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KOMGREICH BAYERN.
brandcnburgische Adler in S., irn 2. der burggrafliche
Löwe in G. mit r. und s. gesliichter Einfassung. l)as 3.
Feid ist geviertet von S. und # (Ilohenzollern), das 4. ent-
hält den r. Greifen in S. wegen Ponrmern. Um den Schild
hängt die Kette des vom Kurftirsten Friedrich i. J. 1440 ge-
stifteten Schwan en or d en s (v. Stillfried, Stammbuch der
löblichen Rittergesellschafl vom Schwanen). Aufdem Schilde
stehen drei II e 1 m e, wovon der erste das Kleinod von Bran-
denburg, einen geschlossenen mit einer g. Kleeblatt-
sichel belegten Flug, der nrittlere das burggräflich ntirn-
bergische, und deräusserste zur Linken den hohenzoller’schen
Brackenkopf trägt. Die Decken heim I. Helm sind r. und s.,
beim II. # l]nd g. und beiin III. # und s.
Das vorstehende Wappen ist nach dem Konstanzer Wap-
penbuch, und ich habe mir einige dort dabei eingeflossene
Unrichtigkeiten zu verbessern erlaubt, iudem ich den ho-
henzoller’schen Schild nach der jezigen angenommenen
Weise mit S. und # quadrirte, statt umgekehrt, wie bei
Grtinenberg. Ebenso habe ich den dort g. Brakenkopf,
der offenbar zu Zollern gehört, auch mit der Schildesthei-
lung geviertet, und endlich den brandenburgischen Adler
statt in G. in S. dargestellt. Ingleichen sind auch die tref-
fenden Decken in ihren Farben richtiger angesezt worden.
2) Brandetiburgiseh.es Wappe n aus der Mitte des
XVII. Jahrhunderts. Der Schild ist dreimal getheilt. mit
einem Mittelschild. Die oberste Reihe des Hauptschildes
ist sechsmal gespalten, die zweite auf jeder Seite des
Mittelschildes einmal, die dritte Reihe wieder sechsmal
und die vierte Reihe viermal gespalten, so dass der Haupt-
schild 23 Felder enlhält.
Der Mittelschild ist wegen des Erzkämmerer-Amts
und der kurfiirstl. Würde.
Der Ilauptschild zeigt Wappen, deren die meisten
schon bei dem königl. preussischen Wappen beschrieben
wurden, die also hier blos benannt werden diirfen:
1) Burggrafschaft Nürnb e rg, 2) Kleve, 3) Preus-
sen (wie oben Tafel 12), 4) Brandenburg, 5) Jtilich,
6) Berg, 7) Stettin, 8) Schlesien, 9) Riigen, 10)
Mark, 11) Ravensberg, 12) Krossen, 13) Wenden
(Herzogthuin), 14) Jägerndorf (in S. ein # Adler mit
einem g. Jagdhorn auf der Brust). 15) Usedom, 16) Ro-
stock (Fürstenthum Wenden), 17) Pommern, 18) Kas-
suben, 19) II o h e n z o11 er n , 20) Gutzkow, 21) Wol-
gast, 22) Rupin, 23) r. wegen der Regalien.
Auf dem Hauptschild stehen sechs Ilelme, davon hat
der I. das Kleinod von der Burggrafschaft Niirnberg, der
II. von Kleve, der III das zuin Mittelschild ge-
hörige: einen offenen b. Flug, jeder Theil mit einem
g. Scepter belegt. Auf dem IV. Ilelm ist das Kleinod
vonBerg, auf dem V. Jiilich und auf deni VI. lirossen
(Schlesien).
S ch i 1 d h a 11 e r : zwei wilde Männer, Keulen in den
äusseren Iländen haltend, das llaupt eines jeden ist durch
einen der beiden Helme von Niirnberg und Krossen bedeckt.
Diese Art heraldischer Spielereien hat besonders das XVII.
Jahrhundert mehrere geliabt, wie z. B. iin kurbayrischen,
v. hoheneckischen u. a. Wappen zu finden ist.
Tafel 16.
Markgrafcn von Brandenburg-Ansljacli nnd Culmbach.
Die Linien der Markgrafen von Ansbach und Culmbach
nder Baireuth stammten von Friedrich V. Burggrafen von
Nürnberg ab und waren zeitweise getrennt oder vereint,
bis der lezte Markgraf Karl Friedrich von Ansbach und
Baireuth 1791 zu Gunsten Preussens der Regierung entsagte.
Durch die Umwälzungen der napoleonischen Zeiten kamen
beide Fürstenthümer an Bayern.
Die Linien Ansbach und Culmbach führten, so lange
sie nebeneinander bestanden, auch gesonderle M appen, die
jedoch in den meisten Stiicken iibereinkamen, in einem
Punkte aber sich gaiiz gleich waren -— ich meine in der
Menge und Pracht der Bilder und Helme, so wie in den
Umstand, dass keines von all diesen Bildern ein wirkli-
ches Besiz-Wappen vorsteilte, sondern dass säinmtliche
Felder der Erinnerung dem Anspruch oder der Anwart-
schaft gehörten.
Nach Vereinigung der Fürstenthümer wurde auch das
Wappen des neuen Landes vermehrt nnd geordnet in der
Art, wie es auf der Tafel abgebildet ist. *)
Der Schild ist viermal getheilt und fünfmal gespalten
mit einem Herzschild und Schildesfuss, der zwe'imal ge-
spalten ist. Der II au p t s ch i I d steht auf der Kreuzung der
zweiten Theilungs- und dritten Spaltungslinie uud hat in
S. den brandenburgischen Adler.
Von den dreissig Feldern des S ch i 1 d es hat 1) B e rg,
2) K I e v e, 3) P r e u s s e n , 4 ) 31 a g d e b u r g, 5) J ii 1 i ch,
6) Stettin, 7i Krossen, 8) Herzogthum 33 renden, 9)
Pommern, 10)Kassuben, 11) Mecklenburg, 12)
Jägerndorff, 13) Fiirstenth. 3Venden (Rostock), 14)
3Iinden, 15) Burggrafthum Niirnberg, 16) Ilalber-
stadt, 17) Kamin, 18t Ftirstenthum Schwerin (Star-
gard), 19) Ravensberg, 20) II o h e n z o 11 er n , 21)
Ratzeburg, 22)3Iörs, 23) Grafschaft S ch w er i n (Herr-
schaft Stargard), 24) Grafschaft 31ark, 25) Freusburg
(in # ein s. Schrägbalken mit drei # Schweinsköpfen
belegt), 26) Herrschaft Rostock (Fiirstenthum \Ven-
den), 27) Herrschaft Stargard (Grafschaft Schwerin **)
28) Grafschaft Sayn, 29) YVi 11 g e n s t e i n (in S. zwei #
Pfähle), 30) IIo m bur g(inR. eine zweilluirmiges. Burg) ***).
Im Schildesfuss der zweiinal gespalten ist, hat 1)
L’imburg (in B. ftinf, 3.2, s. Kolben), 2) Franken (von
R. und S. mit (vier) Spizen getheilt) und 3) ist ganz r.
wegen der Regalien.
Auf den Scliild ruhen ftinfzehn Helme, welche von
rechts nach links ffezählt folgende Kleinode tragen:
I. Ilomburg, II. Sayn, III. Minden. I5 7. Burggr. Nürn-
berg, V. Kleve, VI. Pommern, VII. Preussen , VIII. Bran-
denburg, IX. Steltin, X. Mecklenburg, XI. Jülich, XII.
Ilalberstadt, XIII. Hohenzollern, XIV. Wittgenstein, XV.
Limburg.
Die Decken sind rechts r., s. und s., links
s. und r. g.
Um den Schild hängt Kette und Kleinod des schwar-
zen Adler-Ordens.
Möiiigreicli Hayern.
Tafel 17.
Majestätswappen.
Das Haus 3Vittelsbach wird für das älteste Ilerr-
scherhaus in Deutschland gehalten und sein Ursprung bis
auf Luitpold, einen Karolinger, der 907 in einer Schlacht
gegen die Hunnen fiel, znrückführt. Die Nachkonimen
dieses Luitpold lebten als Pfalzgrafen in Bayern auf
ihrem Schlosse Scheyrn, bis einer derselben, Olto III.
(f 1101), sein Stammschloss in ein Kloster verwandelte und
ein neues Schloss Wittelsbach erliaute, von dein seine
Nachkommen ihren Geschlechts-Namen schöpften Sein
Enkel Otto ward nach Vertreibung llerzog Heinrichs des
Löwen vom Kaiser 1180 mit.dem Herzogthum Bayern
und sein Urenkel Ludwig 1215 mit der Rheinpfalz be-
lehnt. Seitdem schreibeu sich seine Nachkommen »Her-
zoge in Bayern und Pfalzgrafen bei Rhein.»
Ueber das Stammwappen der bayrischen Her-
zoge ist schon niehr geschrieben worden, als der Klar-
heit der Sache zuträglich sein konnte. Einzinger, PfefFel,
Oetter, SchoIIiner, 31. A. Lipowsky, Fessmayr, Plato,
Wild und J. F. Lipowsky haben sich in umfangreichen
Abhandlungen bemiiht in Hypothesen sich zu überbieten.
Neuerlich hat Buchinger (iin Oberbayr. Archiv. VIII.)
iiber den Ursprung und die Fortbildung des bayrischen
5Vappens geschrieben, und dabei die bisherigen Hypo-
thesen zusainmengefasstund erneuert. Da jedoch hier weder
der Ort noch Raum ist, die einzelnen 3Ieinungen anzu-
führen und zu prüfen, so glaube ich ineine Ansicht da-
hin abgeben zu dürfen, dass weder der auf einigen Sie-
*) Iii tler ersten Auflage dieser Lieferung v. J. 1S53 waren beide
Wappen gegeben, icli liielt es jedoch fiir zweckmässig in dieser ver-
besserten Auflage das kombinirte abbiiden zn lassen, so wie es Kein-
hardt im ,J. 177S mittheilte.
**) lch habe schon oben darauf hingewiesen, dass die Benennun-
gen aller aus dem mecklenb. Wappen entlehnten Bilder in der othziel-
len Beschreibung fatscli sind, und liabe hier die riehtigen Namen in
Klammern beigesezt.
***) Die Bilder 25, 2S, 29, 3Ö sind noch im Wappen der Graten
von Sayn.
KOMGREICH BAYERN.
brandcnburgische Adler in S., irn 2. der burggrafliche
Löwe in G. mit r. und s. gesliichter Einfassung. l)as 3.
Feid ist geviertet von S. und # (Ilohenzollern), das 4. ent-
hält den r. Greifen in S. wegen Ponrmern. Um den Schild
hängt die Kette des vom Kurftirsten Friedrich i. J. 1440 ge-
stifteten Schwan en or d en s (v. Stillfried, Stammbuch der
löblichen Rittergesellschafl vom Schwanen). Aufdem Schilde
stehen drei II e 1 m e, wovon der erste das Kleinod von Bran-
denburg, einen geschlossenen mit einer g. Kleeblatt-
sichel belegten Flug, der nrittlere das burggräflich ntirn-
bergische, und deräusserste zur Linken den hohenzoller’schen
Brackenkopf trägt. Die Decken heim I. Helm sind r. und s.,
beim II. # l]nd g. und beiin III. # und s.
Das vorstehende Wappen ist nach dem Konstanzer Wap-
penbuch, und ich habe mir einige dort dabei eingeflossene
Unrichtigkeiten zu verbessern erlaubt, iudem ich den ho-
henzoller’schen Schild nach der jezigen angenommenen
Weise mit S. und # quadrirte, statt umgekehrt, wie bei
Grtinenberg. Ebenso habe ich den dort g. Brakenkopf,
der offenbar zu Zollern gehört, auch mit der Schildesthei-
lung geviertet, und endlich den brandenburgischen Adler
statt in G. in S. dargestellt. Ingleichen sind auch die tref-
fenden Decken in ihren Farben richtiger angesezt worden.
2) Brandetiburgiseh.es Wappe n aus der Mitte des
XVII. Jahrhunderts. Der Schild ist dreimal getheilt. mit
einem Mittelschild. Die oberste Reihe des Hauptschildes
ist sechsmal gespalten, die zweite auf jeder Seite des
Mittelschildes einmal, die dritte Reihe wieder sechsmal
und die vierte Reihe viermal gespalten, so dass der Haupt-
schild 23 Felder enlhält.
Der Mittelschild ist wegen des Erzkämmerer-Amts
und der kurfiirstl. Würde.
Der Ilauptschild zeigt Wappen, deren die meisten
schon bei dem königl. preussischen Wappen beschrieben
wurden, die also hier blos benannt werden diirfen:
1) Burggrafschaft Nürnb e rg, 2) Kleve, 3) Preus-
sen (wie oben Tafel 12), 4) Brandenburg, 5) Jtilich,
6) Berg, 7) Stettin, 8) Schlesien, 9) Riigen, 10)
Mark, 11) Ravensberg, 12) Krossen, 13) Wenden
(Herzogthuin), 14) Jägerndorf (in S. ein # Adler mit
einem g. Jagdhorn auf der Brust). 15) Usedom, 16) Ro-
stock (Fürstenthum Wenden), 17) Pommern, 18) Kas-
suben, 19) II o h e n z o11 er n , 20) Gutzkow, 21) Wol-
gast, 22) Rupin, 23) r. wegen der Regalien.
Auf dem Hauptschild stehen sechs Ilelme, davon hat
der I. das Kleinod von der Burggrafschaft Niirnberg, der
II. von Kleve, der III das zuin Mittelschild ge-
hörige: einen offenen b. Flug, jeder Theil mit einem
g. Scepter belegt. Auf dem IV. Ilelm ist das Kleinod
vonBerg, auf dem V. Jiilich und auf deni VI. lirossen
(Schlesien).
S ch i 1 d h a 11 e r : zwei wilde Männer, Keulen in den
äusseren Iländen haltend, das llaupt eines jeden ist durch
einen der beiden Helme von Niirnberg und Krossen bedeckt.
Diese Art heraldischer Spielereien hat besonders das XVII.
Jahrhundert mehrere geliabt, wie z. B. iin kurbayrischen,
v. hoheneckischen u. a. Wappen zu finden ist.
Tafel 16.
Markgrafcn von Brandenburg-Ansljacli nnd Culmbach.
Die Linien der Markgrafen von Ansbach und Culmbach
nder Baireuth stammten von Friedrich V. Burggrafen von
Nürnberg ab und waren zeitweise getrennt oder vereint,
bis der lezte Markgraf Karl Friedrich von Ansbach und
Baireuth 1791 zu Gunsten Preussens der Regierung entsagte.
Durch die Umwälzungen der napoleonischen Zeiten kamen
beide Fürstenthümer an Bayern.
Die Linien Ansbach und Culmbach führten, so lange
sie nebeneinander bestanden, auch gesonderle M appen, die
jedoch in den meisten Stiicken iibereinkamen, in einem
Punkte aber sich gaiiz gleich waren -— ich meine in der
Menge und Pracht der Bilder und Helme, so wie in den
Umstand, dass keines von all diesen Bildern ein wirkli-
ches Besiz-Wappen vorsteilte, sondern dass säinmtliche
Felder der Erinnerung dem Anspruch oder der Anwart-
schaft gehörten.
Nach Vereinigung der Fürstenthümer wurde auch das
Wappen des neuen Landes vermehrt nnd geordnet in der
Art, wie es auf der Tafel abgebildet ist. *)
Der Schild ist viermal getheilt und fünfmal gespalten
mit einem Herzschild und Schildesfuss, der zwe'imal ge-
spalten ist. Der II au p t s ch i I d steht auf der Kreuzung der
zweiten Theilungs- und dritten Spaltungslinie uud hat in
S. den brandenburgischen Adler.
Von den dreissig Feldern des S ch i 1 d es hat 1) B e rg,
2) K I e v e, 3) P r e u s s e n , 4 ) 31 a g d e b u r g, 5) J ii 1 i ch,
6) Stettin, 7i Krossen, 8) Herzogthum 33 renden, 9)
Pommern, 10)Kassuben, 11) Mecklenburg, 12)
Jägerndorff, 13) Fiirstenth. 3Venden (Rostock), 14)
3Iinden, 15) Burggrafthum Niirnberg, 16) Ilalber-
stadt, 17) Kamin, 18t Ftirstenthum Schwerin (Star-
gard), 19) Ravensberg, 20) II o h e n z o 11 er n , 21)
Ratzeburg, 22)3Iörs, 23) Grafschaft S ch w er i n (Herr-
schaft Stargard), 24) Grafschaft 31ark, 25) Freusburg
(in # ein s. Schrägbalken mit drei # Schweinsköpfen
belegt), 26) Herrschaft Rostock (Fiirstenthum \Ven-
den), 27) Herrschaft Stargard (Grafschaft Schwerin **)
28) Grafschaft Sayn, 29) YVi 11 g e n s t e i n (in S. zwei #
Pfähle), 30) IIo m bur g(inR. eine zweilluirmiges. Burg) ***).
Im Schildesfuss der zweiinal gespalten ist, hat 1)
L’imburg (in B. ftinf, 3.2, s. Kolben), 2) Franken (von
R. und S. mit (vier) Spizen getheilt) und 3) ist ganz r.
wegen der Regalien.
Auf den Scliild ruhen ftinfzehn Helme, welche von
rechts nach links ffezählt folgende Kleinode tragen:
I. Ilomburg, II. Sayn, III. Minden. I5 7. Burggr. Nürn-
berg, V. Kleve, VI. Pommern, VII. Preussen , VIII. Bran-
denburg, IX. Steltin, X. Mecklenburg, XI. Jülich, XII.
Ilalberstadt, XIII. Hohenzollern, XIV. Wittgenstein, XV.
Limburg.
Die Decken sind rechts r., s. und s., links
s. und r. g.
Um den Schild hängt Kette und Kleinod des schwar-
zen Adler-Ordens.
Möiiigreicli Hayern.
Tafel 17.
Majestätswappen.
Das Haus 3Vittelsbach wird für das älteste Ilerr-
scherhaus in Deutschland gehalten und sein Ursprung bis
auf Luitpold, einen Karolinger, der 907 in einer Schlacht
gegen die Hunnen fiel, znrückführt. Die Nachkonimen
dieses Luitpold lebten als Pfalzgrafen in Bayern auf
ihrem Schlosse Scheyrn, bis einer derselben, Olto III.
(f 1101), sein Stammschloss in ein Kloster verwandelte und
ein neues Schloss Wittelsbach erliaute, von dein seine
Nachkommen ihren Geschlechts-Namen schöpften Sein
Enkel Otto ward nach Vertreibung llerzog Heinrichs des
Löwen vom Kaiser 1180 mit.dem Herzogthum Bayern
und sein Urenkel Ludwig 1215 mit der Rheinpfalz be-
lehnt. Seitdem schreibeu sich seine Nachkommen »Her-
zoge in Bayern und Pfalzgrafen bei Rhein.»
Ueber das Stammwappen der bayrischen Her-
zoge ist schon niehr geschrieben worden, als der Klar-
heit der Sache zuträglich sein konnte. Einzinger, PfefFel,
Oetter, SchoIIiner, 31. A. Lipowsky, Fessmayr, Plato,
Wild und J. F. Lipowsky haben sich in umfangreichen
Abhandlungen bemiiht in Hypothesen sich zu überbieten.
Neuerlich hat Buchinger (iin Oberbayr. Archiv. VIII.)
iiber den Ursprung und die Fortbildung des bayrischen
5Vappens geschrieben, und dabei die bisherigen Hypo-
thesen zusainmengefasstund erneuert. Da jedoch hier weder
der Ort noch Raum ist, die einzelnen 3Ieinungen anzu-
führen und zu prüfen, so glaube ich ineine Ansicht da-
hin abgeben zu dürfen, dass weder der auf einigen Sie-
*) Iii tler ersten Auflage dieser Lieferung v. J. 1S53 waren beide
Wappen gegeben, icli liielt es jedoch fiir zweckmässig in dieser ver-
besserten Auflage das kombinirte abbiiden zn lassen, so wie es Kein-
hardt im ,J. 177S mittheilte.
**) lch habe schon oben darauf hingewiesen, dass die Benennun-
gen aller aus dem mecklenb. Wappen entlehnten Bilder in der othziel-
len Beschreibung fatscli sind, und liabe hier die riehtigen Namen in
Klammern beigesezt.
***) Die Bilder 25, 2S, 29, 3Ö sind noch im Wappen der Graten
von Sayn.