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Semper, Gottfried
Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten oder praktische Ästhetik: ein Handbuch für Techniker, Künstler und Kunstfreunde (Band 1): Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst — Frankfurt a.M., 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.1299#0254
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Textile Kunst. Kleiderwesen. 209

Manches wäre noch über die Färbereien des heutigen
Orients hinzuzufügen, die im Allgemeinen sich nicht zu sehr von
der antiken Ueberlieferung entfernten; vieles gar vieles liess sich
im Gegensatz zu ihnen über moderne europäische Farbenharmonie
in den technischen Künsten und ihre Prinzipien, wenn bei ihr
von solchen die Rede sein kann, äussern; doch ich überlasse
diess aus schon angeführten Gründen Befugteren und bemerke
nur noch dass der Einfluss der Färberei auf die Polychromie in
den bildenden Künsten und an den Monumenten der Alten in
dem Folgenden nicht unberücksichtigt bleiben wird. x

Sehr nützliche Bemerkungen über den ornamentalen und far-
bigen Schmuck der verschiedenen Stoffe und die dabei obwaltenden
Verirrungen des Geschmacks sind enthalten in Redgrave's Supple-
mentär^ Report, Div. 4. wo über „garments fabrics" die Rede ist.

C. Von der Weise wie der' Stil in der Bekleidung, sich bei den ver-
schiedenen Völkern und in dem Verlaufe der Kulturgeschichte
spezialisirte und umbildete.

a. Kleiderwesen. •_ .

§• 57-
Zusammenhang' des Kostümwesens mit der Baukunst.

Der Ephesier Demokritos schrieb ein Buch über den Tempel
von Ephesos und gab in seiner Einleitung zu demselben einen
Berieht, über den Kleiderluxus der Ephesier, den uns Athenäus
erhalten hat: „Die Ioner haben veilchenblaue, purpurne und
»safrangelbe gemusterte Unterkleider, deren Bordüren gleich-
„mässig mit allerhand Arabesken geschmückt sind. Ihre Sarapen
„sind apfelgrün und purpurn und weiss, zuweilen auch dunkel-
j,violet wie das Meer (cdovQyeigj. Die Kalasiren sind korinthische
»Arbeit, davon sind, einige purpurfarbig, andere veilchenfarbig,

Die sehr reiche aber stets nur das Technische berücksichtigende Littera-
ir über Färberei und alles Dazugehörige" findet man in den betreffenden
Artikeln der bekanntesten polytechnischen Journale aufgeführt und zum Theil
lm Auszuge mitgetheilt. Vergl. auch E. Chevreuil's Farbenharmonie in ihrer
Anwendung etc. Deutseh von einem Techniker. Stuttgart, 1840. — Ein sehr
guter Aufsatz über Färberei ist enthalten in Dr. Sheridan Muspratt's theoretisch-
Praktischer und analytischer Chemie in Anwendung auf Künste und Gewerbe.
prei bearbeitet von F. Stohmann. Braunschweig, Schwetschke & Sohn.

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Semper.
 
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