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Shakespeare, William; Gothein, Marta Luise [Hrsg.]; Schlegel, August Wilhelm von [Übers.]
Romeo und Julia — Leipzig, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.20193#0159
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(§eite 7: Chorus. Bon Schlegel nicht überseht. Es
ist daS erste der drei Sonette, die in „Romeo und
Zulia" eingesügt sind; vgl. S. 40 s. und 44.

Seiie 7: Kohlen tragen. carr^ coals —Beleidigung
einstecken. Das Bild ist auch im heutigen England
nicht mehr geläufig, sein Sinn aber: stch Riederes auf-
laden lassen, verständlich; daher war kein Grund, mit
Schlegel den Wortwih „Kohlen tragen - Köhler" in
„in die Tasche stecken - Taschenspielcr" zu ändern. Auch
das nun solgende Wortwitzgesecht habe ich möglichst
wörtlich beizubehalten vcrsucht, um das Original nicht,
wie Schlegel, ganz zu verwischen.

Seite 10: Jch will meinen Daumen nach ihnen
beißen. Eine noch heute in Ztalien übliche Heraus-
forderung und auch bci uns vcrständlicher als Schlegels
„einen Esel bohren". Eschenburg übersetzt schon richtig
„Daumen beißen".

Seite27: Elf Jahr ist's her, seit wir's Erd-
beben hatten. Ein Erdbeben wurde in England
1580 gespürt. Möglich, daß Shakespearc hier darauf
anspiclt, dann würde das ein Anhaltspuukt sür die
Datierung des Stückes sein.

Seite40: Wenn meine Hand unwürdig. Die
uächsten vierzehn Zeilcn siud ein Sonett, dessen Form
Schlegel in seiner Übersetzung nicht sestgehalten hat.
Seit den neunziger Jahren war die Sonettform in
England sehr in Mode gekommen, 1591 hatte Philip
Sidney mit seiner Folge „Astraphel und Siella" damit
Schule gemacht. Shakespeares cigne Sonettendichtung
sällt wohl hauptsächlich in die Zahre 1593/94.
 
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