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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0978

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924 System der Hieroglyphik

phen für \, £, so folgt, dass ^ bereits allein die Lautverbindiing N-T=D in sich schliesst. Da
nun die Figur \ deren Verundeutlichiing waiuscheinlich > in no. IV, und der plumpe Zug in der
Darius-Inschr. "von Kosseir (s. Rosell. 1. 1. Tab. IX. C, YoungEg. Dict. p. 8.), ein T ist (p. 405.),
so würden wir %l N-TT zu lesen und in dem NT entweder das Genitiv-Pron. NTE oder auch eine
Incorrectheit zu sehen haben. Das Zeichen in no. IV. hat die Gram. Eg. I. p. 38. no. 48. (mit
der Bemerkung: dans Durius Oasis el-Khardjeli) als 0, 0), Oy in das hierogl. Alphabet aufge-
nommen. In sämmtlicben, sowohl hieroglyphisch als demotisch geschriebenen Varianten des Nani.
Darius haben also die Aegypter ein i ausgedrückt. Dieser Ausdruck ist aber selbst für die Aus-
sprache des mit Keilschrift geschriebenen Namens von Wichtigkeit, weil derselbe aus der ersten
Hand geschöpft und unstreitig in den verschiedenen Denkmählern noch unter der Regierung jenes
Königs niedergelegt ward. Da nun das Aeg. TaRIUS', N-TARIUS', NT-TaRlUS' den i-Laut
mit dem Gr. zIuqeioq theilt und, wenn auch nicht mit gleicher Stärke, in dem Semit. tSAj"H Durjd-
wesch findet, so ist es schon aus diesem Gesichtspuncte unendlich wahrscheinlicher, dass Y^*" ein
J und zwar ein sehr lang gehaltenes J, als dass es ein h enthielt. Das \\ i kehrt wieder in dem
Namen des Xerxes no. VI. Da das ^ sich nur als der Vertreter der dunkeln Vocale o, u zu er-
kennen gab (p. 361.), so müssten wir eigentlich nicht wie Champ. Khschiurscha, sondern Khschi-
orscho aussprechen. Den Vogel ^ enthalten die Zeichnungen Champoll. Prec. T. G. no. 125.,
Rosellini's Mon. st. I, 2. Tab. XII. 150. a., Grotefend's Neue Beiträge etc. Taf. II. nach Dorow.
Auch hat ihn Avahrscheinlich die mir jetzt nicht vorliegende Abbildung bei Caylus Ree. V. pl. XXX.
Selbst Klaproth Exam. er. p. 30. 31. hat in ihm keine verfehlte Zeichnung wahrgenommen. Nichts
desto weniger ist sie wirklich vorhanden, indem ein im Besitze des Hr. Prof. Seyffarth zu Leipzig
befindlicher Abdruck in dem beide Mal verstümmelten und etwas verwischten Vogel deutlichst denjenigen
erkennen lässt, durch welchen am Häutigsten das a ausgedrückt ward, d. i. oder Ich darf
mich hierbei nicht bloss auf meine eigne Ansicht, sondern auch auf die übereinstimmende Auffassung der
Hr. Professoren SeylTarth und Beer in Leipzig berufen. lener Missgriff erklärt sich daraus, dass
die verwischten Züge einer Zeichnung durch einen sorgfältigen Abdruck gewöhnlich schärfer zu Tage
kommen als durch den Anblick des Originals selbst (vgl. meine Bemerkungen über die Zeichnungen der
Inschr. von Rosette). Da, wie gesagt, über den Namen selbst wegen der dabei befindlichen Keilschrift
kein Zweifel obwaltet und da ^ sich als s heraus stellt, so ist \ aller Wahrscheinlichkeit nach-
h kh. Nach völlig regelmässiger Lesung sollten wir eigentlich Its'airs'a lesen. Da aber die Hierogl.
nicht selten versetzt werden (p. 438.) wie z. B. in folgenden zwei Varianten von Kleopatra (Rosell.
Mon. st. I, 3. p. 305. und Tab. XXII. 11. z*-^ ^ C, welche genau genommen, KLePAO-,
KLEOAP- zu lesen wären, so ziehe ich ^£ d.demAltp.KHSCHaYÄRSCHÄbesser

entsprechende Lesung von K's'iars'a= k r\ Khschiurscha vor. Inden vonIam.Bur-

ton 1828 bekannt gemachten Inschr. von *^-B Kosseir, auf welchen sich die Namen

Darius und Artaxerxes (bei mir no. VIII. <z> K.) befinden, enthält die Var. no. V.

den Herrscheniamen -SCHIRSCH oder * £ wofern ®=^, wie nicht nur durch den

Namen selbst, sondern auch durch den ^ _ y ^ Vergl. mit Ov. no. IX. wahrscheinlich

wird, KHSCHIallSCHa. Der zu Kosseir befindliche Konigsname no. VIII. IX. wird durch die
Nähe der Namen Darius, Xerxes als der des ARTaKHSCHaSSCH = Artaxerxes beglaubigt-
 
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