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Semper, Hans
Das Fortleben der Antike in der Kunst des Abendlandes — Führer zur Kunst, Band 3: Esslingen: Paul Neff Verlag (Max Schreiber), 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.67330#0099
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Skulpturen im Dom von Naumburg

87

Frankreich verschwägert
war, die Erneuerung des
zuletzt im Jahre 1185 ab-
gebrannten Domes sich
angelegen sein ließ (1203
bis 1237). In den Relief-
figuren von Propheten
und Aposteln, der Ver-
kündigung und des hei-
ligen Georg an beiden
Wänden des Georgen-
chors, vom Ende des
zwölften Jahrhunderts,
macht sich noch ein
mühsames Ringen nach
erregtem Leben und Be-
wegung in den unnatür-
lich verdrehten Glied-
maßen geltend, die durch
ein anklebendes, scharf
geschnittenes, antikisie-
rendes Gefältel durch-
schimmern (Abb. 25).
Ein etwas besseres
Verständnis zeigen die
älteren Figuren von
Aposteln und Propheten,
die einander auf die
Schultern treten, am
Gewände des Fürsten-
portals. Beide Skulptur-
gruppen erinnern leb-
haft an die burgundische Schule des zwölften Jahrhunderts.
Eine zweite Gruppe von Skulpturen, welche um die Mitte
des dreizehnten Jahrhunderts entstand und nachweislich


Abb. 24
Gruppe eines Stifterpaares im Dom zu
Naumburg
 
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