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0.5
1 cm

OolOUf A Ok'SV OOI^tl^o!
Chioggia nicht mehr erreichen und so mußte der Arme
diese Nacht über noch in einer kleinen, schmalen Barke
verweilen. Seine Uebermüdung war so groß, daß er
bald in einen Schlaf der Betäubung sank, aus dem er
erst erwachte, als die Fischer und Schiffer im Hafen
von Chioggia landeten. Trotz aller Nächstenliebe, die
man ihm hier erwies, war dennoch seines längeren
Bleibens nicht, denn er bedurfte zu sehr ärztlicher Be-
Handlung und Pflege und verlangte darum lebhaft nach
Magnavacca gebracht zu werden, wo er dies zu finden
hoffte.
Bewundernswürdig, fast unglaublich ist es, daß Zam-
baccari nach allen den Schrecken und Aengsten, nach
folgt.
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allen den Leiden, Schmerzen und Entbehrungen nicht
'gänzlich zusammenbrach und in eine schwere Krankheit
fiel. Der mächtige Geist des Mannes trug den siechen,
wunden, abgematteten Körper mit solcher Kraft, daß
er sich aufrecht erhielt und verhältnißmäßig frisch in
Magnavacca ankam; hier jedoch war seines Bleibens
nicht, weil auch hier nicht so für seine ärztliche Behand-
lung konnte gesorgt werden, wie es nothwendig war.
Er wurde also noch einmal in seinen! leidenden Zustande
weiter gebracht und zwar nach Comacchio. Hier nahm
ihn der Delegat der Präfektur mit großer Freundlich-
keit in sein Haus und pflegte ihn, wie es sein Zustand
erheischte und sein Mißgeschick es verdiente.
Ein aesclnckter Amt nahm ihn in seine sorgfältige
htete derselbe, er würde ihm
müssen, allein nachdem zwei
nren, gelang es dem Arzte,
and herzustellen.
acchio wetteiferten dem Un-
srer Theilnahme und Liebe
czhafter Leiden zu erheitern.
allgemeiner Bewunderung
Men Theilnahme und Auf-
war um so härter, als mit
m auch der größte Theil
;ens, unrettbar dahin war.
n-wies sich die Liebe reich,
issen und Ahnen, bedeutende
s er endlich die Reise nach
! nicht in der Luft, sondern
»eise zu Lande anzunehmen
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ebenes.
esitzer.) Unlängst wurde zu
in Bettler mit seinem Weibe
bedenklichen Geldbesitzes in
Rann, dem in seiner Kind-
von einem Schweine abge-
;r frühesten Jugend zu bel-
ieß wie er versichert, stets
sich im Durchschnitt täglich
Diente. Im Laufe der Zeit
ihrigen bedeutend jüngeren
Gattin, ebenfalls einem Bettelmädchen, auf der Straße
bekannt, wobei sie gemeinschaftlich ihrem Erwerbe nach-
gingen, bis sie so viel zurückgelegt hatten, um eine
Besitzung zu kaufen, worauf sie das langjährige Liebes-
verhältniß durch das Band der Ehe noch fester knüpften.
Seit dieser Zeit ist der Mann dem Betteln allein nach-
gegangen, während sein Weib, gegen welches er eine
große Zuneigung an den Tag legt, mit Hülfe eines
Knechtes verschiedene angekaufte und stets vortheilhaft
wieder veräußerte Besitzungen bewirthschaftete. Auf der
letzten Reise, welche der Mann eben wieder aus dem
Grunde unternahm, um eine passende Realität auszu-
kundschaften und anzukaufen, und sich zu diesen: Zwecke
mit Geld versehen hatte, wurde er sammt Gattin und
Knecht zu Maria-Rast aufgegriffen, weil der Letztere
Annexions-Gelüste nach fremden Börsen an den Tag
gelegt haben soll. Bezeichnend für die guten Vermö-
gens-Verhältnisse dieser Leute mag es sein, daß beim
Weibe, welche als Tabaksschnupferin ihres Gleichen
sucht, eine massive silberne Tabaksdose sich vorfand,
welche der Mann in Triest, wohin er sich öfter des
Bettelns wegen, jedoch, wie er sagt, stets in anständiger
Kleidung begibt, um 35 fl. für sie gekauft haben will.
Auf dem Kölner Stadttheater trug sich in diesen
Tagen ein kornisches Intermezzo zu. Man gab die
„Jüdin" von Halevp in ziemlich gelungener Aufführung
und das Publikum rief schon nach dem ersten Akt die
Haupt-Darsteller. Als sich der Vorhang erhob, stellte
sich aber statt der gerufenen Sänger das Pferd vor,
welches der Kaiser in dem Zuge geritten hatte und
das von einem Diener über die Bühne geführt werden
sollte, und nahm mit stolzem Wiehern den im vollen
Lärm sich befindenden Beifall entgegen.
In der Schweiz fielen bereits starke Schneemassen,
welche die Alpen bis tief herab bedecken. Jetzt werden
die Bäume wohl aufhören, zum zweiten und dritten
Male zu blühen, wie dies Heuer dort vorgekonimen ist.
(Katzen ini Budget.) Im österreichischen Militär-
Budget befindet sich eiu Posten von 1250 fl. für die
Katzen, welche in den Militär-Magazinen gehalten
werden.
In Busenberg (Rheinpfalz) wurde gegen einen
Vater und seinen Sohn durch eine Gerichts-Commission
von Zweibrücken die Verhaftung augeordnet, weil bei
denselben ein Prägestock und andere Werkzeuge zur
Falschmünzerei vorgefunden wurden.
Traf dich des Unglücks jäher Wetterstrahl!
Traf dich des Unglücks jäher Wetterstrahk:
Trüb' nicht auch fremdes Glück noch durch dein Klagen l
Tief im Verborg'nen dulde deine Qual —
Genug des Leid's hat Jeder doch zu tragen!
Ein And'res ist's, wenn dir das Morgenroth
Des Glückes lacht: dann darfst du nicht ermatten!
Dein Segen strahle hell in jede Noth —
O nur zu reich ist ja die Welt an Schatten!
Auflösung der Charade in Nr. 47: Gottseibeiuns.
Chioggia nicht mehr erreichen und so mußte der Arme
diese Nacht über noch in einer kleinen, schmalen Barke
verweilen. Seine Uebermüdung war so groß, daß er
bald in einen Schlaf der Betäubung sank, aus dem er
erst erwachte, als die Fischer und Schiffer im Hafen
von Chioggia landeten. Trotz aller Nächstenliebe, die
man ihm hier erwies, war dennoch seines längeren
Bleibens nicht, denn er bedurfte zu sehr ärztlicher Be-
Handlung und Pflege und verlangte darum lebhaft nach
Magnavacca gebracht zu werden, wo er dies zu finden
hoffte.
Bewundernswürdig, fast unglaublich ist es, daß Zam-
baccari nach allen den Schrecken und Aengsten, nach
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'gänzlich zusammenbrach und in eine schwere Krankheit
fiel. Der mächtige Geist des Mannes trug den siechen,
wunden, abgematteten Körper mit solcher Kraft, daß
er sich aufrecht erhielt und verhältnißmäßig frisch in
Magnavacca ankam; hier jedoch war seines Bleibens
nicht, weil auch hier nicht so für seine ärztliche Behand-
lung konnte gesorgt werden, wie es nothwendig war.
Er wurde also noch einmal in seinen! leidenden Zustande
weiter gebracht und zwar nach Comacchio. Hier nahm
ihn der Delegat der Präfektur mit großer Freundlich-
keit in sein Haus und pflegte ihn, wie es sein Zustand
erheischte und sein Mißgeschick es verdiente.
Ein aesclnckter Amt nahm ihn in seine sorgfältige
htete derselbe, er würde ihm
müssen, allein nachdem zwei
nren, gelang es dem Arzte,
and herzustellen.
acchio wetteiferten dem Un-
srer Theilnahme und Liebe
czhafter Leiden zu erheitern.
allgemeiner Bewunderung
Men Theilnahme und Auf-
war um so härter, als mit
m auch der größte Theil
;ens, unrettbar dahin war.
n-wies sich die Liebe reich,
issen und Ahnen, bedeutende
s er endlich die Reise nach
! nicht in der Luft, sondern
»eise zu Lande anzunehmen
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ebenes.
esitzer.) Unlängst wurde zu
in Bettler mit seinem Weibe
bedenklichen Geldbesitzes in
Rann, dem in seiner Kind-
von einem Schweine abge-
;r frühesten Jugend zu bel-
ieß wie er versichert, stets
sich im Durchschnitt täglich
Diente. Im Laufe der Zeit
ihrigen bedeutend jüngeren
Gattin, ebenfalls einem Bettelmädchen, auf der Straße
bekannt, wobei sie gemeinschaftlich ihrem Erwerbe nach-
gingen, bis sie so viel zurückgelegt hatten, um eine
Besitzung zu kaufen, worauf sie das langjährige Liebes-
verhältniß durch das Band der Ehe noch fester knüpften.
Seit dieser Zeit ist der Mann dem Betteln allein nach-
gegangen, während sein Weib, gegen welches er eine
große Zuneigung an den Tag legt, mit Hülfe eines
Knechtes verschiedene angekaufte und stets vortheilhaft
wieder veräußerte Besitzungen bewirthschaftete. Auf der
letzten Reise, welche der Mann eben wieder aus dem
Grunde unternahm, um eine passende Realität auszu-
kundschaften und anzukaufen, und sich zu diesen: Zwecke
mit Geld versehen hatte, wurde er sammt Gattin und
Knecht zu Maria-Rast aufgegriffen, weil der Letztere
Annexions-Gelüste nach fremden Börsen an den Tag
gelegt haben soll. Bezeichnend für die guten Vermö-
gens-Verhältnisse dieser Leute mag es sein, daß beim
Weibe, welche als Tabaksschnupferin ihres Gleichen
sucht, eine massive silberne Tabaksdose sich vorfand,
welche der Mann in Triest, wohin er sich öfter des
Bettelns wegen, jedoch, wie er sagt, stets in anständiger
Kleidung begibt, um 35 fl. für sie gekauft haben will.
Auf dem Kölner Stadttheater trug sich in diesen
Tagen ein kornisches Intermezzo zu. Man gab die
„Jüdin" von Halevp in ziemlich gelungener Aufführung
und das Publikum rief schon nach dem ersten Akt die
Haupt-Darsteller. Als sich der Vorhang erhob, stellte
sich aber statt der gerufenen Sänger das Pferd vor,
welches der Kaiser in dem Zuge geritten hatte und
das von einem Diener über die Bühne geführt werden
sollte, und nahm mit stolzem Wiehern den im vollen
Lärm sich befindenden Beifall entgegen.
In der Schweiz fielen bereits starke Schneemassen,
welche die Alpen bis tief herab bedecken. Jetzt werden
die Bäume wohl aufhören, zum zweiten und dritten
Male zu blühen, wie dies Heuer dort vorgekonimen ist.
(Katzen ini Budget.) Im österreichischen Militär-
Budget befindet sich eiu Posten von 1250 fl. für die
Katzen, welche in den Militär-Magazinen gehalten
werden.
In Busenberg (Rheinpfalz) wurde gegen einen
Vater und seinen Sohn durch eine Gerichts-Commission
von Zweibrücken die Verhaftung augeordnet, weil bei
denselben ein Prägestock und andere Werkzeuge zur
Falschmünzerei vorgefunden wurden.
Traf dich des Unglücks jäher Wetterstrahl!
Traf dich des Unglücks jäher Wetterstrahk:
Trüb' nicht auch fremdes Glück noch durch dein Klagen l
Tief im Verborg'nen dulde deine Qual —
Genug des Leid's hat Jeder doch zu tragen!
Ein And'res ist's, wenn dir das Morgenroth
Des Glückes lacht: dann darfst du nicht ermatten!
Dein Segen strahle hell in jede Noth —
O nur zu reich ist ja die Welt an Schatten!
Auflösung der Charade in Nr. 47: Gottseibeiuns.