev voraus gegangenen stärkeren
Formen es, is, us, et, U, ut zurück gekehrt, sondern haben auch häufigst Gelegenheit gehabt, die,
vornehmlich in dem Nom. sg. eingetretene Verstümmelung der älteren, volleren Formen zu über-
blicken. Es dürfte demnach der Leser die Ueberzeugung gewonnen haben, dass die Entstehung
eines pec-us aus pec-ud und die dadurch veranlasste Spaltung in ein nicht geschlechüges und ge-
schleehtig-weibl. pec-us ganz in dem den Nom. sg. so gewaltsam umändernden Verfahren der Jün-
gern Sprach'gestaltung begründet ist und dass wir folglich das d in pec-ud eben so wenig als das
s in dem von Cic. und Lucil. gebrauchten gen-us (Nom. Ac.j, im Arm. &nöip dsoim-r erweicht
zu r, als eine späterhin dem ursprünglichem pec-u, gen-u zu Theil gewordene Anbildung zu be-
trachten haben. Am aller wenigsten ist aber das Skr. CPT^/;«* »s, Goth. faihu, Nhd. Vieh befugt,
das fragliche d als einen spätem Eindringling zu verdächtigen. Ein Nebenzweck der oben p. 882.
84. 85. gegebenen Zusammenstellung bestand darin, den Leser in einer leichtern Uebersieht das
Yerhältniss der Skr. Formation und der ihr gegenüber stehenden der Schwestersprachen überbli-
cken zu lassen. Fassen wir das durch jene Uebersicht gewonnene Ergebniss durch unmittelbare
Verbindung derjenigen Casus, in welchen das Skr. unter die Schwestern herab gesunken ist, zu-
sammen. Nom. sg. m. 4jlcHl dlm-d' oder äl-mä', ?TcJ"T yuv-ä', £RT d'an-i, HIH näm-a', 3T^*T^
b'ar-an, Gr. %ui-av, ru'K-dq, reQ-tjv, noi-fiyv, rfso-cnv, Lat. flu-men, sangu-en, saugu-is, juv-en-is,
no-men, fer-en-s, Litthau. pic-mu, luik-ah-s (vgl. auch sl^l dschar-d und yvQ-vg)-. Hier hat
nun das Skr. mit Ausnahme von b'ar-an überall nicht bloss das Objectiv-Suff. ganz abgestreift,
sondern selbst das Subjectiv-Suff. an angegriffen. Das Griech. und Latein, hat sich zwar gleich-
falls an dem Objectiv-Suff. vergangen, allein beide Sprachen gestatten doch durch Formen wie
nui-tcv, zal-ag, sangu-eiV, sangu-i's die eingegangene Form %ui-uv{-oq), ruk-a(v-d)g, sangu-in(-is~),
sangu-iQn-i)s wieder herzustellen. Das Latein, giebt uns aber ausserdem durch sein juv-en-is
factisch die Bürgschaft für die theoretisch von mir voraus gesetzte Form sanguinis und zeigt auch
zugleich durch sein homo', sermo' gleich wie das Litth. durch sein piemü aus pie-nen-is den Weg,
welchen das Skr. bei seiner Form-Verkürzung gegangen ist. Jedoch auch das Skr. leistet dieselbe
Bürgschaft durch sein Femin. ^FFTT d'an-in-i und *\\^\\ Uar-an-U, welches das für das Masc.
und Neutr'. mit absoluter Notwendigkeit voraus zu setzende Obj.-Suff., ohne welches die persön-
lichen Wörter des Indo-German. Sprachstammes bei dem im Gegensatze gegen das Semit, getha-
nen Fortschritte der Sprachbildung gar keinen Nominativ-Charakter besitzen, wenigstens noch als
Stamm enthält. Dass aber das pronominale Suff, i und ti einstmals is und iis lauteten, zeigt
^THRT^etc. so wie umgekehrt der Abfall des s in ^fr gegen JifT^f . Das dem Skr. mangelnde s
hat das Latein, f. juv-en-is noch behauptet. Gemeingeschlechtigkeit war unstreitig eine Eigen-
thümlichkeit der urältesten Sprachbildung. Man kann nun annehmen, dass entweder das Lat. in
seinem i noch diese Eigenthümlichkeit der ältesten Sprache besitzt, oder dass ein nachmals gewor-
denes weibl. i wieder zu i verkürzt worden ist. Neben dem stärkern f. if^cH Uar-an-ti (J| ist.
Cl.) musste sich das Fem. TeT^cIT bi-b'r-a'-tt 0$ 3t- Cl.) das subjective ort schwächen lassen. Der
Gen. sg. des Ski-, zeigt sich fast überall auf einer Stufe mit dem Griech. und Latein. Nur
yü'-n-as, ^tä^nä-m'n-as, *T{cTCT b'ar-a'-ias, R£Ic?TTCT bi-b'r-a'~lyäs ist hinsichtlich des Sub-
 
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