1) Der Egypter hatte felbft keinen fchönen Körper,
Die Beine ihrer Fülle waren ausgebogen, die Gefichtsbil-
dung lang und wenig erhaben , wie die Äthiopier. Die
Frauen waren fehr fchmal an den Hüften und außeror-
dentlich ftark an der Bruft. Der Künftler fahe keine fchö-
nen Körper, konnte alfo keine Idee von Schönheit be-
kommen.
2) Das Temperament der Egypter war traurig und
melancholifch. Was bey den Griechen zum Vergnügen
gehörteMußk und Gymnaftik, war in Egypten verbo-
ten. Diodor. Sie. I. 73» ed. Rhodorn.
3) Der Egypter hatte in den Zeiten der Exiftenz fei-
nes eigenen Staates keinen Umgang mit fremden Nationen,
fah alfo keine andern und fchönern Bildungen. Als er
fremde Nationen kennen lernte, ward er unterjocht, und
unter dem äufferften Druck gehalten, und konnte keine
grofsen Kunftwerke mehr auffuhren.
4) Anhänglichkeit an alte Sitten und Ideen, und de-
ren Darfiellung hinderte den Künftler am weitern Fort-
fchreiten in feiner Kunft. Die Gegenftände der bildenden
Kunft waren faß: alle mit der Religion im Zufammenhang,
der Künftler mufste lieh alfo auch in fpatern Zeiten nach
den altern rohem Muftern richten, und durfte felbft bey
belfern Einfichten lieh nicht davon entfernen. Dals der
Künftler etwas belfers leiften konnte, wenn er nicht durch
die Religion eingefchränkt war, lieht man aus den Egyp-
tifchen Thierfiguren, worunter einige äulserft vortreffli-
che Stücke angetroffen werden. In der Bildung der
menfchlichen Figuren hingegen erhub er fiqh nicht über
die alte Art der Bildung derfelben Daraus fcheint man
fchliefsen zu können , dafs er bey denfelben weniger
Die Beine ihrer Fülle waren ausgebogen, die Gefichtsbil-
dung lang und wenig erhaben , wie die Äthiopier. Die
Frauen waren fehr fchmal an den Hüften und außeror-
dentlich ftark an der Bruft. Der Künftler fahe keine fchö-
nen Körper, konnte alfo keine Idee von Schönheit be-
kommen.
2) Das Temperament der Egypter war traurig und
melancholifch. Was bey den Griechen zum Vergnügen
gehörteMußk und Gymnaftik, war in Egypten verbo-
ten. Diodor. Sie. I. 73» ed. Rhodorn.
3) Der Egypter hatte in den Zeiten der Exiftenz fei-
nes eigenen Staates keinen Umgang mit fremden Nationen,
fah alfo keine andern und fchönern Bildungen. Als er
fremde Nationen kennen lernte, ward er unterjocht, und
unter dem äufferften Druck gehalten, und konnte keine
grofsen Kunftwerke mehr auffuhren.
4) Anhänglichkeit an alte Sitten und Ideen, und de-
ren Darfiellung hinderte den Künftler am weitern Fort-
fchreiten in feiner Kunft. Die Gegenftände der bildenden
Kunft waren faß: alle mit der Religion im Zufammenhang,
der Künftler mufste lieh alfo auch in fpatern Zeiten nach
den altern rohem Muftern richten, und durfte felbft bey
belfern Einfichten lieh nicht davon entfernen. Dals der
Künftler etwas belfers leiften konnte, wenn er nicht durch
die Religion eingefchränkt war, lieht man aus den Egyp-
tifchen Thierfiguren, worunter einige äulserft vortreffli-
che Stücke angetroffen werden. In der Bildung der
menfchlichen Figuren hingegen erhub er fiqh nicht über
die alte Art der Bildung derfelben Daraus fcheint man
fchliefsen zu können , dafs er bey denfelben weniger