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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 2) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17157#0615

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1538

System der Hieroglyphik

dass (e) er nicht gesagt habe es uns (TL hinein zu unserm Munde, %u unsj im Glimme und Er-
biüerung und Zorne das: sage ihnen das: bereitet euch, denn siehe der Bräutigam kommt %u fin-
den eure Erforschung — oder beim Sein wiederum, dass er nicht gesagt habe es ein ander Mal
etc. Da der Begriff E 0)0)TTE beim Sein für wenn im Grunde ein Pronomen erfordert, welches auf
das, dessen Sein vorausgesetzt wird, hinweist, so würde das e von EMTTEq, EMTTq füglich hier
die Stelle der Conjunction übernehmen können. Da aber das EO)0)TTE den Sahiden als Conditionale
so geläufig ward, dass es gewöhnlich die Conjunction verschmähete, so ist leicht möglich das
e in EMTT- bloss der anlautende Vocal der Negation.

Die von mir bis jetzt besprochene Negation HTTP, EMTTE, MTTApE entbehrte gleich dem ein-
fachen, den Verbal-Begriff verneinenden M der nachfolgenden Negation AN. Die Unzahl derjeni-
gen Stellen, in welchen unser MITE ohne begleitendes AN auftritt, giebt die sicherste Bürgschaft da-
für, dass in einigen wenigen Stellen, in denen dem MITE ein AN beigegeben worden ist, entweder
das MTTE gar nicht auf unsere Negation zu beziehen ist, oder dass, wo man die Negation MT7E
wirklich begründet findet, das AN sich ungebührlich eingeschlichen hat. So scheint das MTTE — AN
enthalten zu sein in Matth. 22, 16. S. Ayoi) MTTEKpooyo) AN TTE gA ÄAAy (xeu ov iitlei goi
Hegt ovdevoq), welches Woide übersetzt hat durch: ,,el non eures qaernquam-. Da Peyron lex. p.
184. Tattam lex. p. 434. in unserer Steile das Verbum pooyo) (Tattam p pooyo)) curare fan-
den, so haben auch beide hier mit Woide die Vereinigung der mit dem Pronominal-Präfixe EK ver-
schmolzenen Negation MITE und der nachfolgenden Negation AN sehen müssen. Beide Lexikogra-
phen verwiesen hinsichtlich des Verb, pooyo) curare auf Io. 10, 13. Hier steht im S. xe Oy
2£ AI-B EHE TTE AyO) MTTEqpOOyo) AN TTE £A n ECOOy (6ti fita&cüToq — K. Empfdnger-Lohn —
san, xcu ov uekee avxco Tiegi rcov nooßarcov), mit der Uebersetzung von Woide: ,,quia mercenarius
est et non curat ovesu. Also auch hier wieder ein MTTE — AN. Allein diese Auffassung wird zu-
nächst durch den Beisatz des TTE verdächtig, welches in den zahlreichen von mir angeführten Bei-
spielen des MTTE nirgends wahrnehmbar, die von dem Original-Texte verlangte Präsential-Bedeut-
ung durchaus aufheben würde. Mit dem Präsens vertrug sich aber auch das MTTE sehr schlecht
und dann vollends gar nicht mit einem beigefügten AN. Diese Schwierigkeit wird aber alsbald be-
seitigt, sobald wir das pooyo) hier nicht als Verbum, sondern als das häufigst vorkommende Sub-
stantiv cura auffassen und übersetzen: M TTEKpooyo) AN TTE, M TTECjpooyo) AN TTE, nicht ist
deine, seine Sorge. Das vor dem Nominal-Präfixe stehende M ist das von den Verbal-Präfixen
wohl zu unterscheidende, wegen des TT euphonisch aus tt entstandene M, welches sich ungescheut
mit dem AN zu verbinden pflegte Dass diese Auffassung des pooyo) vollkommen begründet ist,
wird dem Leser aus der noch tiefer unten mitzuteilenden Verbindung des negativen M —AN = n
— AN mit Nominal-Prälixen, so wie aus dem positiven TTpooyo) TTE. TTFqpooyoj TTE erhellen: 1
Cor. 9, 9. MH npooyo) M TTNOyTE TTE £AF< EgOOy, w rm> ßomv fiskst reo {rsco; Io. 12, 6. NT
AqXH NAt AE EBOA AN XE TTEqpOOyO) nE gA tt £HKE, eint <h tovto (S. raura)' ov% bri Tttoi
rcov tctcoxow efielev avreo. Ist nun in dem obigen MTTFK, MUEq das Fl TTEK; M TTFq ganz von
dem Verbal-Präfixe MTTE- aus einander zu halten, so treffen wir doch auch in der That das letztere
MTTE mit dem AN verbunden, in der p. 1532. angeführten Stelle Levit. 19, 20. lasen wir m-
TTOyTHlC NAC AN , sie haben sie ihr nicht gegeben. Allein da wir schon aus anderen Gründen (p.
1532. fg.) das MTToyTHic für ein verdorbenes N NOyTHic zu halten berechtigt waren, so wird
uns das wohl mit N NOyrmc, nicht aber mit MTTOyTHlC vereinbare AN nur noch mehr in dieser
 
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