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Seyler, Gustav A. [Oth.]; Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0021
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BISTHÜMER UND KLÖSTER, n. reihe: Klöster.

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42) Christophorus Held, aus dem Stifte Kremsmünster
1572-1602.

43) Bernardus Schilling, aus dem Stifte Melk 1602 — 1610.

44) Casparus Plauz (1613 nobilitirt) aus Grätz 1610 —
1627.

45) Placidus Bernhart aus dem Stifte Kremsmünster
1627-1648.

46) Gabriel Sauer, aus Dalfingen in Schwaben 1648 —
1674.

47) Adamus Piringer, aus Amstetten 1674—1679

48) Ambrosius I. Marhold, aus Eisenerz 1679 —1687.

49) Benedictus II. Abelzhauser, aus München 1687 — 1717.

50) Ambrosius II. von Prevenhuber aus Eisenerz 1717
—1729.

51) Paulus II von Vitsch, aus Steyer 1729—1747.

52) Dominicus I. von Gusmann aus Wien 1747 1777.

53) Ambrosius III. Rixner, aus Wölkersdorf 1777—1812.

54) Columbanus Zehetner aus Seitenstetten 1813—1834.

55) Josef Gundl, aus Weyer 1834, res. 1851.

56) Ludovicus Ströhmer, aus Linz 1852 — 1867.

57) Dominicus II. Hönigl aus Ybbsitz seit 1868.

Frauenklöster der Schweiz.

Taf. 17.

Hermetsclrwyl. (Aargau). Die Benedictiner-Non-
nen zu Muri wurden ums Jahr 1200 vom dortigen
Mannskloster getrennt und nach Hermetschwyl verlegt.
Sie wurden im J. 1244 durch Bischof Heinrich I. von
Constanz im Geistlichen und Weltlichen dem Abte von
Muri unterworfen. Seit der Reformation wurden nicht
blos adeliche, sondern auch anderer ehrlicher Leute Kin-
der in das Kloster aufgenommen. Die Vorsteherinnen
hiessen zuerst Meisterinnen bis sie durch Bulle des Pap-
stes Urban VIII. vom J. 1636 zu Aebtissinnen erhoben
wurden. Das Kloster wurde den 13. Jan. 1841 durch
die Regierung des Kantons Aargau aulgehoben, musste
aber laut Beschluss der Eidgenössischen Tagsatzung vom
31. Aug. 1843 wieder hergestellt werden.

Wappen: In B. eine aufrechte gekrönte goldene

Schlange.

Maria Idda Bürgisser, Aebtissin v. H. (1757—1763)
führte folgendes Wappen:

Zwei Schilde: 1) Hermetschwyl, 2) getheilt durch

einen mit drei Herzen belegten Sparren, welcher von
drei Rosen (mit Stengel) begleitet ist. (Taf. 19 No. 1).

Münster lingeu. (Thurgau;. Dieses bedeutendste

Prauenkloster im Thurgau, über dessen Ursprung ver-
schiedene Traditionen bestehen, erscheint urkundlich zu-
erst im J. 1155. Die Frauen waren ursprünglich Au-
gustinerinnen und standen in geistlicher Beziehung unter
dem Stift Kreuzlingen. Später (1373) gehörten sie dem
Dominikaner-Orden und endlich seit 1549 dem Benedic-
tiner-Orden an. Durch Gesetz vom 14. Juni 1836 kam
das Kloster unter Staatsverwaltung, sodann wurde es
durch Beschluss des grossen Raths vom J. 1848 gänzlich
aufgehoben. Der Convent siedelte nach Reichenau über.
Wappen: In S. ein r. Kreuz.

Zürich. Das Stift Praumünster in Zürich ist das
älteste und bedeutendste Damenstift der ganzen Schweiz.
Es wurde gegründet durch König Ludwig den Deutschen
durch Urkunde d. d. Regensburg 21. Juli 853. Die Ab-
tei hatte das Münzrecht, Marktrecht und die Zölle in der
Stadt Zürich. Die Aebtissin erscheint im J. 1284 zum
ersten Male als princeps; der Fürstentitel wurde bis zur
Reformation fortgeführt. Die Stiftsdamen mussten ihre
Ahnen erproben und gehörten meist gräflichen, freiherr-
lichen, ja selbst fürstlichen Geschlechtern an; sie konn-
ten aus dem Kloster treten, wenn sie heirathen wollten.
Die Fürstäbtissin Catharina von Zimmern übergab im
I. 5. II.

J. 1524 das Stift mit allen Rechten und Gefällen an den
Rath von Zürich.

Wappen: Ein Hirsch mit kerzentragendem Geweih.

Eschcnbach (im Kanton Luzern), Augustiner-Non-
nenkloster, gestiftet von Walter, Freiherrn v. Eschen-
bach, erscheint urkundlich zuerst im J. 1292. Im Jahr
1588 nahm das Kloster im Einverständniss mit dem
Papste und der Regierung in Luzern die Ordensregel der
Cisterzienser an. Das Kloster dürfte noch heute be-

stehen. In den sechziger Jahren zählte dasselbe 30 Chor-
frauen und 9 Laienschwestern.

Wappen: (das der Stifter, der Freiherrn v. Eschen-
bach) , ein 44; Ankerkreuz bald im s., bald im g. Felde.

Feldbach. (Thurgau). Die Meisterin und Schwe-
stern auf der Brücke zu Constanz erkauften im J. 1252
von Cuno von Feldbach den Sitz Feldbach nebst einer
Kapelle für einen Preis von 100 Mk. Silber. Die Nonnen
erbauten hier ein Gotteshaus und nahmen den Orden der
Cisterzienser an. Das Kloster wurde durch Beschluss

des grossen Raths des Cantons Thurgau im J. 1848 auf-
gehoben.

Wappen: In (ff, mit g. Schindeln besäten Felde
ein s. Löwe.

Fraubrunnen. (Kanton Bern), Cisterzienser-Frauen-
Kloster, gestiftet im Jahr 1246 von den beiden Grafen
Hartmann von Kyburg, säcularisirt im J. 1528 von der
Stadt Bern.

Wappen: (v. Kyburg). ln R. ein g, Schrägrechts-
balken begleitet von zwei g. Löwen.

Franenthal. (Kanton Zug). Cisterzienser, gestiftet
im J. 1231 von dem Freien Ulrich von Schnabelburg und
dessen 1. Ehewirthin, Agnes von Eschenbach. Das Klo-
ster stand unter der Visitation der Abtei Cappel. Als
das Kloster nach der Reformation von den Nonnen ver-
lassen wurde, nahm dasselbe der Rath von Zug (1528)
in Verwaltung, bis er 1552 die Wiederherstellung be-
schloss. Der neue Convent wurde der Aufsicht der Ab-
tei Wettingen unterstellt. Das Kloster besteht wohl
noch heute. (Die Aebtissin Gerarda Wickihalter ist im
J. 1840 erwählt).

Wappen: In R. ein s. Ankerkreuz.

Gmideiithal. (Aargau), ursprünglich Beginnen, wur-
den 1344 vom Generalcapitel von Cisterz in den Orden
der Cisterzienser aufgenommen. Das Kloster wurde im
J. 1841 von der Aargauer Regierung aufgehoben, dann
aber auf Beschluss der Eidgenössischen Tagsatzung vom
J. 1843 wiederhergestellt.

Wappen: ein Lamm mit Fahne.

Magdenau. (Kanton St. Gallen), ursprünglich eine
Niederlassung auf dem Brühl bei der Stadt St. Gallen,
wurde durch Schenkung des Rudolf Giel von Glattburg
nach Magdenau verpflanzt. Die Bestätigung hierüber
ertheilten Abt Walter und der Convent von St. Gallen
unterm 3. April 1244. In geistlicher Beziehung stand
das Kloster unter der Cisterzienser - Abtei Wettingen, in
weltlicher unter dem Fürstabt von St. Gallen. Die
Aebtissin Theodora Christina Abbt ist am 18. Nov. 1850
erwählt).

Wappen: Die Mutter Gottes mit dem Jesuskind-
lein auf dem Arm.

Itathausen. (Kt. Luzern). Durch Stiftung des Pe-
ter Schnyder, Bürgers von Luzern erwarben die Wald-
schwestern in Ennerthorw um das J. 1245 eine Nieder-
lassung in der Nähe des Pfarrdorfes Emmen. Bischof
Eberhard II. von Constanz gestattete dortselbst den Bau
eines Klosters, dem er den Namen Domus Consilii (Rat-

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