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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 2) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17157#0381

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1304 System der -Hierogiyphik

ihnen nicht das V als jJas Zeichen eines von dein K verschiedenen Gaurn-Lautes zuerkennen. —
Es erfolgt jedoch eine andere Antwort auf die Frage, oh das g als ein der altägyptischen, ja selbst
nur der altern Kopt. Sprache anzugehörender Laut anzusehen sei. Diese Frage scheint mir nicht
desshalb zu verneinen zu sein, weil die Hieroglyphenschrift und vielleicht die ältere demot. Schrift (wo-
rüber das Nähere im folgenden Bande) das y, g, x, k der fremden Wörter, nicht von einander son-
derte, indem es hierüber an solchen Wörtern fehlt, wo ein k auf die obige Weise hinter ein n zu
stehen käme, wohl aber aus dem Grunde, weil, mit Ausnahme jener beschränkten Anwendung, der
Zusaminenstoss eines N und k, mochte diess nun durch Stamm-Bildung oder durch Präfix-Anfüg-
ung geschehen, selbst im Sahid. die Anwendung des r nicht weiter hervor rief. Man bemerke nur
in dieser Hinsicht: Matth. 6, 23. tt KAKE caligo, tenebrosum (in den bisherigen Ausgaben wegen
der engen Verbindung des tt mit dem folgenden Worte meist ttkake geschrieben und so auch die
analogen Fälle), 8, 24. oy NO(f u kmto magnus molus, 18, 16. TT KU oyA alias, 20, 4. 25,
41. tt Kooye, 20, 3. 6. 21, 18. £tt Kooye alii, 22, 14. £SN Koyi pauci, 19, 29. tt £Ag
TT Kü)B multolies QMenge der Male), 18, 25. 19,22. ttka res, 19, 27. AN-KA HKA NIM
reliquimus res omnes, 8, 24. NEq-TTKOTK TTE dormiebal (masc), ECTTKOTK dormil (fem.), etc.
Da nun in dem weiten Umfange dieser NK- Verbindung die Schreibung des r regelmässig nicht Statt
fand, so sehe ich hierin den Beweis, dass das der Laut-Erweichung vorzugsweise ergebene Sahid.
in den obigen Formen nur erst einen Anfang der Ausscheidung eines (/-Lautes aus dem &-Laute
gemacht hatte.

Das neutestam. Baschm. enthält für die Sahid. Formen auf r nur das Wort MOyNE (Hbr.
9, 24.). Dasselbe Wort wird aber von dem alttestam. Baschm. bei Q. p. 233. 241. (dreimal) nur
MOyNK und p. 233. MOyoyNK geschrieben. Zugleich treffen wir hier p. 231. die 2t. männl.
Pers. sg. des Futur-Präfixes NKNF-eA TTFNü)BFü) obliüisceris noslri, NKNEEN NCü)K relinques
nos, wofür das Sah. NfNA sprach, wie z. B. in lo. 19, 10. NrNA-ü)AXE AN nou loqueris. Es
scheint also, dass nur die eine Abstufung des Baschm. in die von dem Sahid. eingeführte Erweich-
ung des K zu r einging.

Ein von einem c begleitetes k ward hier und da durch den Buchstaben £ geschrieben, so
im Sahid. ~oyp neben Kcoyp, (M. ü}<foyp) annulus, M. ZMApcooyT für k-CMApO)oyT
tu benediclus = K-CMAMAT, S. K-CMAMAAT (Mingar. pN XLV. Tatt lex. p. 326), S. Aoyz
neben Aü)KC, M, Aoyz, Aoz mordere, pungere, S. Aoyj, Äü)KC morsus, punctio, iM. Aoz
conlortus, transversus (S. Aü)KU)), S. AA£ für Aakc silex, Aaze für AaKCE und diess wieder
für das richtigere AAKgCF panni, sendet, M. Atz lalebra, so Ps. T^, 12. nach ed. T. und cod. B.
157., wo cod. B. 37. Atrz (S.AlKT) giebt. Das r lautet ohne Zweifel hier nasal, Avie denn inAN^hb
schola die Nasalirung hinter dem N ein K einschob und mit dem folgenden £ in z: an-vi BS um-
schrieb. Vgl. Ps. Ää, t5. TTTT, 33. MACTtEZ für ptzffvtg, Ä^, 18. Ah, 11. HACTirroc ed. T., codd. B.
37. 157. Ganz ungehörig soll nach Tattam lex. p. 32b. in Prec. Cop. MS. p. 132. zeAcoA für
CeAcü)A ornare stehen. Das £ ist demnach bloss für ein willkührlich angewendetes Abkürzungs-
zeichen der Buchstaben KC und keineswegs für einen eigenthümlichen Laut der Kopt. Sprache anzusehen.

Dem Sah. und Bäsch. K tritt im Memphit. häutig ein X gegenüber, als dessen Laut-In-
halt p. 1296. von den Grammatikern das ch, kh angegeben ward. Dieses M. X steht nun zu-
vörderst öfters vor Vocalen ohne Rücksicht auf die nachfolgenden Consonanten wie z. B. in 31.
x<'> XÄ- S. KO), KA, B. ko). KA, ke ponere, 31. X», S. B. kh pass.. M. XAKl, S. KAKE
 
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