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Semper, Gottfried
Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten oder praktische Ästhetik: ein Handbuch für Techniker, Künstler und Kunstfreunde (Band 1): Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst — München: Bruckmann, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.66814#0079
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Textile Kunst. Die Decke.

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Zinnenbekrönung einer ägyptischen Wohnung.


Zinnenbekrönung einer assyrischen Burg.


ihre Analoga erhielten. Der dorische Stil benutzt in dem Dreischlitz ein
Symbol, welches mit einiger Wahrscheinlichkeit auf diesen, dem Be-
kleidungswesen und der textilen Kunst angehörigen, Randabschluss zurück-
geführt wird. In diesem Falle würde der Dreischlitz einen Ueberhang
bilden und auf die innere Decke (das Pteron) präludirend hinweisen.
(Siehe Dorischer Stil im Folgenden.) —
Obgleich vorgreiflich, weil hier noch von den technischen Formen-
entstehungen nicht geredet wird, füge ich in den beifolgenden Holz-
schnitten einige der wichtigsten Abschlussformen bei, die aus der Webe-
kunst hervorgingen, worunter die Saalleiste und die Franse die wich-
tigsten sind. Letztere besteht aus den Endigungen der Zettelfäden, die
über das Gewebe hinausreichen und zusammengedreht und mit Knoten
verbunden sind, um das Auszetteln zu verhindern.
Obschon die aufrechtstehenden und die hängenden Flächen manches
Gemeinsame haben, darf man sie dennoch in stilistischer Beziehung nicht
 
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